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FC Bayern: Beckenbauer erklärt BVB zum Titelfavoriten

FC Bayern

Beckenbauer erklärt BVB zum Titelfavoriten

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    Durch das Tor von Ivica Olic sichert sich Bayern zumindest einen Punkt in Hamburg. Foto: Marcus Brandt dpa
    Durch das Tor von Ivica Olic sichert sich Bayern zumindest einen Punkt in Hamburg. Foto: Marcus Brandt dpa

    Um einen markigen Spruch ist Ivica Olic hin und wieder nicht verlegen. Meistens wird das Gesagte von einem schelmischen Grinsen begleitet.

    Ist der Inhalt noch so kritisch: Olic spielt ihn oft mit freundlicher Mine herunter – bewusst oder unbewusst. Auch dank seines angenehmen Gemüts wurde der auf dem Fußballfeld so unermüdlich ackernde Kroate einst zum Publikumsliebling beim Hamburger SV.

    Bei seinem aktuellen Arbeitgeber FC Bayern München  wird er sich mit seinem neuerlichen Ausflug in die Welt der kernigen Spielanalyse allerdings weniger beliebt gemacht haben.

    Doch der Stürmer, der dem erneut schwer wackelnden Titelfavoriten nach seiner Einwechslung und dem Treffer zum 1:1 (71.) gerade so einen Punkt beim Gastspiel in Hamburg gerettet hatte, traf mit seiner Einschätzung abermals ins Schwarze: „Ich bin mir sicher, dass das nicht zum Titel reicht.“ Da dürfte man dem 32-jährigen Edeljoker der Münchner auch in Gelsenkirchen, Mönchengladbach und vor allem Dortmund kopfnickend zugestimmt haben. Zwar wirkten am Wochenende auch die Schalker bei ihrem Heimauftritt gegen Mainz (1:1) und die Gladbacher in Wolfsburg (0:0) nicht so leichtfüßig wie zuletzt.

    Die Bayern hinterlassen des nervösesten Eindruck

    Doch im Spitzenquartett haben die Bayern zum Beginn der Rückrunde den nervösesten Eindruck hinterlassen. Titelverteidiger Dortmund indes, der sich vom längerfristigen Ausfall ihres Jungstars Mario Götze seit Wochen völlig unbeeindruckt zeigen, marschiert nach dem 2:0-Erfolg in Nürnberg ähnlich frisch und unbekümmert wie in der vergangenen Meistersaison vorbei an den Bayern an die Spitze. Das könnte zum Titel reichen, denkt man sich vermutlich in der Ruhrpott-Metropole. Aber nur denken, nicht sagen. Ivica Olic spricht es vorerst auch nicht aus.

    Das überlässt er „Kaiser“ Franz Beckenbauer, der den neuen Tabellenführer BVB nach dem 20. Spieltag kurzerhand zum Titelfavoriten erklärt hat. Wenn Olic wiederum sagt, dass der FC Bayern mit Leistungen wie in Hamburg keinen Blumentopf gewinnen wird, grinst er selbst dann noch.

    Alle Münchner bräuchten Olics Einstellung

    Die Deutschen Meister der letzten 10 Jahre in der Fußballbundesliga

    2012 wurde Borussia Dortmund Deutscher Meister.

    2011 zum Beispiel spielten sich die Borussen unter Trainer Jürgen Klopp an die Spitze. Die meisten Tore für den BVB schoss Lucas Barrios, der Sturmspieler aus Argentinien. Die Bayern belegte in diesem Jahr nur Platz drei.

    Dafür hatten sich die Bayern ein Jahr zuvor den Meistertitel sichern können. Der FC Bayern wurde 2010 zum 22. Mal Deutscher Meister. Trainiert wurde das Team von dem Niederländer Louis van Gaal. Die beiden Spitzenspieler Franck Ribery aus Frankreich und Arjen Robben aus den Niederlanden leisteten einen großen Beitrag zum Sieg der Mannschaft.

    2009 holte sich unerwartet der VfL Wolfsburg die Meisterschale. Dieser Überraschungssieg ist vor allem das Verdienst von Trainer Felix Magath. Der FC Bayern konnte sich dagegen die gesamte Saison lang kein einziges Mal an die Tabellenspitze spielen.

    Ein Jahr vorher hatte sich erneut der Rekordmeister behaupten können. 2008 spielten die Bayern ihre Gegner regelrecht an die Wand. Noch nie zuvor hat eine Bundesligamannschaft so wenige Gegentore in einer Saison kassiert: gerade einmal 21! Die Mannschaft gewann die Meisterschaft mit einem satten Vorsprung von zehn Punkten vor dem Vize Werder Bremen.

    2007 gewann der VfB Stuttgart die Deutsche Meisterschaft. Kaum jemand hatte mit diesem Erfolg gerechnet, weil das Team sehr jung und außerdem noch ziemlich neu zusammengestellt war. Die meisten Tore für den VfB schoss Mario Gomez.

    Eine Saison davor waren wieder die Bayern beste Mannschaft der Fußballbundesliga. Es gelang dem Team um Trainer Felix Magath 2006 den zweiten Meistertitel in Folge zu holen.

    Der FC Bayern München hat im Jahr 2005 zum 19. Mal die Meisterschaftsschale gewonnen. Während dieser Saison lieferten sich die Bayern mit Schalke 04 einen erbitterten Kampf um den Titel. Der Niederländer Roy Makaay schoss die meisten Tore für die Münchner.

    2004 wurde Werder Bremen Deutscher Meister. Trainer war derzeit Thomas Schaaf. Der Torschützenkönig der Spielsaison stammte auch aus den Reihen des Siegerteams: Aílton Gonçalves da Silva. Der Brasilianer erzielte 28 Treffer für Werder.

    Im Jahr 2003 war wieder der Rekordmeister Bayern München an der Reihe. Schon am 30. Spieltag hatten die Bayern um Trainer Ottmar Hitzfeld den Sieg in der Tasche. Zum Schluss führten sie die Tabelle mit 16 Punkten vor dem Vizemeister Stuttgart an. Torschützenkönig war in dieser Saison der Bayern-Stürmer Giovane Élber.

    2002 holte sich Borussia Dortmund den Meistertitel. Die meisten Tore für das Team um Trainer Matthias Sammer schoß Márcio Amoroso, der auch Torschützenkönig wurde. Für den BVB war es die sechste gewonnene Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte.

    Er könnte die personifizierte Kampfansage der Münchner in Richtung Ruhrgebiet sein. Nach langer Verletzungspause, Bankdrückerei und viel Frust, der in laut vernehmlichen Abwanderungsgedanken während der Winterpause gipfelte, hat sich der kilometerfressende Kämpfer zurückgemeldet.

    Das Tor gegen seinen Ex-Verein Hamburg, mit dem er den Bayern ein schmeichelhaftes Unentschieden sicherte, versteht er als Signal an seine schwächelnden Mannschaftskameraden, sich nun ebenfalls zurückzumelden im Titelrennen. Auch wenn Olic, der immer Gas gibt, gerade heftig auf die Euphoriebremse gedrückt hat: Wenn alle Münchner auf dem Platz die Einstellung des Kroaten an den Tag legen, dann darf er sich in ein paar Wochen hinstellen und sich sicher sein: Es reicht wohl doch zum Titel.

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