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FC-Bayern-Star Kane enthüllt: Mein Elfmeter-Erfolgsgeheimnis beim 9:2 Gala-Sieg

Champions League

Der vierfache Kane und sein Erfolgsgeheimnis

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    Harry Kane (l) jubelt als Mann des Abends.
    Harry Kane (l) jubelt als Mann des Abends. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Der minimale Makel zu Beginn: Nein, der furiose 9:2-Sieg des FC Bayern gegen Dinamo Zagreb ist nicht der höchste Sieg in der Geschichte der Champions League. Im Februar 2015 hatte Real Madrid die Gäste von Malmö FF mit einem 8:0 zurück nach Schweden geschickt, mit demselben Resultat hatte der FC Liverpool 2007 Besiktas Istanbul deklassiert. Aber ansonsten? Klar gab es den Wackler nach der Halbzeit, als Zagreb innerhalb von zwei Minuten auf 3:2 herankam und sogar die Chance auf den Ausgleich hatte. Doch danach bekam der kroatische Serienmeister den Furor einer sichtlich angestachelten Bayern-Mannschaft zu spüren. Die Verletzung, wegen der Manuel Neuer zur Halbzeitpause ausgewechselt wurde? Eine Vorsichtsmaßnahme, wie Spieler und Trainer nach Abpfiff unisono erklärten. Bleibt also: wenig zu meckern. „Wenn du 9:2 gewinnst, gibt es nicht allzu viel, über das du dich beschweren kannst“, befand der vierfache Torschütze Harry Kane und hat damit recht. Der höchste Sieg der Bayern in der Historie der Champions League ist es allemal, zudem sehr wahrscheinlich gleichbedeutend mit der ersten Tabellenführung im neuen, alle 36 Teams umfassenden Tableau.

    FC Bayern gewinnt 9:2 gegen Zagreb: Kane gelingt Viererpack

    Jan-Christian Dreesen, der Vorstandschef der Münchner, geht „davon aus, dass wir erstmal vorne sind“, was doch eine schöne Aussicht sei: ein neu gestalteter Wettbewerb mit einem FC Bayern an der Spitze. Sein Sportvorstand Max Eberl befand: „Es muss jetzt erstmal einer kommen, der sieben Tore schießt.“ Wer auch immer solche Pläne verfolgt, sollte einen Torjäger der Kategorie Harry Kane in seinem Kader haben. Der Goalgetter der Münchner war bei der EM noch sichtlich unfit – und wurde dennoch Torschützenkönig.

    Nun scheint der 31-Jährige wieder in bester Form zu sein. Ein Beleg dafür neben seiner Torgala: Noch in der 94. Minute legte Kane bei einem der seltenen Zagreb-Konter einen Sprint bis an den eigenen Strafraum hin, wo er den Ball per Grätsche klärte. Aber auch die Trefferquote kann sich sehen lassen: Nach zwei Toren im Länderspiel gegen Finnland und drei Treffern in der Bundesliga ließ Kane einen Viererpack folgen. Auf die Frage, welchen Anteil er an der wieder ansteigenden Form seines Goalgetters hat, wiegelte Trainer Vincent Kompany ab: „Er ist immer motiviert, das macht es für mich als Trainer einfach. Solche Spieler wissen, dass sie in den entscheidenden Momenten aufstehen müssen.“

    Harry Kanes Sprint: Einsatz bis zur letzten Sekunde

    In den entscheidenden Momenten hieß im Falle Kanes zumindest in drei Fällen: vom Elfmeterpunkt aus. Drei Strafstöße in einem Spiel hat noch kein Spieler in der Historie der Königsklasse hingelegt. Damit ist Kane mit nunmehr 33 Toren in dem Wettbewerb der torgefährlichste Engländer aller Zeiten und löste Wayne Rooney ab, der 30 Tore auf dem Konto hat. Elfmeter sind eine Spezialdisziplin des bayerischen Torjägers vom Dienst. Seitdem er vor einem guten Jahr seinen Dienst beim Rekordmeister antrat, war er bei allen 13 Versuchen erfolgreich. Was das Geheimnis seines Erfolgs vom Punkt aus ist? „Ich trainiere einfach viele Elfmeter. Diese Dinge können den Unterschied machen, gerade bei knappen Spielen.“

    Zudem habe er mittlerweile auch eine neue Qualität hinzugewonnen: „Ich warte teilweise ab, dass der Torwart den ersten Schritt in eine Richtung macht.“ Über seine Stärke bei Strafstößen hatte Kane dem Spiegel vor einigen Wochen gesagt: „Wegen meiner Vorbereitung auf Elfmeter sage ich: Gib mir 51 Elfmeter, und ich verwandle davon 50. Ich gehe vor Spielen durch, wohin ich schießen will, wenn es einen Elfmeter gibt, und was ich tue, wenn wir noch einen zweiten bekommen.“ Dass er gegen Zagreb das erste Mal drei Elfmeter schießen durfte, sei „etwas seltsam“ gewesen.

    Pragmatische Probleme von Torjäger Kane: Wohin mit den Bällen?

    Nun steht Kane vor ganz pragmatischen Fragen: Wohin mit den ganzen Bällen? Die Regulairen von Uefa und der Bundesliga sehen es vor, dass jeder Spieler mit mindestens drei Treffern das Spielgerät mit nach Hause nehmen darf. Kane hat in dieser frühen Phase der Saison schon zwei Bälle bekommen und Verwendung dafür: „Meine Kinder freuen sich darüber.“ Zu den Bällen hagelt es aber noch weitere Auszeichnungen, etwa als „Spieler des Spiels“ oder den kürzlich erhaltenen Schuh als Europas bester Torschütze. Sollte die kürzlich bezogene Villa in Baierbrunn keinen Raum mehr haben, bietet Sportvorstand Eberl eine Soforthilfe an: „Wir helfen ihm auch, bei der Garage auszubauen, wenn es sein muss.“

    Tore und Zuschauer: Die Zahlen zum Spiel

    Tore Icon Pfeilspitze nach unten

    1:0 Kane (Elfmeter, 20.), 2:0 Guerreiro (35.), 3:0 Olise (38.) 3:1 Petkovic (49.) 3:2 Ogiwara (50.) 4:2 Kane (57.) 5:2 Olise (61.) 6:2, 7:2 Kane (73., Handelfmeter, Foulelfmeter), 8:2 Sané (85.), 9:2 Goretzka (90.+2).

    Zuschauer Icon Pfeilspitze nach unten

    75.000 (ausverkauft)

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