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Champions League: Augenzeuge verurteilt Jagdszenen auf Bayern-Fans in Madrid

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Augenzeuge verurteilt Jagdszenen auf Bayern-Fans in Madrid

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    Die Polizei ging mit einem Sondereinsatzzug in den Bayern-Block.
    Die Polizei ging mit einem Sondereinsatzzug in den Bayern-Block. Foto: Bernd Feil/m.i.s.

    Es waren Jagdszenen, die wohl kein Augenzeuge wieder vergessen wird: In der Halbzeitpause des Champions-League-Viertelfinales zwischen Real Madrid und Bayern München (lesen Sie hier den Spielbericht) betrat die spanische Polizei mit einem Sondereinsatzzug den Gästebereich der Münchner. Dort prügelten die Polizisten auf die Fans ein, die laut dem TV-Sender Sky teilweise schützend am Boden kauerten. Einer, der die Szenen im Stadion verfolgt hat, ist der Mindelheimer Sportfotograf Bernd Feil. Er sagt: "Das Vorgehen der Polizei war unverhältnismäßig."

    Feil, der seit vielen Jahren bei nationalen und internationalen Spielen im Einsatz ist, sagt: "Dass von den Bayern-Fans zuvor eine Provokation ausgegangen ist, konnte ich nicht erkennen. Die meisten waren mit nacktem Oberkörper in der Kurve, vielleicht hat das die Polizei als Aggression verstanden." Innerhalb kurzer Zeit sei die relativ kleine Gruppe von Bayern-Fans von etwa 50 ganz in Schwarz gekleideten und mit Schutzpanzer ausgerüsteten Spezialkräften umringt gewesen, die mit Schlagstöcken auf die Fans einprügelte. "Da wurde sehr brutal vorgegangen", berichtet Feil.

    Warum die Polizisten so handelten, ist unklar

    Mehrere Bayern-Anhänger erlitten Platzwunden. Der Club Nr. 12, die Vereinigung aktiver Bayernfans, die auch Fahrten zu Auswärtsspielen organisiert, twitterte noch während des Spieles eine Mailadresse, an die sich Fans, die Probleme mit der Polizei hatten, wenden können.

    Was der Grund für den Polizeieinsatz war, ist bislang noch völlig unklar. Vor dem Einsatz hatten die Polizisten offenbar Transparente der Münchner Fans abgerissen. Feil vermutet, dass die spanische Polizei mit dem Verhalten der deutschen Fans allgemein schwer umgehen könne und deswegen auch schwer einschätzen könne, ob deren Verhalten nun eine Gefahr für die anderen Stadionbesucher darstellt oder nicht. "In Spanien ist das eine ganz andere Fankultur. In Madrid geht alles ganz gesittet zu." Gerade Sportfotografen erleben zum Teil hautnah, wie leidenschaftlich es in der Bundesliga zugeht, wie Feil betont: "In Frankfurt, Mainz oder Dortmund geht es ganz anders zu."

    Der FC Bayern legt Beschwerde gegen das Vorgehen der Polizei ein

    Am Nachmittag wurde bekannt, dass der FC Bayern gegen die Attacken der Polizei bei der Uefa Beschwerde einlegt. In einer Pressemitteilung ließ der deutsche Rekordmeister verlauten: "Der FC Bayern empfindet das Vorgehen der spanischen Polizei als völlig deplatziert und maßlos." Außerdem werde der Verein eine Erklärung über die Vorgänge bei der spanischen Polizei einfordern.

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