Startseite
Icon Pfeil nach unten
ZZ Fallback
Icon Pfeil nach unten

FC Bayern: Einzelkritik: Ribéry und Badstuber mit Magneten an den Füßen

FC Bayern

Einzelkritik: Ribéry und Badstuber mit Magneten an den Füßen

    • |
    Reaktionen können so nah beieinander liegen: Franck Ribéry jubelt mit Rafinha über das 2:0. Hätte der Brasilianer nicht getroffen, wäre wohl der Griff an den Hals gegangen.
    Reaktionen können so nah beieinander liegen: Franck Ribéry jubelt mit Rafinha über das 2:0. Hätte der Brasilianer nicht getroffen, wäre wohl der Griff an den Hals gegangen. Foto: dpa

    Ein Auftakt nach Maß: 2:0 bezwang der FC Bayern als erste Mannschaft in der Champions League den FC Villarreal im El Madrigal. In der Heimstätte der Spanier zeigten die Schützlinge von Trainer Jupp Heynckes über weite Strecken ihr bestes Tennis und knüpften nahtlos an die Leistungen aus der Bundesliga an. Franck Ribéry veranstaltete mit seinem Gegenspieler Gaspar - oder jedem sonst, der sich versuchte -  Kunsttücke, die dem armen Rechtsverteidiger Knoten in die Beine zwirbelten. Mit ein bisschen Mehr Konzentration oder Coolness im Sturm hätten die Submarinos vielleicht ein zweites Freiburg (7:0) zumindest aber ein zweites Hamburg (5:0) für die Bayern werden können. Die Einzelkritik:

    Manuel Neuer: Der Torhüter des FC Bayern gibt nicht auf. Er war auch gegen Villarreal mit dabei. Neuer hoffte wohl, dass er sich gegen Supersturm Nilmar und Guiseppe Rossi endlich nicht mehr rechtfertigen muss, warum er für Millionen von Schalke kam, aber seit Wochen nur tatenlos in der Ecke steht.  Durfte einen wichtigen Ball von Rossi halten. War nicht besonders schwierig. Auch eine Fußabwehr deutete sein Können an. Ansonsten war er wieder nur Zuschauer. Beim Trikot-Wechsel ist wohl Neuers Leibchen die beste Wahl, denn viel Schweiß bekommt es momentan nicht ab.

    Rafinha: Eigentlich hätte man mit dem flinken Außenverteidiger schon in der Startelf gerechnet. Jupp Heynckes belehrte uns eines Besseren. Er ließ van Buyten in der Mitte ran und Boateng auf außen. Van Buyten korrigierte den Fehler seines Chefs umgehend und ließ sich in der 23. Minute vom Feld nehmen. Rafinha kam, sah und siegte. Er rannte, flankte und stand immer da, wo er stehen musste, um Gegenspieler Bruno abzufangen. Machte dann den Robben. Zog einfach ab, ohne sich für Nebenleute zu interessieren. Diego Lopez war wohl überrascht, hatte er doch in den letzten Wochen nur vom überragenden Teamplay der Bayern gelesen. Rafinha bedankte sich für das 2:0. Der Zorn von Franck Ribéry wäre unermesslich gewesen, hätte Lopez den Ball nicht an sich vorbeiziehen lassen.

    Daniel van Buyten: Stand überraschend in der Startelf. Nach 20 Minuten macht er den Platz frei für Rafinha. Wegen Achillessehenproblemen. Boateng rutschte auf seine Lieblingsposition in die Mitte.

    Jerome Boateng: Debütierte in der Königsklasse. Stand nah an Rossi oder Nilmar, hatte aber auch nicht so viel Gegenwehr. Beim Rauspassen etwas überhastet. Spielte dadurch den Ball öfters in den Fuß des Gegners. Düfte sich gefreut haben, endlich mal Matchpraxis - also Angriffe des Gegners - zu bekommen.

    Holger Badstuber: Hat anscheinend die Einzelkritiken über sich gelesen. War gegen Villarreal wie ausgetauscht. Vielleicht gibt es auch einen Zwilling von ihm? War dynamisch, stand immer richtig, bügelte alles aus, was auf ihn oder seinen Umkreis zukam. Wirkte, als hätte er Magnete an den Füßen. Vielleicht braucht er auch die Hitze Spaniens, um auf Touren zu kommen. Bis auf einen Tunnel von Rossi machte Badstuber gegen Villarreal keinen einzigen Fehler. So darf er in der Nationalelf spielen.

    Philipp Lahm: Was gibt es über den Kapitän schon zu sagen? Er sollte nicht Schriftsteller werden, als Verteidiger ist er klar besser. Kochte alles ab, was über seine linke Seite kam. Versuchte sich auch aktiv in der Offensive einzuschalten. Der Philipp-Lahm-Gedächtnis-WM-2006-Schuss wollte ihm aber auch im 348.239. Versuch nicht glücken. Trotzdem: Lahm ist immer noch überzeugt, dass er ihn nochmal trifft, bevor er seine Karriere beendet. Aber bis zum Finale in München ist es ja noch ein langer Weg in der Champions League.

    Bastian Schweinsteiger: Mittelfeldmotor, Organisator, Stratege. Der Bayer ist wild entschlossen, in seinem eigenen Stadion den Pott mit den großen Ohren in die Höhe zu recken. Das sieht man ihm an. Er ist überzeugt davon, dass der Titel in der Champions League nur über seine Bayern geht. So selbstbewusst und klug agiert er auf dem Platz.

    Anatoliy Tymoshchuk: Er ist der Mann fürs Grobe. Mit dem Messer zwischen den Zähnen fuhrwerkte der Defensivmann auf dem Platz auf und ab. Er warf sich nach bester Berti-Vogts-Manier ohne jegliche Hemmnis in die Zweikämpfe. Hatte Glück, dass der türkische Schiri nicht schon in der ersten Hälfte die Gelbe Karte rausholte. Holzte in der zweiten Hälfte munter weiter, bis er für ein läppisches Foul dann endlich die Verwarnung sah. In dieser Form könnte er eine Schlüsselrolle für die wichtigen Siege der Bayern bekommen.

    Das ist der FC Bayern München

    Der FC Bayern München ein Fußball-Club aus der 1. Bundesliga. Gegründet wurde der Verein am 27. Februar 1900. Seit 2002 ist die Profimannschaft aus dem Hauptverein ausgegliedert.

    Rekordmeister: Der FC Bayern ist mit 23 Meistertiteln Rekordhalter der deutschen Bundesliga. Die Bayern wurden Meister in den Jahren 1932, 1969, 1972, 1973, 1974, 1980, 1981, 1985, 1986, 1987, 1989, 1990, 1994, 1997, 1999, 2000, 2001, 2003, 2005, 2006, 2008, 2010, 2013.

    Die Champions League haben die Münchner insgesamt fünf Mal (1974, 1975, 1976, 2001, 2013) gewonnen, fünf weitere Male waren die Bayern im Finale (1982, 1987, 1999, 2010 und 2012).

    Franz Beckenbauer ist die "Lichtgestalt" des FC Bayern. Er spielte von 1964 bis 1977 als Libero und war gleichzeitig Kapitän. Der "Kaiser" war später auch Interimstrainer bei seinen Bayern und holte in dieser Position einen Meistertitel (1994) sowie den UEFA-Cup 1996. Von 1994 bis 2009 war Beckenbauer Präsident des FC Bayern. Seither ist er Ehrenpräsident.

    Seit Mai 2005 ist die Allianz-Arena im München Norden das Heimstadion des FC Bayern. Lokalrivale 1860 München spielt ebenfalls in diesem Stadion. Vorherig Spielstätten des FC Bayern waren das Grünwalder Stadion (1925 bis 1972) und das Olympiastdion (1972 bis 2005). Spielt der FC Bayern, ist die Außenfassade der Allianz-Arena rot beleuchtet.

    Mannschaftshymnen: Der FC Bayern hat mehrere Hymnen, darunter "FC Bayern, Stern des Südens" (komponiert von Kabarettist und Liedermacher Willy Astor) und "FC Bayern, forever number one". Inoffizielle Fan-Hymne ist "Mir san die Bayern."

    Hohn und Spott gibt es genug für den FC Bayern: Meist singen gegnerische Fans "Zieht den Bayern die Lederhosen aus". Oft wird der Verein aufgrund seiner Extravaganz auch als "FC Hollywood" bezeichnet.

    Vereinsführung: Präsident des FCB ist seit 2009 Uli Hoeneß, der zuvor lange Jahre Manager war. Vorstandsvorsitzender ist Karl-Heinz Rummenigge.

    Zu den bekanntesten Ex-Spielern des Vereins gehören Gerd Müller und Lothar Matthäus. "Der Bomber der Nation" Müller erzielte in 15 Jahren beim FC Bayern 398 Tore (453 Spiele). Rekordnationalspieler Lothar Matthäus spielte insgesamt zwölf Jahre beim FCB und kam in 302 Partien auf 85 Tore.

    Einen unvergessenen Auftritt lieferte der Italiener Giovanni Trapattoni bei seiner zweiten Amtszeit als Trainer der Bayern (1996 bis 1998). In der legendären Pressekonferenz vom 10. März beklagte er sich auf seine feurige italienische Art über die schlechte Arbeitshaltung einiger Bayern-Spieler. "Was erlaube Struuuunz?", "Spiele schlecht wie Flasche leer!" und "Ich habe fertig!" gehören seitdem zum deutschen Fußball-Jargon.

    Spielrekorde: Den höchsten Heimsieg feierte der FC Bayern hatte den gegen Borussia Dortmund (11:1, Saison 1971/1972) der höchste Auswärtssieg gelang gegen den FC St. Pauli (1:8, Saison 2010/2011).

    Thomas Müller: War präsent, holte diesmal keinen Elfmeter raus, bediente auch niemanden. Trotzdem ist und bleibt Müller unersetzlich für diese Mannschaft. Denn wenn er mal offensiv nicht gebraucht wird, haut er sich eben defensiv rein und grätscht dem Gegner im Mittelfeld wie ein Vorstopper alter Schule die Bälle ab.

    Toni Kroos: Was wurde nicht alles in den letzten Wochen über diesen Mann geschrieben. Und das Beängstigende ist: Es stimmt! Wieder liefert der Mittelfeldmann eine grandiose Partie ab. Krönt seine Leistung mit einem Tor. War überall zu finden; ist das Bindeglied, das den Bayern so lange fehlte. Gibt das Vertrauen zurück, das ihm Jupp Heynckes entgegenbringt. Ist momentan unersetzlich für die Mannschaft wie ein Xavi Hernandez für Barca.

    Franck Ribéry: Stellte vor der Saison klar, dass er so gut wie Lionel Messi spielen kann. Wurde dafür belächelt. Momentan lachen wenige. Der Franzose dribbelt alles weg, was sich ihm in den Weg stellt, hat Übersicht, spielt mannschaftsdienlich, macht keine Mätzchen. Er ist der Designer im Bayern-Spiel. Man sollte bei ihm auch mal nachprüfen, ob er vielleicht Magneten an den Füßen hat, denn den Ball verlor er kaum. Hätte Rafinha wohl den Hals umgedreht, wenn er nicht getroffen und Villarreal noch den Ausgleich geschossen hätte. Wer ist schon Arjen Robben oder

    Das ist der FC Villarreal

    Gründungsjahr: 1923. Vollständiger Name: Villarreal Club de Fútbol.

    Liga: Primera Division (Spanien)

    Vereinsfarben: gelb

    Stadion: El Madrigal. Kapazität: 22.000 Plätze. Eröffnung: 1923. Renovierungen: 1952, 1972, 1989, 1998/99. Spielfläche: 105x68 Meter.

    Trainer: Juan Carlos Garrido

    Wert des Kaders: rund 157 Millionen Euro

    Teuerster Spieler: Guiseppe Rossi. Marktwert: rund 30 Millionen Euro

    Bekannte Spieler: Juan Pablo Sorin (HSV), Jon Dahl Tomasson (VfB Stuttgart), Pepe Reina, Diego Forlan

    Platzierung in der Vorsaison: vierter Platz

    Nationale Erfolge: Vizemeister 2008.

    Internationale Erfolge: keine.

    Die vergangenen zehn Jahre in der Champions League: 2001/02 nicht teilgenommen, 2002/03 nicht teilgenommen, 2003/04 nicht teilgenommen, 2004/05 nicht teilgenommen, 2005/06 Halbfinale, 2006/07 nicht teilgenommen, 2007/08 nicht teilgenommen, 2008/09 Viertelfinale, 2009/10 nicht teilgenommen, 2010/11 nicht teilgenommen.

    Mario Gomez: Der Bomber der Nation...stand im Abseits, stand im Abseits, stand im Abseits...blieb zur Pause in der Kabine wegen Problemen an der Leiste. Schlecht für ihn, besser fürs Bayernspiel. Nils Petersen ersetzte Gomez.

    Nils Petersen: Stand im Fokus. War noch nicht mal geistig aus der Kabine, musste er schon zweimal vor dem Gehäuse von Lopez ran. Da zeigte der Schlussmann, dass er ein Guter ist, aber noch Nerven hat. Die dritte Chance des jungen Stürmers wäre wohl bei vielen Schlussmännern ein Tor geworden. Lässt den Verteidiger mit einer Täuschung stehen, zieht vorbei und zieht ins rechte untere Eck ab. Doch wieder hat der Keeper seine Hände im Spiel. Pech für Petersen, dass er kein Tor machte. Seine Chance hat er aber genutzt.

    Luiz Gustavo: Kam in der 80. Minute für Kroos. Bedankte sich artig für die Auflaufprämie. Das Spiel war gelaufen, er musste nicht mehr wirklich eingreifen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden