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FC Bayern: Entscheidung über Rückkehr von Uli Hoeneß soll noch im Juli fallen

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Entscheidung über Rückkehr von Uli Hoeneß soll noch im Juli fallen

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    Laut kicker steht die Rückkehr von Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern München bevor.
    Laut kicker steht die Rückkehr von Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern München bevor. Foto: Angelika Warmuth (dpa)

    Die Anzeichen für eine Rückkehr von Uli Hoeneß in eine Doppelfunktion an der Spitze des FC Bayern München verdichten sich.  Der Vereinspatron plane ein Comeback als Präsident und  Aufsichtsratsvorsitzender in Personalunion, wie das Fachmagazin "kicker" am Donnerstag berichtete. Eine Hoeneß-Rückkehr sei demnach nur denkbar, wenn er beide Führungsposten auf einmal übernehmen könne. Mit einer Entscheidung von Hoeneß wird bis spätestens Ende Juli gerechnet. 

    Die nächste Jahreshauptversammlung findet beim deutschen  Rekordmeister im November statt, dann endet auch die Amtsperiode von Hoeneß-Nachfolger Karl Hopfner, des bisherigen Präsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden. 

    Dieser hatte mehrfach erklärt, dass er Hoeneß bei einer Rückkehr ins Amt des Präsidenten nicht im Wege stehen werde. Für den Posten des Aufsichtsratsbosses wollte er dies nicht explizit zusichern: "Wir reden vom Präsidenten. Alles andere muss sich dann ergeben", erklärte Hopfner nach der vergangenen Saison.

    So stehen die Spieler zu einer Hoeneß-Rückkehr

    Auch bei den Profis des FC Bayern wird ein mögliches Comeback des Welt- und Europameisters als Spieler in höchsten Ämtern positiv gesehen. "Er ist grundsätzlich eine Bereicherung für den FC  Bayern. Er ist ja immer schon präsent", erklärte Thomas Müller am  Donnerstag. 

    Uli Hoeneß: Die Geschichte der Steueraffäre

    Uli Hoeneß: Vor vielen Jahren begann er an der Börse eine Zockerei, die ihn 2013 ins Visier der Justiz brachte.

    2001: Der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überweist Hoeneß in Form eines Kredits und einer Bürgschaft 20 Millionen D-Mark (10,23 Millionen Euro) auf ein Konto in der Schweiz.

    2002 bis 2006: In diesen Jahren handelt Hoeneß nach eigenen Worten teilweise Tag und Nacht an der Börse und macht weltweit Geschäfte.

    2008: Hoeneß machte nach eigenen Angaben schon in den Vorjahren zu viele Verluste. Mit dem Ausbruch der weltweiten Finanzkrise sei es «endgültig in den Keller» gegangen, und er habe seine Geschäfte stark reduziert.

    August 2011: Nach langen Verhandlungen einigen sich Deutschland und die Schweiz darauf, dass in der Schweiz gebunkerte unversteuerte deutsche Vermögen nachversteuert werden. Das Abkommen, das später noch präzisiert wird, soll am 1. Januar 2013 in Kraft treten.

    November 2012: Die von SPD und Grünen regierten Länder lassen das Abkommen im Bundesrat scheitern - damit kann Hoeneß seine Gewinne nicht nachträglich steuerrechtlich legalisieren.

    Am 17. Januar 2013 reicht Hoeneß nach eigenen Angaben Selbstanzeige bei der Bußgeld- und Strafsachenstelle in Rosenheim ein.

    März 2013: Das Finanzamt hat die Selbstanzeige schnell an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Am 20. März kommt es zur Hausdurchsuchung in Hoeneß' Anwesen am Tegernsee. Ihm wird der Haftbefehl eröffnet, dieser wird gegen eine Kaution und Auflagen außer Vollzug gesetzt.

    April 2013: Der «Focus» macht den Fall öffentlich.

    Juli 2013: Die Staatsanwaltschaft erhebt am 30. Juli Anklage gegen Hoeneß. Diese wird im November vom Landgericht München II unverändert zur Hauptverhandlung zugelassen.

    März 2014: Hoeneß wird wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

    Juni 2014: Hoeneß tritt seine Haft in der JVA Landsberg an.

    September 2014: Erster Ausgang - für einige Stunden kann Hoeneß das Gefängnis verlassen, um sich mit seiner Familie zu treffen.

    Januar 2015: Hoeneß wird Freigänger. Er muss jetzt nur noch zum Übernachten in die JVA, tagsüber arbeitet er in der Jugendabteilung des FC Bayern.

    Januar 2016: Die zuständige Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Augsburg entscheidet, dass die Haftstrafe zum 29. Februar zur Bewährung ausgesetzt wird. Die Münchner Staatsanwaltschaft verzichtet auf eine Beschwerde.

    Februar 2016: Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß kommt mit 64 Jahren vorzeitig aus der Haft frei.

    Am 8. August 2016 teilt der FC Bayern auf seiner Homepage mit, dass Hoeneß wieder für das Präsidentenamt kandidieren wird. Sein Nachfolger Karl Hopfner verzichtet auf eine weitere Amtszeit. Im November wird Hoeneß wiedergewählt.

    Kapitän Philipp Lahm würdigte noch einmal die Verdienste des 64-Jährigen. "Uli ist für den Verein sowas von wichtig. Ohne ihn wäre der FC Bayern nicht da, wo er jetzt steht", sagte Lahm. In der Mannschaft sei die Personalie aber derzeit kein großes Thema. "Es liegt an Uli selbst", erklärte der 32-Jährige. 

    Personal: Mehrere Baustellen beim FC Bayern

    Einem Comeback, so Hoeneß dies will, dürfte also bei den Münchnern nichts und niemand im Wege stehen. "Wenn Uli Hoeneß wieder Präsident werden will, wird ihn der FC Bayern willkommen heißen", verdeutlichte auch Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, der bereits im Mai betonte, dass ihn eine solche Entscheidung "nicht überraschen würde".

    Mit dem Trainerwechsel von Pep Guardiola zu Carlo Ancelotti sowie den plötzlichen Abgängen von Mediendirektor Markus Hörwick und Sportvorstand Matthias Sammer gab es beim deutschen Meister in den vergangenen Tagen ungewöhnlich viele personelle Veränderungen. Der Posten von Sammer wird zunächst nicht besetzt. In dieser Frage sollen Hoeneß und Rummenigge dem Bericht zufolge bereits "in enger Abstimmung" gearbeitet haben. dpa

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