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Analyse: Was ist nur mit dem FC Bayern los?

Analyse

Was ist nur mit dem FC Bayern los?

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    Nach der Niederlage gegen Rostow gehen Thomas Müller (l) und Philipp Lahm vom Platz.
    Nach der Niederlage gegen Rostow gehen Thomas Müller (l) und Philipp Lahm vom Platz. Foto: Peter Kneffel (dpa)

    Es ist noch nicht lange her, da kickte der FC Bayern himmelweit über der nationalen Konkurrenz. Wer die Münchner schlagen wollte, musste aus den Spitzenlagen der europäischen Top-Ligen kommen. Drei Monate und einen Trainerwechsel später befindet sich der Rekordmeister in Turbulenzen, die niemand für möglich gehalten hätte. Halbgare Auftritte münden in Punktverluste und Komplettpleiten. Wer das 0:1 in Dortmund noch erklären konnte, hatte für das 2:3 in Rostow keine Worte mehr.

    Was ist mit dem FC Bayern los? Mit dem bloßen Auge zu erkennen: Die Mannschaft hat ihr Format verloren. Noch immer spielt sie zwar Ballbesitzfußball, was ihr aber fehlt sind Präzision und Tempo. Das Spiel verharrt und kreiselt durchschlaglos um sich selbst.

    Thiago & Co. laufen am langen Taktikzügel. Wo Pep Guardiola jedes Abweichen von seinen Vorgaben mit spanischem Fortissimo korrigiert hat, lässt der Stoiker Carlo Angelotti den Dingen Kaugummi kauend ihren Lauf.

    Was die Münchner am härtesten trifft, sind die Formtiefs der Akteure, von denen es im Branchenjargon heißt, sie machen den Unterschied aus. Dazu gehören Jérôme Boateng, für den es momentan besser wäre, er würde seine Verletzung auskurieren. Boateng, einer der besten Verteidiger der Welt, besitzt aktuell kein FC-Bayern-Niveau. Und Philipp Lahm, ein Jahrzehnt unantastbar, kommt sichtbar in die Jahre.

    Die Krise von Thomas Müller als Sinnbild

    Auch Renato Sanches, als eines der größten Mittelfeld-Talente aus Lissabon geholt, ist bislang nicht mehr als ein Versprechen. Das gilt ebenso für Kingsley Coman. Der Hochgeschwindigkeitsdribbler stockt in seiner Entwicklung und fällt überdies bis zur Rückrunde aus.

    Ein glänzend bestücktes Ensemble, wie das des FC Bayern, macht sich lächerlich, wenn es Verletzungspech bejammert. Trotzdem zeigen die ständigen Malaisen von Robben und Ribéry auch bei den Münchnern Wirkung. Warum der bislang so erfolgreiche Thomas Müller in der Bundesliga überhaupt nicht mehr trifft, ist eines der größten Fußballrätsel dieser Tage.

    Tatsache ist, dass dem FC Bayern dessen Tore fehlen. Auf Tabellenplatz zwei in der Bundesliga, hinter dem Neuling RB Leipzig, stecken die Münchner nach eigenem Verständnis bereits tief im Schlamassel. Es könnte noch tiefer gehen. Am Samstag gastiert Leverkusen in der Allianz-Arena. Wer in Rostow scheitert, hat alle Chancen, auch gegen Bayer zu verlieren.

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