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4:0 gegen Frankfurt: Die Bayern haben ihren Spaß

4:0 gegen Frankfurt

Die Bayern haben ihren Spaß

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    Hatten Spaß gegen Eintracht Frankfurt: Xabi Alonso und Thomas Müller.
    Hatten Spaß gegen Eintracht Frankfurt: Xabi Alonso und Thomas Müller. Foto: Witters

    Alle wollten was von Thomas Müller wissen. Mit seinem Dreierpack hatte er den 4:0 (1:0)-Sieg des FC Bayern bei Eintracht Frankfurt fast alleine herausgeschossen. Gut gelaunt absolvierte Müller nach seinem auch läuferisch intensiven Auftritt auf dem Rasen noch einen längeren Slalom durch die Interviewzone der Commerzbank-Arena. Drei Tore in einem Bundesliga-Spiel waren ihm erst einmal gelungen: 2010 gegen Bochum, als er noch am Anfang seiner Karriere stand. Die verzeichnete schon so viele Höhepunkte, dass sich Müller in für ihn typischer Weise eine lässige Einordnung leisten konnte. "Die Freude wird jetzt nicht bis Weihnachten anhalten. Aber der Moment ist sehr schön."

    Auch der 25-Jährige hat mittlerweile seinen Frieden mit Pep Guardiola gemacht und akzeptiert schöpferische Pausen, wie die beim Rückspiel gegen den AS Rom, aus der er in Frankfurt frisch und tatendurstig zurückkam. „Wir haben eine homogene Mannschaft und spielen nach dem Konzept des Trainers. Egal, wer auf welcher Position steht – wir wissen, was zu tun ist“, erklärte Müller, nun ganz ernsthaft, den hohen Leistungsstand des Rekordmeisters.

    Müller bildete zusammen mit Franck Ribéry und Robert Lewandowski diesmal ein für die Frankfurter kaum auszurechnendes, da ständig rochierendes und häufig auf engstem Raum durchs Zentrum fegendes Offensiv-Trio. Bei seinen beiden ersten Treffern nutzte Müller Zuspiele von Ribéry, sein dritter entsprang nach Pass von Mario Götze einem energischen Sprint mit Durchsetzungskraft gegen Timothy Chandler und Eintracht-Torwart Felix Wiedwald.

    Die Münchner dominierten die Partie klar, ohne überragend zu spielen. Trainer Pep Guardiola konterte deshalb die Frage, ob für die Siegmaschine FC Bayern langsam eine Bundesliga-Saison ohne jede Niederlage denkbar sei, mit leichter Empörung und dem Verweis auf die erste Halbzeit: „Sie gibt großen, großen Raum, unsere Spielweise zu verbessern.“ Xabi Alonso kam ihm zu wenig zur Geltung.

    Meckern auf hohem Niveau

    Aber das war Meckern auf hohem Niveau. Die aggressiven, die Zweikämpfe suchenden Frankfurter brachten den Tabellenführer nicht wirklich in Verlegenheit. „Bis zum 0:2 waren wir richtig gut im Spiel“, fand Trainer Thomas Schaaf, um das aber selbst zu relativieren: „Ab und zu ist es uns gelungen, das Spiel sehr einzugrenzen. Das ist schon ein großer Erfolg.“ Von einer eigenen Spielidee war jedoch nichts zu sehen und von Torgefahr auch wenig. Ein Schuss von Kapitän Alex Meier zwang Bayern-Schlussmann Manuel Neuer zu seiner einzigen Parade.

    Nach der 3:0-Führung spielten die Bayern Katz und Maus mit ihrem Gegner. Während den Frankfurtern die Beine schwer wurden, sorgte vor allem der Ehrgeiz der eingewechselten Arjen Robben, Sebastian Rode – nur 18 Minuten gönnte ihm Guardiola an alter Wirkungsstätte - und Xherdan Shaqiri für einen beeindruckenden Schlussspurt. Der wurde mit dem 4:0 des Schweizers (87.) eher bescheiden belohnt, so gehäuft hatten sich die Chancen. Das Finale furioso zeigt den belebenden Konkurrenzdruck, der trotz aller Ausfälle im Münchner Kader herrscht. Er spricht aber auch für eine erstklassige Mentalität am Ende von drei englischen Wochen. „Die Spieler sind immer mit dem Kopf dabei“, schätzt sich Guardiola glücklich.

    Sechs Siege und ein Remis (in Mönchengladbach) bei 24:3 Toren ist die beeindruckende Bilanz aus den drei Wettbewerben seit der er-sten Länderspielpause für die noch ungeschlagenen Bayern. „Wir haben in dieser zweiten Saisonphase noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht“, fand Müller. „Wir sind stärker als am Anfang der Saison“, sagte auch Jerome Boateng. Diesmal verteidigte er mit Dante innen, aber selbst personell und wechselnde Abwehrformationen beherrschen die Bayern mittlerweile wie im Schlaf.

    Die Eintracht hatte sich vor zwei Dingen gefürchtet: einem Verkehrschaos wegen des Bahnstreiks und einer Klatsche gegen den FC Bayern. Ersteres blieb dank guter Planung aus, zweiteres nicht. „Die vier Tore tun weh“, gab Schaaf zu, „aber mit der Spielweise meiner Mannschaft kann ich zufrieden sein.“ Nur mit Kampfkraft wird es aber auch gegen Mönchengladbach und Dortmund, die nächsten Gegner, schwer werden. Der Absturz ganz ans Tabellenende droht. Die Siege der Konkurrenten Köln und Freiburg taten Heribert Bruchhagen, dem nachdenklich wirkenden Vorstandsvorsitzenden, mehr weh als die eigene Niederlage.

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