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Bayern vs. Real: FC Bayern erhält eine kühle Abfuhr

Bayern vs. Real

FC Bayern erhält eine kühle Abfuhr

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    Bitterer Abend für den FC Bayern: Der Traum vom Triple ist ausgeträumt.
    Bitterer Abend für den FC Bayern: Der Traum vom Triple ist ausgeträumt. Foto: Andreas Gebert, dpa

    Es gibt vorerst kein neues Kapitel in der Geschichte der Champions League. Der Traum des FC Bayern, als erster Klub zweimal hintereinander die Königsklasse zu gewinnen, ist ausgeträumt. Die Münchner unterlagen gestern Abend Real Madrid zum zweiten Mal innerhalb von acht Tagen. Dem 0:1 in Madrid folgte ein bitteres 0:4 (0:3) in München.

    Es war eine kühl vorgetragene Abfuhr gegen die derzeit wohl beste Klubmannschaft der Welt. Der FC Bayern war chancenlos und erinnerte kaum einmal an jene Mannschaft, die bis vor einigen Wochen auch neutrale Beobachter verzückte. Real dagegen hat sich mit seinem ersten Sieg im elften Spiel in München die Aussicht auf die zehnte Trophäe „La Decima“ in der Königsklasse bewahrt.

    Schwach auf allen Positionen: Die Bayern-Spieler in der Einzelkritik 

    Die Entscheidung über den Gegner im Finale am 24. Mai in Lissabon fällt heute Abend zwischen dem FC Chelsea und Atletico Madrid (Hinspiel 0:0). Fast die ganze Welt hatte gestern nach München geblickt. 880 Journalisten waren für die Allianz-Arena akkreditiert. Nordkorea ausgenommen, war das Halbfinale zwischen Bayern und Real in jedem Land der Erde zu besichtigen – wer die Madrilenen schätzt, konnte seine Freude daran haben.

    Das Treffen begann, dem Anlass entsprechend, flott. Der FC Bayern wollte seinen Rückstand scheinbar möglichst rasch aufholen. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hatte den Gästen für ihren Besuch die Hölle prophezeit.

    Bayerns Endspiel-Traum nach 20 Minuten geplatzt

    Wer das eher beobachtende Münchner Publikum kennt, war angesichts des Wirbels, der auf den Rängen stattfand, tatsächlich beeindruckt. Pech für die Gastgeber, dass ausgerechnet die Spanier davon ungerührt blieben. Dass die Münchner Endspiel-Hoffnungen schon nach 20 Minuten bei annähernd null angelangt sein würden, hatten auch pessimistische Bayern-Anhänger nicht in ihren düstersten Gedanken erwartet. Schließlich war die Mannschaft, trotz der 0:1-Niederlage, mit großer Zuversicht in die Partie gegangen. Arjen Robben sagte: „Ich habe einfach ein gutes Bauchgefühl.“

    Der Bauch aber hatte den Holländer getrogen. Das Münchner Schreckgespenst an diesem Abend hieß Sergio Ramos. Zwei Kopfballtreffer des Nationalspielers, der erste nach einem Eckball (16.), der zweite nach einem Freistoß (20.), besiegelten frühzeitig das Münchner Schicksal. Der FC Bayern hätte nun vier Treffer benötigt, um das Blatt noch einmal zu wenden. Die Bayern-Fans trauten ihrer Mannschaft das Unmögliche offenbar zu.

    Keine Spur von Resignation auf den Rängen – was die Gäste allerdings nicht beeindruckte. „Sie haben viele Spieler, die uns wehtun können“, hatte Pep Guardiola vor dem Spiel gewarnt. Gemeint war das infernale Sturmtrio Bale – Benzema – Ronaldo, das die Münchner dann weiter quälte. Eine Kombination über Benzema und

    Doppelpack Ramos, Doppelpack Ronaldo

    Neuer musste für seine aufgerückte Abwehr mehrmals weit vor dem Strafraum retten, was ihm nicht immer überzeugend gelang. Vorne mühten sich Ribéry & Co. ähnlich ideenlos wie vor einer Woche in Madrid. Der Münchner Frust entlud sich häufig am großzügigen portugiesischen Unparteiischen Pedro Proença und führte zu seriellen Rudelbildungen, bevorzugt um Madrids Haudegen Pepe. Die Bayern rangen weiter um Ergebniskosmetik, waren mehrmals nahe dran, aber mehr eben auch nicht. Real verfiel in die Strategie des Hinspiels, riegelte den Strafraum ab und ließ, je nach Laune, Benzema, Bale oder Ronaldo von der Leine.

    Die Bayern-Fans nahmen es erstaunlich aufrecht – an ihnen hat es jedenfalls nicht gelegen. Da schockte es auch nicht mehr, dass Ronaldo in der 90. Minute noch das 0:4 erzielte. Diese Saison, die vor Wochen noch aussah, als würde sie die gerade erst absolvierte erfolgreichste Spielzeit in der Geschichte des FC Bayern mit dem Gewinn des Triples in den Schatten stellen, bewegt sich nun auf ein enttäuschendes Ende zu. Verlieren die Münchner nun auch noch das Pokalfinale gegen Dortmund, wird man das erste Jahr mit Pep Guardiola noch einmal neu diskutieren müssen.

    Bayern vs. Real: Die Statistik zum Spiel

    Bayern München Neuer – Lahm, Boateng, Dante, Alaba – Kroos, Schweinsteiger – Robben, Müller (72. Pizarro), Ribéry (72. Götze) – Mandzukic (46. Javi Martínez)

    Real Madrid Casillas – Carvajal, Pepe, Sergio Ramos (75. Varane), Coentrão – Modric, Xabi Alonso, Di María (84. Casemiro) – Bale, Benzema (80. Isco), Cristiano Ronaldo

    Tore 0:1 Sergio Ramos (16.), 0:2 Sergio Ramos (20.), 0:3 Cristiano Ronaldo (34.), 0:4 Cristiano Ronaldo (90.)

    Schiedsrichter Proença (Portugal)

    Zuschauer 68 000 (ausverkauft)

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