Der FC Bayern hat keine Lust mehr, die Meisterfeierlichkeiten länger als unbedingt notwendig zu verschieben. Nachdem der FC Schalke am Nachmittag mit 2:0 gegen den SC Freiburg gewonnen hatte, war ja klar, dass es an diesem Samstag nichts mehr werden würde mit den Festivitäten zum sechsten nationalen Titel in Folge.
Davon ließen sich die Münchner aber nicht beirren und demontierten am Abend Borussia Dortmund mit 6:0. Sechs Spieltage vor Schluss haben sie nun 17 Zähler Vorsprung auf die Schalker. Ein Erfolg am kommenden Samstag im bayerischen Derby beim FC Augsburg und die insgesamt 28. Meisterschaft wäre perfekt.
6:0 gegen FC Bayern - Dortmunder irrlichtern über den Platz
Die Dortmunder waren an diesem Abend aber auch wirklich nicht in der Verfassung, die Münchner ansatzweise in Verlegenheit zu bringen. Bereits nach 23 Minuten führten die Bayern mit 3:0. Robert Lewandowski, (5.), James (14.) und Thomas Müller (23.) hatten früh für klare Verhältnisse gesorgt. Den Dortmundern diente das Fehlen des verletzten Marco Reus allenfalls als schwache Ausrede. Es wurde deutlich, warum der BVB auf die Verpflichtung Matthias Sammers als externen Berater erpicht ist. Der gänzlich uninspirierte Auftritt einer Mannschaft der Hochveranlagten bedarf in der Tat einer tiefergehenden Analyse.
Mit André Schürrle, Christian Pulisic, Mario Götze und Michy Batshuayi war ja die Offensive äußerst namhaft besetzt. Und auch Mahmoud Dahoud und Gonzalo Castro als stabilisierendes Element haben ihre Klasse schon nachgewiesen. Doch gegen die Münchner irrlichterten sie auf verwunderliche Weise über den Platz. BVB-Coach Peter Stöger versuchte dem Münchner Wirbel durch eine frühen Wechsel Herr zu werden und brachte Julian Weigl für Castro ins Spiel (29.). Besserung brachte das aber nur kurzzeitig. In der 44. Minute ließ Lewandowski das vierte Tor folgen, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte erzielte Franck Ribéry schließlich noch mit einem herrlichen Lupfer über Keeper Roman Bürki den 5:0-Halbzeitstand.
Bayern am Dienstag gegen Sevilla
Nach dem Wechsel ließen es die Münchner merklich ruhiger angehen und verzichteten darauf, die Dortmunder weiter zu demütigen. Doch auch der routinierte Auftritt genügte, um in Person von Lewandowski das sechste Tor kurz vor Schluss folgen zu lassen (87.). Im Mittelpunkt des Interesses stand aber, die Partie verletzungsfrei zu überstehen und Kräfte für die kommenden Aufgaben zu schonen. Schon am Dienstag steht das Hinspiel im Viertelfinale der Champions League beim FC Sevilla an. Und am kommenden Samstag soll dann endgültig die Meisterschaft perfekt gemacht werden. Das Spiel gegen Borussia Dortmund war auf dem Weg dorthin lediglich eine Pflichtaufgabe. Eine, die mit Bravour bestanden wurde.