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FC Bayern: Carlo Ancelotti: Passt der italienische Frauenversteher zum FC Bayern?

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Carlo Ancelotti: Passt der italienische Frauenversteher zum FC Bayern?

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    Als Topkandidat einer möglichen Guardiola-Nachfolge steht der Italiener Carlo Ancelotti im Raum.
    Als Topkandidat einer möglichen Guardiola-Nachfolge steht der Italiener Carlo Ancelotti im Raum. Foto:  Javier Lizon (dpa)

    Ab dem kommenden Sommer wird es in München entspannter zugehen als unter dem eleganten, aber strammen Pep Guardiola. Der Gelegenheitsraucher Carlo Ancelotti, der am Spielfeldrand hingebungsvoll Kaugummi kaut, ist lockerer und dem Leben zugewandter als der asketische Pep. Unter dem Bauernsohn aus Reggiolo in der Emilia Romagna laufen die Spieler an einer längeren Leine als beim perfektionistischen Katalanen, der jeden Spielzug mitdirigiert und ihn am liebsten noch an Ort und Stelle analysieren würde.

    Darüber hinaus bewegt sich der Italiener auf der Linie des Katalanen. Ancelotti ist der logische Nachfolger eines scheidenden Guardiola. Carletto, wie ihn die Italiener nennen, besitzt als Trainer ebenfalls Weltformat. Dreimal hat er die Champions League gewonnen. 2003 und 2007 mit dem AC Mailand, 2014 mit Real Madrid. Dazu kommen nationale Titel mit Milan, dem FC Chelsea und Paris St. Germain.

    Von Ronaldo erntet Carlo Ancelotti Lob

    Ancelotti hat wie Guardiola eine respektable Spielerkarriere vorzuweisen. Mit 17 Jahren Profi-Debüt beim AC Parma. Über den AS Rom zum AC Mailand. 26 Einsätze für Italiens Squadra Azzurra. Dazu einer im Terence-Hill-Streifen „Don Camillo“. 16 Titel hat er als Spieler gewonnen, 14 als Trainer.

    Auf seinen Stationen in England und Frankreich hat er sich Weltgewandtheit und Stil zugelegt. Beides ist belegt durch die feinen Anzüge, die er am Spielfeldrand trägt. Autorität besaß er schon vorher. Dass er auch mit starken Persönlichkeiten umgehen kann, hat Ancelotti als Dompteur von Diven wie Zlatan Ibrahimovic, Cristiano Ronaldo oder Frank Lampard bewiesen. Ronaldo lobt Ancelottis Wärme: „Er ist wie ein großer Bär.“ Ein Bär, der so schlau und geschickt war, sich mit den mächtigen Führungsfiguren seiner Klubs wie Silvio Berlusconi oder Roman Abramowitsch zu arrangieren. Figuren, auf die er in München wieder treffen würde. Erst recht, wenn im Frühjahr Uli Hoeneß zum FC Bayern zurückkehren sollte.

    Ancelotti machte Sabbatjahr in Vancouver

    Wie Guardiola kommt auch Ancelotti, Vater zweier erwachsener Kinder, bei Frauen an. Als seine Ehe nach 25 Jahren zerbrach, ließ er sich von einer 18 Jahre jüngeren Rumänin trösten. 2014 hat er die 45-jährige Kanadierin Mariann geheiratet, mit der er in Vancouver lebt. Es ist der Ort seiner Auszeit. Nach dem Champions-League-Triumph mit Real Madrid 2014 hat er sich einer Rücken-Operation unterzogen und pausiert.

    Was für Guardiola in seinem Sabbatjahr New York war, ist für Ancelotti das kanadische Vancouver. Was er dort macht? „Spiele anschauen und fischen“, hat er kürzlich erzählt. Er verspüre keine Eile, etwas Neues anzufangen: „Wenn ich keinen Verein mit einem guten Projekt finde, kann ich warten.“ Das Warten hat nun ein Ende für den 56-Jährigen, der vier Sprachen spricht, aber nicht deutsch. Auch das sieht er entspannt: „Wenn es Trapattoni gelernt hat, kann ich das auch.“

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