Der FC Bayern hat sich dank einer imposanten ersten Halbzeit mit 4:0 gegen den SC Paderborn durchgesetzt und so das Überraschungsteam aus Ostwestfalen an der Tabellenspitze abgelöst. Das Team von Trainer André Breitenreiter war vor allem vor der Halbzeitpause schlicht überfordert mit Tempo und Finesse der Münchner.
Die Paderborner starteten zwar forsch in die Partie und hatten durch einen Seitfallzieher von Elias Kachunga die erste Chance. Doch schon nach wenigen Minuten zeigten die Münchner, dass sie es im Gegensatz zum müden samstäglichen 0:0 gegen den Hamburger SV diesmal viel aktiver auf einen Torerfolg anlegten. So mussten die Fans lediglich bis zur achten Minute warten, ehe Mario Götze nach Pass von Arjen Robben und einem Hackentrick von Thomas Müller zum 1:0 einschoss.
FC Bayern München sorgt für frühe Entscheidung
Sechs Minuten später sorgte Robert Lewandowski für die frühe Entscheidung, als er aus rund 20 Metern über die Fäuste des Paderborner Torwarts hinweg zum 2:0 traf. Die anfangs mutigen Paderborner versuchten, sich in der Folgezeit kompakter in der Defensive zu formieren – und schaffen es so zumindest, das Ergebnis in einem erträglichen Rahmen zu halten. Dies hatte freilich auch mit der mangelhaften Chancenverwertung der Münchner zu tun. Götze, Robben und Lewandowski hätten bereits in den ersten 45 Minuten für eine weitaus höhere Führung sorgen können.
Paderborner Fortbildungsausflug
Trotzdem war bereits zu diesem Zeitpunkt abzusehen, dass der Auftritt in München für die Paderborner als Fortbildungsausflug zu sehen war. Weil die Münchner in der zweiten Halbzeit die Geschwindigkeit ihrer Angriffe drosselten, dürfte der Griff beim heutigen Wiesn-Ausflug aber nicht aus Frust erfolgen. Manager Michael Born hatte seinen Spielern bereits vor der Partie einen Ausflug auf das Volksfest als Belohnung für den starken Saisonstart versprochen. In der Allianz-Arena bekamen sie dank Blaskapellen und Goaßlschnalzer schon mal einen Vorgeschmack auf das seltsame Treiben auf der Theresienwiese.
Von derlei Folklore offenbar verwirrt, bot Xabi Alonso den Zuschauern ein bis dato unbekanntes Schauspiel und schlug gleich mehrfach wunderliche Fehlpässe. Und weil seine Mitspieler Mitte der zweiten Halbzeit den Weg in Richtung gegnerisches Tor nur noch mit einem Mindestmaß an Esprit verfolgten, stemmte Guardiola seine Hände oft verärgert in die Hüften. Zwölf Minuten vor dem Abpfiff sorgte Götze dann aber doch noch dafür, dass sich die Spielanteile auch bei einem Blick auf die Anzeigetafel widerspiegelten und staubte aus wenigen Metern zum 3:0 ab.
Und weil Müller kurz danach auch noch zum 4:0-Endstand traf, dürfte in den kommenden Tagen auch der ein oder andere Bayern-Spieler vergnüglich über das Oktoberfest schlendern.
Bayern München Neuer – Rode, Boateng (46. Rafinha), Dante, Alaba – Lahm, Xabi Alonso (80. Højbjerg) – Robben, Müller, Götze – Lewandowski (76. Bernat)
Paderborn Kruse – Heinloth (46. Koc), Strohdiek, Hünemeier, Brückner – Ziegler, Rupp (76. Ducksch) – Wemmer, Stoppelkamp, Ouali (62. Vrancic) – Kachunga
Tore 1:0 Götze (8.), 2:0 Lewandowski (14.), 3:0 Götze (78.), 4:0 Müller (85.)
Zuschauer 71 000 (ausverkauft)