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FC Bayern: Die Fehler des Jupp Heynckes

FC Bayern

Die Fehler des Jupp Heynckes

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    Die Umstellungen von Trainer Jupp Heynckes brachten gegen den SC Freiburg nicht den erwünschten Nutzen für den FC Bayern.
    Die Umstellungen von Trainer Jupp Heynckes brachten gegen den SC Freiburg nicht den erwünschten Nutzen für den FC Bayern. Foto: dpa

    Dem Trainer der Münchner ist kein Vorwurf zu machen, dass seine Mannschaft in Freiburg in der ersten Hälfte behäbig über das Feld schlich. Laufbereitschaft und Kampf kann man einfordern, sind dann aber doch von der Eigenmotivation seiner Bediensteten abhängig. Die Münchner indes zeigten sich beim lethargischen Auftritt in der ersten Hälfte ähnlich engagiert wie Ailton im Deutschkurs.

    Heynckes Aufgabe wäre es gewesen, seine Mannschaft durch taktische Maßnahmen in die Spur zu bringen. Doch der Umbau eines Großteils seiner Mannschaft misslang. Um Arjen Robben ins Spiel zu bringen, baute er Teile der Abwehr und des Mittelfelds um. Zum Einmaleins der Trainer gehört es normalerweise, so wenige Rochaden wie möglich im taktischen System vorzunehmen, um Automatismen nicht zu gefährden.

    Unnötige Operation am Herz des Spiels

    Das ist der SC Freiburg

    Der SC Freiburg wurde am 30. Mai 1904 gegründet.

    Die Vereinsfarben sind Rot und Weiß.

    Freiburg ist der wohl erfolgloseste Traditionsklub in der Bundesliga. Der Verein hat keinen nationalen oder internationalen Titel gewonnen. Bestes Endergebnis war der dritte Tabellenplatz in der Saison 1994/1995.

    Der SC Freiburg spielt im Badenova-Stadion, das bis 2004 den Namen Dreisamstadion trug. Es hat Platz für 24.000 Zuschauer und wurde 1954 eröffnet.

    Der höchste Heimsieg (5:0) gelang gleich zwei Mal. Gegner waren Hansa Rostock (Saison 1999/2000) und der VfL Bochum (Saison 2000/2001).

    Volker Finke hatte eine ganze Ära als Trainer beim SC Freiburg. Von 1991 bis 2007 war er dort Übungsleiter.

    Heynckes aber sprengte durch die Einwechslung von Robben das Flügelpaar auf der gegenüberliegenden Seite. Phlipp Lahm und Franck Ribéry hatten in der laufenden Saison größtenteils prächtig harmoniert. Der Trainer aber zog Lahm auf rechts für den ausgewechselten Rafinha. Die Stelle links hinten besetzte er mit David Alaba. Dabei hatte er zuletzt dem Österreicher noch außergewöhnliche Fähigkeiten zugesprochen und ihn als Vertreter von Bastian Schweinsteiger auserkoren. Durch diese Umstellung ergab sich eine weitere Operation am Herzen des gebrechlichen Gebildes. Heynckes zog Kroos von der "Zehn" ab und beorderte  ihn ins defensive Mittelfeld. Dass er seine Stärken auf der Position weiter vorne eher ausspielen kann, wurde in der Vergangenheit deutlich. Abschließend machte Thomas Müller auf der rechten Seite Platz und rückte ins Zentrum, um Robbens angestammte Position freizuräumen.

    Aufgrund der Einwechslung Robbens agierte die Mannschaft des FC Bayern in der zweiten Halbzeit mit einem neuen Linksverteidiger, einem neuen Rechtsverteidiger, einem neuen defensiven Mittelfeldspieler, einem neuen offensiven Mittelfeldspieler und einem neuen rechten Mittelfeldspieler. Dass bei fünf Umstellungen das eine Rädchen nicht in das andere greifen kann, ist mehr als logisch.

    Keine grundsätzliche Debatte beim FC Bayern notwendig

    Das ist der FC Bayern München

    Der FC Bayern München ein Fußball-Club aus der 1. Bundesliga. Gegründet wurde der Verein am 27. Februar 1900. Seit 2002 ist die Profimannschaft aus dem Hauptverein ausgegliedert.

    Rekordmeister: Der FC Bayern ist mit 23 Meistertiteln Rekordhalter der deutschen Bundesliga. Die Bayern wurden Meister in den Jahren 1932, 1969, 1972, 1973, 1974, 1980, 1981, 1985, 1986, 1987, 1989, 1990, 1994, 1997, 1999, 2000, 2001, 2003, 2005, 2006, 2008, 2010, 2013.

    Die Champions League haben die Münchner insgesamt fünf Mal (1974, 1975, 1976, 2001, 2013) gewonnen, fünf weitere Male waren die Bayern im Finale (1982, 1987, 1999, 2010 und 2012).

    Franz Beckenbauer ist die "Lichtgestalt" des FC Bayern. Er spielte von 1964 bis 1977 als Libero und war gleichzeitig Kapitän. Der "Kaiser" war später auch Interimstrainer bei seinen Bayern und holte in dieser Position einen Meistertitel (1994) sowie den UEFA-Cup 1996. Von 1994 bis 2009 war Beckenbauer Präsident des FC Bayern. Seither ist er Ehrenpräsident.

    Seit Mai 2005 ist die Allianz-Arena im München Norden das Heimstadion des FC Bayern. Lokalrivale 1860 München spielt ebenfalls in diesem Stadion. Vorherig Spielstätten des FC Bayern waren das Grünwalder Stadion (1925 bis 1972) und das Olympiastdion (1972 bis 2005). Spielt der FC Bayern, ist die Außenfassade der Allianz-Arena rot beleuchtet.

    Mannschaftshymnen: Der FC Bayern hat mehrere Hymnen, darunter "FC Bayern, Stern des Südens" (komponiert von Kabarettist und Liedermacher Willy Astor) und "FC Bayern, forever number one". Inoffizielle Fan-Hymne ist "Mir san die Bayern."

    Hohn und Spott gibt es genug für den FC Bayern: Meist singen gegnerische Fans "Zieht den Bayern die Lederhosen aus". Oft wird der Verein aufgrund seiner Extravaganz auch als "FC Hollywood" bezeichnet.

    Vereinsführung: Präsident des FCB ist seit 2009 Uli Hoeneß, der zuvor lange Jahre Manager war. Vorstandsvorsitzender ist Karl-Heinz Rummenigge.

    Zu den bekanntesten Ex-Spielern des Vereins gehören Gerd Müller und Lothar Matthäus. "Der Bomber der Nation" Müller erzielte in 15 Jahren beim FC Bayern 398 Tore (453 Spiele). Rekordnationalspieler Lothar Matthäus spielte insgesamt zwölf Jahre beim FCB und kam in 302 Partien auf 85 Tore.

    Einen unvergessenen Auftritt lieferte der Italiener Giovanni Trapattoni bei seiner zweiten Amtszeit als Trainer der Bayern (1996 bis 1998). In der legendären Pressekonferenz vom 10. März beklagte er sich auf seine feurige italienische Art über die schlechte Arbeitshaltung einiger Bayern-Spieler. "Was erlaube Struuuunz?", "Spiele schlecht wie Flasche leer!" und "Ich habe fertig!" gehören seitdem zum deutschen Fußball-Jargon.

    Spielrekorde: Den höchsten Heimsieg feierte der FC Bayern hatte den gegen Borussia Dortmund (11:1, Saison 1971/1972) der höchste Auswärtssieg gelang gegen den FC St. Pauli (1:8, Saison 2010/2011).

    Dabei wirkt Heynckes bei allerlei aktionistischen Rochaden einfallslos. Das Münchner Spiel ist immer noch toll anzuschauen, wenn sich alle Protagonisten auf der Höhe ihrer Schafenskraft agieren. Eine grundsätzliche Debatte über das Spielsystem ist nicht notwendig und auch nicht förderlich. Mittlerweile hat aber jede Mannschaft einen Plan, wie sie das Münchner Spiel zum Erlahmen bringen kann, wenn der FC Bayern nicht in Topform spielt.

    Für diesen Fall wäre eine taktische Einflussnahme von Außen hilfreich. Das Spiel der Münchner bewegt sich zu oft in die Breite. Heynckes aber hätte die Möglichkeit, durch eine simple Umstellung das Spiel in die Spitze zu provozieren. Er müsste vom 4-2-3-1 abrücken hin zu einem 4-4-2. Dafür müsste er lediglich einen Sechser auswechseln und dafür Ivica Olic (oder Sören Petersen) bringen. Dies würde sich zwar abträglich auf den enormen Ballbesitz der Münchner auswirken (gegen Freiburg 61 Prozent). Dafür wäre eine weitere Anspielmöglichkeit dort vorhanden, wo Spiele entschieden werden: vor dem gegnerischen Tor.

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