Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

FC Bayern: Tuchels letztes Heimspiel: Keine Blumen, aber ein Sieg gegen Wolfsburg

FC Bayern

Tuchels letztes Heimspiel: Keine Blumen, aber ein Sieg gegen Wolfsburg

    • |
    Das letzte Heimspiel als Bayern-Trainer stand für Thomas Tuchel an. Der 50-Jährige ging es  beim 2:0-Sieg gegen Wolfsburg nüchtern an: Einen Blumenstrauß erwarte er nicht - und bekam ihn auch nicht.
    Das letzte Heimspiel als Bayern-Trainer stand für Thomas Tuchel an. Der 50-Jährige ging es beim 2:0-Sieg gegen Wolfsburg nüchtern an: Einen Blumenstrauß erwarte er nicht - und bekam ihn auch nicht. Foto: Lukas Barth, dpa

    Blumen gab es schon mal nicht für Thomas Tuchel bei seinem letzten Heimspiel als Trainer des FC Bayern. Denn, wie Stadionsprecher Stephan Lehmann betonte, sei "die Saison ja noch nicht zu Ende". Der Abschied von Tuchel und seinen Assistenten solle aber "gebührend nachgeholt werden". Für die Spieler gilt dieser Zusatz aber offenbar nicht: Vor Anpfiff des 2:0-Sieges gegen den VfL Wolfsburg bekam Rechtsverteidiger Bouna Sarr einen Strauß Buntes überreicht. Eric Maxim Choupo-Moting, der ebenfalls ein Anrecht darauf gehabt hätte, war krankheitsbedingt verhindert. Eine Erkältung, ließ Lehmann ausrichten, verhindere das große Servus nach vier Jahren in München.

    Tuchel selbst hatte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel anklingen lassen, dass er keine hohen Erwartungen an seinen Abschied vor Heimkulisse habe: "Für eine vorzeitige Vertragsauflösung ohne Titel braucht man keine Blumen zu übergeben." Welche Gefühle ihn bei seinem Abschied begleiten, sei schwer zu fassen. Schließlich habe er in den vergangenen alles ausgeblendet und dem Halbfinale gegen Real Madrid untergeordnet: "Ich komme aus einem Tunnel." Besonders vorbereitet auf seinen Abschied habe er sich jedenfalls nicht, sagte der Coach vor Beginn des Wolfsburg-Matches bei DAZN: "Wir wissen es lange genug, es kommt nicht überraschend."

    Kane, Musiala, Gnabry und Sané fehlten den Bayern gegen Wolfsburg

    Zum Abschluss bekam Tuchel nochmals die geballte Dosis dessen serviert, was ihn während der aktuellen Saison fast permanent begleitet hatte. Mit Harry Kane, Jamal Musiala, Serge Gnabry und Leroy Sané fiel die komplette Bayern-Offensive aus. Das Quartett musste schon beim Spiel in Madrid vorzeitig raus und musste nun auch gegen den VfL passen. Was das nun hinsichtlich der EM bedeute? "Nicht mein Bier", sagte Tuchel achselzuckend. "Da müssen Sie den Nationaltrainer fragen. Keiner von ihnen kann heute spielen, und wir müssen sehen, ob sie es nächste Woche auf den Platz bringen werden."

    Als nahezu sicher gilt das EM-Aus von Gnabry nach dessen Muskelbündelriss. Musiala spielt offenbar seit Wochen mit Knieschmerzen, Sanés Schambeinprobleme sind bekannt und führten dazu, dass der Flügelstürmer nur eingeschränkt trainieren konnte – in der Summe sind das alarmierende Neuigkeiten für Bundestrainer Nagelsmann. Die Rückenprobleme des Engländers Harry Kane dürften Tuchels Vorgänger dahingehend nicht trösten.

    Die Folge dieser Personalsituation: Die Startelf wechselte auf acht Positionen im Vergleich zur Partie in Madrid. Nur Manuel Neuer, Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlovic blieben, bei den Bayern gaben Winter-Neuzugang Bryan Zaragoza und der 19-jährige Lovro Zvonarek ihr Startelfdebüt. Der Kroate sorgte gleich auch für den Traumstart der Münchner: Nach nur vier Minuten bekam der Mittelfeldspieler den Ball im Strafraum von Alphonso Davies und schoss mit Hilfe des Innenpfostens in den VfL-Kasten zum 1:0.

    Bryan Zaragoza feierte ein starkes Bundesliga-Debüt

    Wenig später erhöhten die Bayern – und erneut hatte einer der Debütanten seinen Anteil: Zaragoza brach auf links durch, bediente Müller, der legte auf Goretzka ab – 2:0 (13.). Der agile Spanier, im Winter aus Granada verpflichtet und bisher trotz der Verletzungsmisere von Tuchel nur mit einer Statistenrolle bedacht, schoss den Ball nach einer Müller-Vorlage sogar ins Tor (18.). Der Treffer wurde aber wegen einer vorherigen Abseits-Stellung des deutschen Nationalspielers annulliert. Tuchel nahm sowohl die beiden Treffer als auch die Aberkennung des möglichen dritten Tores relativ ungerührt und auf der Bank sitzend zur Kenntnis.

    Die Wolfsburger, ohnehin ja so etwas wie der Lieblingsgegner der Bayern (letzter Liga-Sieg im Januar 2015, in 60 Spielen nur fünf Erfolge gegen die Münchner) lieferten mal wieder. Auch wenn der Angriffsdruck der Bayern nach dem furiosen Start etwas nachließ – die komplette erste Hälfte verbuchten die Wölfe keine einzige echte Torchance. Viel Bewegung war im zweiten Durchgang dann nicht mehr. Erwähnenswert am Rande: Mit Matteo Perez-Vinlöf erlebte die nächste bayerische Nachwuchskraft ihr Bundesligadebüt.  Der 18-Jährige, im Besitz sowohl eines schwedischen als auch eines peruanischen Passes, darf sich seit Sonntagabend nun ebenso Bundesliga-Spieler nennen wie wie Jonathan Asp, der für Zvonarek kam.

    Bayern München: Neuer (74. Peretz)- Kimmich, Upamecano, Kim (74. de Ligt), Davies - Pavlovic, Goretzka (74. Goretzka) - Zvonarek (90. Asp) , Th. Müller, Zaragoza (74. Vinlöf) - Tel

    VfL Wolfsburg: Casteels - Lacroix, Bornauw, Jenz (46. Zesiger) - Baku (79. Tiago Tomas), Arnold, Maehle - Wimmer (46. Kaminski), Paredes (79. Cerny) - Wind (86. Pejcinovic), Majer

    Tore: 1:0 Zvonarek (4.), 2:0 Goretzka (13.)

    Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)

    Schiedsrichter: Dankert

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden