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FC Bayern: Ovationen für Robben

FC Bayern

Ovationen für Robben

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    Sein Comeback krönt Arjen Robben mit dem Tor zum 1:0 für Bayern.
    Sein Comeback krönt Arjen Robben mit dem Tor zum 1:0 für Bayern. Foto: Sven Hoppe (dpa)

    Zahlen, mögen sie auch noch so imposant sein, begeistern in der Regel weniger als markante Menschen und ihre Taten. Deswegen stand in der Arena nicht der „großartige Meilenstein“ (Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge) des 1000. Bundesliga-Sieges für den FC Bayern im Vordergrund. Und auch nicht der durch das erwartbare 4:0 (2:0) gegen den 1. FC Köln auf zehn Siege in zehn Spielen ausgebaute Startrekord. Sondern das vom Führungstor gekrönte Comeback von Arjen Robben.

    Fast zwei Monate hatte der Niederländer mit einer Adduktorenverletzung gefehlt. Nun ist er zurück und das ansteckende Robben-Strahlen mit ihm. Als er nach 65 Spielminuten sein Tagwerk beenden durfte, begleitete ihn eine stehende Ovation vom Platz.

    „Ich bin sehr glücklich. Ich sehe es als Belohnung für die harte Arbeit in der Reha, um zurückzukommen“, sagte Robben hinterher. Sein Trainer Pep Guardiola hofft, dass die empfindliche Physis des Bewegungswunders („Sein Körper ist speziell“) nun für längere Zeit keinen Schaden mehr nimmt. Robbens Ausfall in der Schlussphase der letzten Saison war mitverantwortlich dafür gewesen, dass die Münchner in der Champions League und im DFB-Pokal im Halbfinale scheiterten. In der laufenden Runde gelang es, seine erneute Zwangspause zu kaschieren – aber nur bis zur ersten Pflichtspiel-Niederlage letzte Woche bei Arsenal.

    Bayern beginnt mit maximaler Offensive gegen Köln

    Ob die Londoner oder nun Köln, nahezu jeder Gegner steht gegen die Münchner gezwungenermaßen im letzten Spieldrittel. Kombinationen alleine sind häufig nicht die Lösung. „Du brauchst die Qualität im Spiel eins gegen eins. Im Zentrum hatten wir sie mit Müller und Lewandowski, nun haben wir sie mit Arjen auch wieder außen“, rühmte Guardiola den Wert des 31-Jährigen.

    Beginnen ließ er Robben allerdings zentral, zusammen mit Thomas Müller hinter Robert Lewandowski. Die Außenpositionen besetzten Kingsley Coman und Douglas Costa. „So viele Angreifer wie möglich“ hatte Guardiola in seiner Startelf unterbringen wollen. So richtig konnte diese Formation die Kölner aber nicht ins Schwitzen bringen, zumal der Trainer den sonstigen Taktgebern Thiago und Xabi Alonso eine Erholungspause auf der Bank verordnet hatte. „Das Spiel war – wow! – schwer. Kein Raum zwischen den Linien“, schnaufte Guardiola selbst später noch tief durch. Nach 25 Minuten stellte er um – ob geplant oder der Situation geschuldet, blieb offen.

    Robben wechselte auf die gewohnte rechte Seite, Coman dafür auf links und Costa „zum ersten Mal in seiner Karriere“ (Guardiola) ins Zentrum, zum bis dahin als alleinige Sechs fremdelnden Arturo Vidal. Der Erfolg der Gesamtmaßnahme war schnell und frappierend: Robben schnappte sich den Ball, der nach einem Zweikampf zwischen Kölns Maroh und Lewandowski liegen geblieben war, und zeigte beim 1:0 (36.) ganz cool „seine Nase fürs Torschießen“ (Guardiola). Und Vidal, nun mit Rückendeckung, nutzte einen Rückpass von Coman, der die Vorgabe des Trainers („Geh auf die Grundlinie und flanke“) perfekt erfüllte, satt zum 2:0 (41.).

    „Wir haben versucht, den Bayern das Leben schwer zu machen“

    Der Boden für eine leichtfüßigere zweite Hälfte der Münchner war bereitet. Es gab mehr Chancen und noch zwei Tore. Lewandowski stand nach Costas Freistoßflanke erstmals ganz frei und köpfte zu seinem 13. Saisontreffer ein (63.). Müller verwandelte einen Strafstoß sicher zum 4:0 (77.), nachdem Dominik Maroh ziemlich schusselig Lewandowski an der Torauslinie getreten hatte. Dennoch war Kölns Trainer Peter Stöger nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Truppe: „Wir haben versucht, den Bayern das Leben schwer zu machen.“

    Obwohl die zielsicher verpflichteten Costa und Coman den Ausfall von Franck Ribéry, der sich mühsam an den Kader herantastet, und von Robben merklich abmilderten, hatte Guardiola am Bestand der Hackordnung keinen Zweifel gelassen. Costa und Coman müssten „noch viel Suppe“ essen, bis sie den Status der beiden Stars erreichten, sagte er kürzlich.

    Aller Voraussicht nach steht der Niederländer Robben nun auch im DFB-Pokal am Dienstag (20.30 Uhr/ARD) in der Startelf, wenn es beim VfL Wolfsburg darum geht, den Traum vom Triple zu bewahren. „Erst zweite Runde, aber wie Champions League“, meint Robben. Da ist Bestbesetzung gefordert.

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