Uli Hoeneß wirkte angespannt wie selten, als das Champions League-Achtelfinale seines FC Bayern gegen den FC Basel angepfiffen wurde. Mit jedem Tor wurde der FCB-Präsident dann entspannter. Jubelte er bei den ersten drei Toren noch ausgelassen und voller Erleichterung, wurde Hoeneß mit jedem weiteren Treffer bei der 7:0-Gala gelassener. Bei den Toren sechs und sieben klatschte Hoeneß nur noch entspannt Beifall.
FCB: Stimmungswechsel mit enormem Tempo
Die Geschwindigkeit des Stimmungswechsels beim Rekordmeister ist enorm. Das böse Wort Krise geisterte nach den teils blamablen Auftritten der Bayern durch die Münchner Gazetten, die Vorstandschaft des FCB reagierte mit einer scharf formulierten Mitteilung nervös auf die aufkommende Unruhe. Tatsächlich wäre die
Nach 14 Toren in zwei Spielen hat sich das Blatt gewendet: Die Bayern sind wieder oben auf, formulieren nicht ganz zu Unrecht wieder Ansprüche auf Meisterschaft und Champions League. Das zuletzt arg gescholtene Team scheint aus der spielerischen Krise gelernt zu haben. Ein nötiger Lerneffekt für eine Mannschaft, die Großes will. Plötzlich läuft jeder für jeden, die Mannschaft ist aggressiv und presst wie lange nicht. Im Spiel gegen Basel ließ das Heynckes-Team keine Fragen offen, sondern gab nur Antworten.
FC Bayern: Wie stabil ist das Gebilde?
Die Frage ist nun: Wie stabil ist dieses Bayern-Gebilde wirklich? So ganz scheinen die Spieler dem Frieden nicht zu trauen. "Wenn wir führen, sind wir nur schwer zu schlagen. Dann können wir ein Team auseinandernehmen", sagte Kapitän Philipp Lahm nach der Basel-Gala. Seine Betonung lag dabei auf dem ersten Satzteil. Bislang war es in dieser Saison häufiger der Fall, dass sich die Bayern nach einem Führungstor berauschten, nach einem 0:1-Rückstand aber verzagten und versagten.
Natürlich waren die beiden jüngsten Gegner Hoffenheim und Basel teils blamabel in ihrem Auftreten. Das lag aber auch zu keinem geringen Teil an den Bayern. Endlich pressten sie organisiert und zielstrebig. Statt des Querpasses wurde endlich mit kalkuliertem Risiko der vertikale Pass gewagt, endlich stimmten die Abstände zwischen den Spielern. Grundvoraussetzung für all dies: Einsatzbereitschaft. Dazu überragende Einzelkönner wie Franck Ribéry und Arjen Robben, die für den beißwütigen Tor-Tiger und Vierfach-Torschütze Mario Gomez auflegten anstatt ihn geflissentlich zu übersehen und selbst den Abschluss zu suchen.
Robben: "Müssen uns weiter mit uns selbst beschäftigen"
Dass die schweren Zeiten an den Bayern nagten, konnte man auch nach dem Sieg gegen Basel noch spüren. "Man nimmt es sich schon zu Herzen, wenn es nicht läuft", gestand Thomas Müller. Die Ergebnis-Krise hat bei den Bayern auch für lang ersehnte Demut gesorgt. Statt großer Worte kommen nun große Taten. Mario Gomez sagte: "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns." Arjen Robben vermeldete: "Wir müssen weiter mit uns selbst beschäftigt bleiben."
Für das Viertelfinale hoffen die Bayern nun auf Losglück. Kapitän Lahm würde die Topfavoriten gerne umgehen: "Real und Barca sollten wir noch aus dem Weg gehen." Lahm weiß, dass diese beiden für das noch nicht stabile Gefüge des Teams vielleicht (noch) eine Nummer zu groß wären.
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Das ist der FC Bayern München
Der FC Bayern München ein Fußball-Club aus der 1. Bundesliga. Gegründet wurde der Verein am 27. Februar 1900. Seit 2002 ist die Profimannschaft aus dem Hauptverein ausgegliedert.
Rekordmeister: Der FC Bayern ist mit 23 Meistertiteln Rekordhalter der deutschen Bundesliga. Die Bayern wurden Meister in den Jahren 1932, 1969, 1972, 1973, 1974, 1980, 1981, 1985, 1986, 1987, 1989, 1990, 1994, 1997, 1999, 2000, 2001, 2003, 2005, 2006, 2008, 2010, 2013.
Die Champions League haben die Münchner insgesamt fünf Mal (1974, 1975, 1976, 2001, 2013) gewonnen, fünf weitere Male waren die Bayern im Finale (1982, 1987, 1999, 2010 und 2012).
Franz Beckenbauer ist die "Lichtgestalt" des FC Bayern. Er spielte von 1964 bis 1977 als Libero und war gleichzeitig Kapitän. Der "Kaiser" war später auch Interimstrainer bei seinen Bayern und holte in dieser Position einen Meistertitel (1994) sowie den UEFA-Cup 1996. Von 1994 bis 2009 war Beckenbauer Präsident des FC Bayern. Seither ist er Ehrenpräsident.
Seit Mai 2005 ist die Allianz-Arena im München Norden das Heimstadion des FC Bayern. Lokalrivale 1860 München spielt ebenfalls in diesem Stadion. Vorherig Spielstätten des FC Bayern waren das Grünwalder Stadion (1925 bis 1972) und das Olympiastdion (1972 bis 2005). Spielt der FC Bayern, ist die Außenfassade der Allianz-Arena rot beleuchtet.
Mannschaftshymnen: Der FC Bayern hat mehrere Hymnen, darunter "FC Bayern, Stern des Südens" (komponiert von Kabarettist und Liedermacher Willy Astor) und "FC Bayern, forever number one". Inoffizielle Fan-Hymne ist "Mir san die Bayern."
Hohn und Spott gibt es genug für den FC Bayern: Meist singen gegnerische Fans "Zieht den Bayern die Lederhosen aus". Oft wird der Verein aufgrund seiner Extravaganz auch als "FC Hollywood" bezeichnet.
Vereinsführung: Präsident des FCB ist seit 2009 Uli Hoeneß, der zuvor lange Jahre Manager war. Vorstandsvorsitzender ist Karl-Heinz Rummenigge.
Zu den bekanntesten Ex-Spielern des Vereins gehören Gerd Müller und Lothar Matthäus. "Der Bomber der Nation" Müller erzielte in 15 Jahren beim FC Bayern 398 Tore (453 Spiele). Rekordnationalspieler Lothar Matthäus spielte insgesamt zwölf Jahre beim FCB und kam in 302 Partien auf 85 Tore.
Einen unvergessenen Auftritt lieferte der Italiener Giovanni Trapattoni bei seiner zweiten Amtszeit als Trainer der Bayern (1996 bis 1998). In der legendären Pressekonferenz vom 10. März beklagte er sich auf seine feurige italienische Art über die schlechte Arbeitshaltung einiger Bayern-Spieler. "Was erlaube Struuuunz?", "Spiele schlecht wie Flasche leer!" und "Ich habe fertig!" gehören seitdem zum deutschen Fußball-Jargon.
Spielrekorde: Den höchsten Heimsieg feierte der FC Bayern hatte den gegen Borussia Dortmund (11:1, Saison 1971/1972) der höchste Auswärtssieg gelang gegen den FC St. Pauli (1:8, Saison 2010/2011).