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Champions League: FC Bayern: Beifall für den Gruppensieger

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FC Bayern: Beifall für den Gruppensieger

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    Dank an die 66 000 in der Allianz-Arena: Der zweifache Torschütze Frank Ribéry bei seiner Auswechslung.
    Dank an die 66 000 in der Allianz-Arena: Der zweifache Torschütze Frank Ribéry bei seiner Auswechslung. Foto: Sebastian Widmann, dapd

    Der Sport ist berüchtigt für seine Sprache, die oft rabiat und kriegerisch ist. Das hat sich in den vergangenen Jahren gebessert. Es wird weniger gebombt. An anderer Stelle hat sich das Martialische aber gehalten. Keine Gruppenauslosung, in deren Zusammenhang nicht die Hammer-, Todes- oder Mördergruppe auftaucht. So war es auch, als der FC Bayern in der Champions League mit Manchester City, dem SSC Neapel und dem CF Villarreal in einem Topf landete.

    Der Millionenklub aus England, die Neapolitaner, die Fußball mit religiösem Eifer spielen, und die schrägen Spanier. Wer würde in dieser Gruppe Täter und wer Opfer sein? Zwei Positionen sind nun geklärt: Der FC Bayern hat sich schon vor dem letzten Spieltag als Gruppenerster für das Achtelfinale qualifiziert, Villarreal ist ausgeschieden. Manchester (zu Hause gegen Bayern) und Neapel (beim CF Villarreal) spielen noch um Platz zwei, der ebenfalls ins Achtelfinale führt.

    Jupp Heynckes strahlt

    Die Münchner dagegen können sich entspannt zurücklehnen. Dienstagnacht ließen sie ihrem Stolz erst einmal freien Lauf. „Wir haben souverän den Durchmarsch geschafft, und das in einer Gruppe, die vorher jeder als Mördergruppe bezeichnet hat“, strahlte Jupp Heynckes. Dass es die Münchner selbst waren, die das gegnerische Trio zu schier unüberwindbaren Gegnern aufgeblasen hatten, hat Heynckes vergessen.

    Ungeachtet dessen haben sich die Münchner souverän, teilweise sogar spektakulär geschlagen. Das gilt auch für die Partie gegen den Tabellenachten der Primera Division. Dass die Spanier den Münchnern mit feinen Zuspielen entgegenkamen, machte den Bayern die Aufgabe leichter. Robben und zweimal der überragende Ribéry, bei einem Gegentreffer von De Guzman, sorgten für einen 3:1-Sieg, der auch deutlich höher hätte ausfallen können.

    Etwas überraschend saß bei den Münchnern Thomas Müller zunächst nur auf der Ersatzbank. Der 23-Jährige war zuletzt im Verein und in der Nationalelf stark beschäftigt, ohne allerdings erschöpft zu wirken. Heynckes probte dennoch den Ernstfall. Der lautet: Wer muss raus, wenn Ribéry, Kroos, Müller, Robben und später Schweinsteiger wieder fit sind? Im System mit einem Stürmer (Gomez), zwei defensiven Mittelfeldspielern (Schweinsteiger und Tymoschtschuk/Alaba/Gustavo) müsste ein Offensivakteur weichen. Die weniger schmerzhafte Lösung wäre, Kroos ins defensive Mittelfeld zu beordern. Wer den 21-Jährigen, der sich immer mehr zum Gestalter entwickelt, zuletzt gesehen hat, müsste das bedauern.

    Hoeneß will Theater machen

    Noch ist Zeit. Robben kämpft nach seiner Verletzung weiter um den Anschluss. Wie schon beim Comeback gegen Dortmund hatte Heynckes den Holländer auch am Dienstag in die Startformation gestellt. Robben begann stark, ließ aber auch stark nach. Uli Hoeneß wollte sich dennoch keine Kritik an Robben anhören. „Es geht mir auf den Sack, dass man so einen Weltklassespieler infrage stellt, nur weil er nach acht Wochen Verletzungspause mal ein, zwei schlechtere Spiele macht. Das lassen wir nicht zu – da werde ich Theater machen“, erregte sich der Bayern-Präsident. Was den 59-Jährigen besonders erzürnte: „Vor einem halben Jahr haben viele geschrieben, der FC Bayern ist ohne Robben nichts wert, jetzt gibt es die Ersten, die sagen, wir brauchen ihn nicht mehr.“ Wer außer Hoeneß davon gehört hat, behält der Präsident für sich.

    Es gehört zu den Strategien des Bayern-Bosses, einen äußeren Feind aufzubauen, um die Firma unter Spannung zu halten. Am 19. Mai findet das Champions-League-Finale in München statt und Hoeneß hat sich vorgenommen, mit seinen Bayern dort den Heimvorteil zu nutzen.

    Bayern München Neuer – Rafinha, van Buyten, Boateng, Lahm – Tymoschtschuk, Alaba – Robben (76. Olic), Kroos, Ribéry (81. Pranjic) – Gomez (72. Müller)

    Tore 1:0 Ribéry (3.), 2:0 Gomez (23.), 2:1 De Guzman (50.), 3:1 Ribéry (69.)

    Zuschauer 66 000 (ausverkauft)

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