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Champions League: Die Laune beim FC Bayern sinkt auf den Gefrierpunkt

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Die Laune beim FC Bayern sinkt auf den Gefrierpunkt

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    Im Schneetreiben von München rutschte auch die Laune von Eric Maxim Choupo-Moting angesichts der 2:3-Niederlage gegen Paris unter die Nulllinie.
    Im Schneetreiben von München rutschte auch die Laune von Eric Maxim Choupo-Moting angesichts der 2:3-Niederlage gegen Paris unter die Nulllinie. Foto: Lennart Preiss, Witters

    Wer nach den Gründen sucht, warum der FC Bayern als Träger der Champions-League-Krone im Viertelfinal-Hinspiel gegen Paris Saint-Germain trotz eines dominanten Auftritts eine unglückliche 2:3 (1:2)-Niederlage kassierte und ums Weiterkommen bangen muss, braucht nur einen Blick in die Torschuss-Statistik zu werfen. Eine Bilanz, bei der sich so mancher Bayern-Fan die Haare raufen dürfte. Denn während die Münchner 31 Mal auf das Tor feuerten und daraus nur magere zwei Treffer resultierten, verbuchte Paris lediglich sechs Vorstöße, versenkte dafür aber drei Mal den Ball im Netz und sicherte sich so einen Sieg, der richtig Selbstvertrauen für das alles entscheidende Rückspiel am nächsten Dienstag in Paris gibt.

    An der mangelnden Effektivität der Bayern, die im ersten Champions-League-Einsatz ohne den am Knie verletzten Torjäger Robert Lewandowski ihrer stärksten Waffe beraubt waren, verzweifelte auch Bayern-Trainer Hansi Flick. „Wir hätten genügend Chancen gehabt, vier, fünf oder sechs Tore zu machen“, haderte er mit den unzähligen Möglichkeiten, die seine neue Sturmspitze Eric Maxim Choupo-Moting ebenso wie Thomas Müller oder Benjamin Pavard reihenweise vergaben. Wahlweise übers oder ans Gestänge, daneben, an die Querlatte oder gleich in die Arme des omnipräsenten Pariser Keepers Keylor Navas. „Wir müssen mehr Tore machen“, bemängelte denn auch Thomas Müller bei Sky. „So ist das jetzt, jetzt müssen wir dem Rückstand hinterherlaufen.“

    Neymar und Mbappé werden ihrem Ruf als Favoritenkiller gerecht

    Auf der Gegenseite wurde das formidable Pariser Offensivduo Neymar und Kylian Mbappé seinem vorauseilenden Ruf als Favoritenkiller mehr als gerecht. Schon nach drei Minuten im dichten Schneetreiben von München führte ein präzise abgestimmtes Zusammenspiel der beiden Superstars zur 1:0-Führung. Dem Torschuss von Mbappé konnte der wegrutschende Manuel Neuer nur noch tatenlos hinterherblicken.

    „Ich brauche Manu nicht aufzubauen. Der Platz und der Ball waren flutschig. Das kann mal passieren“, nahm Flick seinen Keeper aus der Verantwortung, mahnte stattdessen das mangelnde Abwehrverhalten an. „Das Tor hätte vorher schon verhindert werden können.“ Ebenso wie auch die anderen beiden, fügte der Coach mit ernster Miene hinzu. Marquinhos hatte in der 28. Minute unbedrängt auf 2:0 für Paris gestellt. Flick ließ keinen Zweifel daran, dass er mit der Abwehrarbeit seiner Mannen unzufrieden war. Die erweist sich nach den personellen Ausfällen im Sturm – neben Lewandowski fehlte auch Serge Gnabry nach positivem Coronatest – mittlerweile als zweite Baustelle des FC Bayern.

    Lucas Hernandez hatte in der Viererkette neben Pavard, Süle und Alaba den Vorzug vor Alphonso Davies bekommen. Weil aber Goretzka schon nach einer halben Stunde mit muskulären Problemen raus musste, kam Davies doch. Genauso wie Jerôme Boateng, der Niklas Süle (ebenfalls Muskelprobleme) ersetzen musste. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Bayern den 1:2-Anschlusstreffer durch Choupo-Moting erzielt (37.) und schöpften neue Hoffnung, als Thomas Müller nach einem Freistoß von Joshua Kimmich auch noch der Ausgleich zum 2:2 gelang. Weil aber Neymar/Mbappé noch eine weitere Kostprobe ihres Könnens ablieferten, in deren Verlauf Mbappé schlitzohrig Boateng düpierte und zum 3:2 erhöhte, sank die Bayern-Laune schlagartig unter den Gefrierpunkt.

    FCB-Trainer Hansi Flick: "Alles muss ich jetzt auch nicht beantworten"

    Ziemlich frostig reagierte denn auch Hansi Flick auf Nachfragen, die zu tief in den aktuellen Wunden bohrten. Etwa auf die, ob die Diskussion um Boateng und der Nicht-Verlängerung seines Vertrages intern nicht für zu große Ablenkung sorgt.

    Reagierte frostig auf Nachfragen: Hansi Flick.
    Reagierte frostig auf Nachfragen: Hansi Flick. Foto: Jan Woitas, dpa

    „Ich muss hier professionell Fragen beantworten. Alles muss ich jetzt auch nicht beantworten, weil ich es auch nicht möchte“, sagte Flick, nur um dann noch vielsagend zu ergänzen: „Ich muss da ein bisschen schauspielern. Gehört auch dazu zum Trainerjob.“ Ebenso wie stets Zuversicht zu zeigen. Mit aller Entschlossenheit werde sein Team am nächsten Dienstag auftreten, versprach Flick. „Wir haben noch ein Spiel zu spielen in Paris. Wir wollen ins Halbfinale, das ist unser Ziel. Daran ändert auch das Ergebnis nichts“, so seine Kampfansage.

    Keine Wunderheilung bei Robert Lewandowski in Aussicht

    Die personelle Situation scheint bis dahin allerdings nicht besser zu werden. Süle und Goretzka werden für die Bundesligapartie am Samstag gegen Union Berlin (15.30 Uhr) sicher ausfallen, ein Champions-League-Einsatz am Dienstag ist zumindest fraglich. Und Spekulationen, dass Lewandowski rechtzeitig zurückkommen könnte, wiegelte Flick kopfschüttelnd ab. „Wunderheilung ist immer ein bisschen übertrieben. Das ist eine Verletzung, die einfach ihre Zeit braucht.“

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Nach dem 2:3 gegen Paris: Domino-Effekt bedroht den FC Bayern

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