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FC Bayern: Die große Lewandowski-Show: Bayern-Star rettet Sieg gegen Hertha BSC

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Die große Lewandowski-Show: Bayern-Star rettet Sieg gegen Hertha BSC

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    4:3 gewann der FC Bayern gegen Hertha BSC Berlin - und viermal traf Robert Lewandowski.
    4:3 gewann der FC Bayern gegen Hertha BSC Berlin - und viermal traf Robert Lewandowski. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic machte einen sehr aufgeräumten Eindruck, als er vor dem 4:3 gegen die Hertha die Berliner Verantwortlichen begrüßte: lautstarkes Abklatschen hier, ein Späßchen über den getrimmten Vollbart des Bosniers da. Nun ist Brazzo zwar dafür bekannt, generell chronisch gute Laune zu verbreiten – am Sonntagabend verströmte der 43-Jährige aber die Aura eines Mannes, der große Teile seines Feldes gerade noch rechtzeitig bestellt hat. Soll heißen: Einen Tag vor Ende des Transferfensters sind endlich die dringend benötigten Neuzugänge für die Bayern da.

    Am Sonntag ging alles Schlag auf Schlag: Für den Sturm verpflichteten die Bayern den zuletzt bei Paris St. Germain angestellten Eric Maxim Choupo-Moting (31), fürs defensive Mittelfeld kam der Spanier Marc Roca (23) von Espanyol Barcelona, mit dem Franzosen Bouna Sarr (28) scheint endlich der ersehnte Rechtsverteidiger gefunden. Während die Bayern den ablösefreien Wechsel von Choupo-Moting und den mit neun Millionen Euro angesetzten Wechsel von Roca bereits bestätigten, soll mit Sarrs aktuellem Klub Olympique Marseille bereits weitestgehend Einigkeit erzielt worden sein, die Ablöse soll etwa zehn Millionen Euro betragen. Lediglich für den Engländer Callum Hudson-Odoi holte sich Salihamidzic einmal mehr eine Absage vom FC Chelsea ab.

    Offenbar kehrt Douglas Costa zurück zum FC Bayern

    Nun kommt offenbar Plan B zum Einsatz – und eine überraschende Rückkehr könnte bevor stehen. Offenbar steht Douglas Costa vor einem Wechsel zum FC Bayern. Der 30-jährige Brasilianer, der von 2015 bis 2017 bereits für den FC Bayern spielte, steht bei Juventus Turin nicht mehr in der ersten Reihe. Der Transfer kommt umso unerwarteter, weil die Bayern-Verantwortlichen dem Rechtsaußen beim Abschied ein paar deftige Worte nach Turin geschickt hatten. Als mögliche Abgänge gelten weiterhin Javi Martínez, Mickael Cuisance und Joshua Zirkzee. Der junge Niederländer könnte noch verliehen werden, um Spielpraxis zu erhalten.

    Wie wichtig es ist, dem Personal eine Verschnaufpause verschaffen zu können, zeigte der Umstand, dass die von vielen Spielen geschlauchten Münchner gegen Berlin wie schon gegen den BVB einen 2:0-Vorsprung noch aus der Hand gegeben hatten. Auch die Startelf der Münchner offenbarte, wie dringend einige Profis eine Pause brauchen. Trainer Hansi Flick wechselte im Vergleich zum Supercup gegen Dortmund auf fünf Positionen durch: Der 20-jährige US-Amerikaner Chris Richards (Startelfdebüt) auf rechts hinten, Boateng, Alaba, Goretzka und Gnabry waren neu – Pavard, Süle, Martínez und Coman saßen auf der Bank. Coman fiel wegen muskulären Problemen aus.

    Hertha BSC machte es dem FC Bayern schwer

    Berlins Trainer Bruno Labbadia wollte mit einer Dreierkette, die bei gegnerischen Ballbesitz zur Fünferkette wurde, und einem dicht gestaffelten Mittelfeld die Defensive stärken – lediglich die Stürmer Dodi Lukebakio, Matheus Cunha und Jhon Cordoba hatten die Erlaubnis, sich merklich vom eigenen Strafraum zu entfernen. Der FC Bayern machte das Spiel und erhöhte den Druck erstmals nach neun Minuten merklich: Zuerst prüfte Robert Lewandowski Alexander Schwolow im Berliner Kasten, dann leitete Leon Goretzka den Ball im Fallen weiter auf den Polen, der abermals die Chance nicht verwerten konnte.

    Nach einer Viertelstunde schien das Konzept der Berliner tatsächlich aufzugehen: Jhon Cordoba setzte sich beim Laufduell nach einem Steilpass gegen Lucas Hernandez durch und vollendete. Der Torschrei der Berliner Bank verstummte aber jäh, nachdem Schiedsrichter Benjamin Cortus auf und Abseits entschieden hatte. Zu Recht: Der Kolumbianer stand beim Abspiel von Maximilian Mittelstädt mit einem Bein zu weit vorne.

    Nach gut einer halben Stunde durften auch die Bayern mal vergeblich jubeln: Thomas Müller, der im Strafraum in aller Ruhe einen Heber von Richards einköpfen hatte dürfen, stand bei der Flanke im Abseits (36.). Der unvermeidliche Lewandowski war es aber schließlich, der die Münchner Dauerberlagerung des Berliner Tores krönte: Eine Flanke von Richards brachte der Stürmer auf den Kasten. Zuerst hielt Schwolow einen platzierten Kopfball des frisch gekrönten europäischen Fußballer des Jahres – als der Ball erneut zum 32-Jährigen kam, war der Keeper chancenlos – 1:0! (40.). Es war das 100. Bundesligator Lewandowskis in der Allianz Arena. Am Spielgeschehen änderte auch der Berliner Rückstand vorerst nur wenig: Hertha lauerte, Bayern drückte. Zur Pause hatte der FC Bayern 65 Prozent Ballbesitz.

    4:3 gegen Berlin - Lewandowski schießt alle Tore für den FC Bayern

    Nur folgerichtig, dass es erneut Lewandowski war, der das 2:0 besorgte: Einen Distanzschuss aus etwa 16 Metern versenkte der Pole im Netz – erneut war es Richards gewesen, der den letzten Pass gespielt hatte (51.).

    Erst jetzt traute sich Berlin mehr zu – und beinahe hätte der agile Cunha eine der wenigen Hertha-Chancen verwertet – Manuel Neuer blieb aber Sieger im Zweikampf mit dem Brasilianer (52.), den zweiten Ball konnte Cordoba nicht verwerten. Die beiden Südamerikaner waren es aber, die den Berliner Anschlusstreffer produzierten: Einen Freistoß von Cunha verwertete Cordoba per Kopf – nur noch 2:1 für die Bayern (59.). Es war ein Treffer, der den Berliner Aufwind verlieh, das Spiel wogte nun hin und her. Der an nahezu jeder Berliner Offensivaktion beteiligte Matheus Cunha schloss zum 2:2 ab (70.). Bayern warf nun alles nach vorne und hätte durch den eingewechselten Tolisso beinahe das 3:2 erzielt, der Franzose jagte den Ball nach einer Ecke aber aus sieben Meter über die Latte (80.).

    Fünf Minuten vor Schluss schien die Lebensversicherung des FC Bayern zu greifen, Lewandowski traf aus kurzer Distanz zum 3:2 (85.). Der Schlusspunkt war das aber mitnichten: Der erst eine Minute zuvor eingewechselte Jessic Ngankam besorgte den erneuten Ausgleich für die nie aufsteckenden Berliner (87.), dann gab es nach Foul von Mittelstädt von Lewandowski in der Nachspielzeit Elfmeter. Die letzte Pointe dieser rasanten Schlussphase gehörte dem Polen: Den Elfmeter verwandelte er souverän zum 4:3 (90. + 2). Die große Lewandowski-Show – sie war perfekt.

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