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FC Bayern: "Ab Sommer Privatier": Der Lahm-Rückritt im Wortlaut

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"Ab Sommer Privatier": Der Lahm-Rückritt im Wortlaut

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    Philipp Lahm gab nach dem Pokalsieg gegen Wolfsburg bekannt, dass er nach der laufenden Saison seine Karriere beendet.
    Philipp Lahm gab nach dem Pokalsieg gegen Wolfsburg bekannt, dass er nach der laufenden Saison seine Karriere beendet. Foto: Matthias Balk, dpa

    "Gestern war noch eine Aufsichtsratssitzung, die wollte ich abwarten, dass alle Bescheid wissen. Ich habe den Verantwortlichen Bescheid gesagt, dass ich am Ende der Saison aufhören werde, Fußball zu spielen. Ich habe auch häufiger schon erklärt, was die Gründe sind: Ich sehe meinen Führungsstil in der Art, dass ich jeden Tag immer das Beste gebe, jedes Training, jedes Spiel. Ich glaube, dass ich fähig bin, das bis zum Ende der Saison noch abzuliefern, aber nicht darüber hinaus. Deswegen ist dann für mich einfach klar, dass ich am Ende der Saison aufhören werde."

    Ich habe das ja schon vor über einem Jahr angestoßen, dass man sich immer wieder prüfen muss, sich immer wieder hinterfragen muss, Tag für Tag, Woche für Woche. Wie ist man auf dem Trainingsplatz? Wie ist das Gefühl, das man hat? Und ich bin mir sicher, dass ich bis zum Ende der Saison meine Topleistung abrufen kann, auch für die jungen Spieler ein Vorbild sein kann auf dem Trainingsplatz. Das bekomme ich hin, es sind ja nur noch ein paar Monate - aber eben nicht darüber hinaus."

    2013 feierte Lahm seinen größten Erfolg mit dem FC Bayern, als er die Champions League gewann.
    2013 feierte Lahm seinen größten Erfolg mit dem FC Bayern, als er die Champions League gewann. Foto: Friso Gentsch, dpa

    Auf die Frage, warum er nicht Sportdirektor wird: "Erstmal ist es so, dass es Gespräche gab. Am Ende der Gespräche habe ich für mich beschlossen, dass es für mich jetzt nicht der beste Zeitpunkt ist, beim FC Bayern danach einzusteigen. Ich will keine Details von unseren Gesprächen preisgeben. Eins war klar: Ich hätte nicht sofort angefangen. Es hätte einen kleinen Break gegeben, das hätte ich auch gebraucht, um mich vorzubereiten. Aber so wie ich es gesagt haben: Die Gespräche waren absolut in Ordnung. Ich habe einfach für mich entschieden, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist."

    Die Karriere von Philipp Lahm

    Philipp Lahm beendet seine Karriere beim FC Bayern im Sommer.

    Gegen den VfL Wolfsburg absolvierte der Verteidiger sein 501. Pflichtspiel für die Bayern.

    Mit den Münchenern wurde er unter anderem sieben Mal deutscher Meister und sechs Mal DFB-Pokalsieger.

    Außerdem gewann er 2013 die Champions League.

    Seinen größten Erfolg feierte Lahm als Kapitän der Nationalmannschaft mit dem Gewnn der WM 2014.

    Anschließend beendete er seine Länderspiel-Karriere.

    Auf die Frage, ob es Planungen hinsichtlich eines späteren Einstiegs beim FC Bayern gibt:"Nein, es gibt gar keine Planung. Für mich steht fest, dass ich ab Sommer sozusagen Privatier bin. Ich kann mich noch mehr um andere Dinge kümmern, ich kann mich selbst ein bisschen umschauen, umhören, mich mit anderen Leuten treffen. Das will ich auch. Dann wird man weitersehen. Ich bin so lange in dem Verein, man wird sehen, was dann in Zukunft passiert."

    Auf die Frage, ob er Guardiola vermisse, wenn man auf die derzeitige Spielweise der Bayern blicke: "Überhaupt nicht. So ist das im Fußball: Es ändern sich Dinge und es kommen neue Trainer, es gehen Trainer, es kommen Spieler, es gehen Spieler. Das ist ganz normal. Und ich denke, dass wir heute eine Reaktion auf die letzten Spiele gezeigt haben, wir hatten das absolut unter Kontrolle. Wir haben phasenweise ein bisschen zu leichte Fehler im eigenen Passspiel gemacht, ansonsten war die Mannschaft viel aggressiver, hat die Zweikämpfe viel besser angenommen. Nach dem Spiel heute, vielleicht bis auf die Schlussphase, habe ich ein sehr, sehr gutes Gefühl für die Zukunft."

    Die deutsche Nationalmannschaft führte er 2014 in Brasilien zum WM-Titel.
    Die deutsche Nationalmannschaft führte er 2014 in Brasilien zum WM-Titel. Foto: Gh Pkw_a

    Auf die Frage, ob seine Entscheidung anders ausgefallen wäre, wenn man ihm jetzt schon die Rolle des Sportvorstands angeboten hätte: "Es wurde ja viel geschrieben. Man hat vermutet, dass ich aufhöre und dann gleich etwas werde. Mit der Sache, dass ich aufhöre und sozusagen nichts mache, hat ja keiner gerechnet. Ich hatte vom Start weg gesagt: Die eine Entscheidung ist das, was auf dem Spielfeld passiert und das andere ist eine andere Entscheidung. Ich habe das immer unabhängig gemacht."

    Auf die Frage, wie schwierig es ist so eine Entscheidung zu treffen: "So etwas reift einfach. Ich liebe den Fußball und der Fußball hat mir sehr, sehr viel gegeben. Trotzdem: Erstmal bin ich jetzt noch nicht am Ende, es geht noch ein paar Monate und ich hoffe, dass die sehr, sehr erfolgreich werden. Aber ansonsten ist es einfach irgendwann zu Ende und das Ende wollte ich selbst bestimmen." AZ

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