Der FC Bayern hat die erste ernsthafte Bewährungsprobe der Saison bestanden. Die Münchner gewannen zum Auftakt der Champions-League-Saison dank eines späten Tores von Jerome Boateng mit 1:0 gegen Manchester City. Dabei zeigten die Bayern aber eine über weite Strecken ansprechende Leistung und verdienten sich den glücklichen Erfolg.
Trainer Pep Guardiola überraschte im Duell mit dem englischen Meister mit seiner Anfangsformation. Statt des Brasilianers Dante schickte er Neuzugang Mehdi Benatia von Beginn an auf das Feld. Der Marokkaner hatte seit seinem Wechsel vom AS Rom verletzungsbedingt erst wenige Trainingseinheiten mit seinen neuen Kollegen absolviert und bis dato noch keine einzige Minute unter Wettbewerbsbedingungen für seinen neuen Arbeitgeber absolviert.
Erste Möglichkeit nach 40 Sekunden
Mit Rafinha stellte Guardiola dem Innenverteidiger einen Partner auf der Außenbahn zur Seite, der gerade erst von einem Außenbandriss genesen ist. Es war aber anfangs nicht die neu formierte Münchner Defensive, die sich einer Belastungsprobe unterziehen musste. Bereits nach 40 Sekunden prüften die Bayern die Durchlässigkeit der britischen Abwehr erfolgreich auf Durchlässigkeit. Nach einer Kombination über Mario Götze und Robert Lewandowski tauchte Thomas Müller alleine vor Torwart Joe Hart auf. Weil der Keeper Müller aber abdrängte, konnte dieser den Ball aus spitzem Winkel nur noch ans Außennetz schießen.
Eine muntere erste Halbzeit
Es war der Auftakt einer munteren ersten Halbzeit, wobei sich Manchester dem angeschlagenen hohen Tempo nicht verweigerte. Die Briten schafften es immer mal wieder das aus Alaba, Alonso und Lahm bestehende Mittelfeld zu überspielen und gefährlich vor Manuel Neuer aufzutauchen. Vor allem Edin Dzeko sorgte für Unruhe in der Münchner Defensive.
Die besseren Möglichkeiten hatten aber weiterhin die Bayern. Doch weder Müller, Götze, Alaba oder Lewandowski schafften es trotz guter Möglichkeiten, Hart zu überwinden.
Der deutsche Meister zeigte allerdings, dass er trotz zahlreicher prominenter Ausfälle immer noch über ausreichend spielerisches Potenzial verfügt. Zu den verletzten Schweinsteiger, Thiago, Martinez und Badstuber hatte sich ja auch noch Franck Ribéry gesellt, der unter Knieproblemen leidet.
Im Vergleich zur vergangenen Saison suchten die Münchner allerdings zügiger den Weg in Richtung Tor. Eine Herangehensweise, die der deutsche Meister auch vorerst in der zweiten Halbzeit beibehielt. Als man sich jedoch nach rund 60 Minuten eine Verschnaufpause gönnte, tauchte City mehrmals gefährlich vor Neuer auf. Die Bayern erkannten die Gefahr und liefen wieder vehementer an.
Allerdings ging dabei immer mehr der spielerische Faden verloren. Guardiola versuchte in der Schlussphase mit den Einwechslungen von Arjen Robben und Claudio Pizarro für Rafinha und für den glücklosen Müller den Sieg zu erzwingen.
Den Treffer zum Sieg erzielte dann allerdings in der 90. Minute Verteidiger Jerome Boateng, der mit einem sehenswerten Schuss gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber den Münchnern eine prächtige Perspektive auf das Erreichen des Achtelfinales eröffnete.
Statistik zum Spiel
Bayern: Neuer – Benatia (85. Dante), Boateng, Alaba – Rafinha (84. Pizarro), Lahm, Xabi Alonso, Bernat – Müller (76. Robben), Lewandowski, Götze
Manchester: Hart – Sagna, Kompany, Demichelis, Clichy – Touré, Fernandinho – Jesús Navas (88. Kolarov), David Silva, Nasri (58. Milner) – Dzeko (74. Agüero) Tor 1:0 Boateng (90.)
Gelbe Karten: – / Clichy, Demichelis, Dzeko, Kompany
Schiedsrichter: Undiano (Spanien)
Zuschauer: 68.000 (ausverkauft)