Der FC Bayern München braucht am Samstag bei Eintracht Frankfurt einen Sieg im Kampf um die Qualifikation zur Champions League. Eintracht-Trainer Christoph Daum will die Pläne der Münchner durchkreuzen. Ausgerechnet gegen Hoeneß' Bayern könnte ihm der erste Sieg als Eintracht-Trainer gelingen.
Allerdings stehen Daum im Abstiegskampf eine Reihe wichtiger Spieler nicht zur Verfügung: Chris, Franz, Tzavellas und Kittel sind verletzt, Rode ist angeschlagen, Amanatidis noch nicht wieder hundertprozentig fit und Meier gesperrt. Trotzdem glaubt Daum, dass seine Eintracht als Tabellen-15. gegen die nach dem Trainerwechsel wieder erstarkten Bayern eine Chance hat. "Der Außenseiter kann die individuellen Vorteile der Bayern mit taktischen Mitteln ausgleichen", sagte Daum vor der Partie in der ausverkauften Frankfurter Arena.
Daum und Hoeneß: Eine langjährige Männerfeindschaft
Außerdem ging Daum auf eine brisante Randnotiz der Bundesligapartie ein. "Ich bin ein sehr toleranter und liebevoller Mensch und werde jeden mit dem entsprechenden Respekt begrüßen", sagte er. Schnippisch schob er ein "Auch ihn" hinterher. Gemeint war Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Daum und Hoeneß sind sich spinnefeind: Am Samstag treffen die "Intimsfeinde" in der Bundesliga aufeinander.
Wer wissen will, warum Hoeneß und Daum sich nicht leiden können, der muss tief in verstaubten Fußball-Archiven kramen. Der Streit geht auf eine Auseinandersetzung im Jahre 1989 zurück. Daum soll damals über Hoeneß' guten Freund und zukünftigen Bayern-Trainer Jupp Heynckes unter anderem folgendes gesagt haben: "Der könnte auch Werbung für Schlaftabletten machen" und "Die Wetterkarte ist interessanter als ein Gespräch mit
Im Aktuellen Sportstudio lieferten sich die Hitzköpfe über diese Aussagen ein aufbrausendes Wortgefecht. Der Streit wurde nie ausgeräumt. Am Samstag kommt vielleicht ein weiteres Kapitel dazu, denn Christoph Daum ist wieder Gast in der Sportsendung des ZDF.