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FC Bayern: Woran der Harry Kane-Transfer noch hakt

FC Bayern München

Woran der Transfer von Harry Kane zum FC Bayern noch hakt

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    In der Warteschlange: Tottenhams Stürmer Harry Kane will zum FC Bayern, es geht um die Ablösesumme.
    In der Warteschlange: Tottenhams Stürmer Harry Kane will zum FC Bayern, es geht um die Ablösesumme. Foto: Peter Byrne/PA Wire, dpa

    Es folgt eine Randnotiz: Der FC Bayern wird wohl sehr zeitnah die Verpflichtung von Min-jae Kim bekannt geben. Für schlappe 50 Millionen, so will es die Ausstiegsklausel im Vertrag des 26-Jährigen beim SSC Neapel, wird der Innenverteidiger nach München wechseln und dort einen Fünfjahresvertrag unterschreiben. Weil der Südkoreaner noch einen Teil seines Militärdienstes in seiner Heimat absolviert hatte, fand auch der Medizincheck in Asien statt. Kim war in der vergangenen Saison einer der stärksten Abwehrspieler in der italienischen Serie A, trägt den imposanten Beinamen "Monster" und soll die Defensive des Rekordmeisters ebenso sattelfest machen wie ihm das zuletzt bei Italiens Meister Neapel gelungen war.

    Den verlässt er nun nach nur einem Jahr wieder, um beim deutschen Rekordchamp Teil eines Neuaufbaus zu sein. Wichtig ist Kims Transfer, weil sich Bayerns bisheriger Rekordeinkauf Lucas Hernandez gerade auf dem Weg zu Paris St.-Germain befindet. Der Innenverteidiger war 2019 für 80 Millionen Euro von Atletico Madrid gekommen, hatte sich aber in München auch aufgrund von Verletzungen nie dauerhaft etablieren können. Dem Vernehmen nach soll PSG rund 45 Millionen Euro für den Weltmeister von 2018 zahlen.

    Kane-Transfer: Tottenhams Präsident Levy gilt als knallharter Verhandlungspartner

    45, 50, 80 Millionen – und doch sind Kim und Hernandez in diesem Transfer-Sommer nur Randnotizen beim FC Bayern. Die große Aufmerksamkeit gilt dem ersten Spieler, der in der Bundesliga die Marke von 100 Millionen Euro Ablöse durchbrechen könnte. Dem Spieler, der die Sturmnot der Münchner beenden könnte: Harry Kane. Mit dem Stürmer scheint sich der FC Bayern einig zu sein, aber die Verhandlungen mit Daniel Levy, Präsident von Kanes bisherigem Klub Tottenham Hotspur, scheinen erwartungsgemäß nicht ganz einfach zu sein. Levy gilt als einer der schwierigsten Verhandlungspartner des Geschäfts. Der 61-Jährige hat zudem Erfahrung in der Abwicklung großer Transfers: 2013 etwa ließ er seinen damaligen Superstar Gareth Bale erst am letzten Tag des Transferfensters zu Real Madrid ziehen und sich das mit 101 Millionen Euro vergüten.

    Tottenham-Präsident Daniel Levy wandte sich nach der Trainerentlassung in einer Mitteilung an die Fans.
    Tottenham-Präsident Daniel Levy wandte sich nach der Trainerentlassung in einer Mitteilung an die Fans. Foto: Peter Byrne/PA Wire, dpa

    Vieles spricht dafür, dass es auch mit den Bayern eine lange Hängepartie werden wird. Denn zum einen ist Levy eben Levy und zum anderen ist Levy, wie die Bild berichtet, "stinksauer". Hintergrund: Offenbar traf sich Bayern-Coach Thomas Tuchel bereits im Mai das erste Mal mit Kane, um ihm den Wechsel zum FC Bayern schmackhaft zu machen. Offiziell dürfen sich Vereinsvertreter erst ein halbes Jahr vor Vertragsende mit einem Spieler unterhalten, ohne dass dies der bisherige Verein wissen muss. Es ist eine Praxis, die kaum ein Klub einhält. Levy will die Bayern deswegen aber "bluten lassen". Bedeutet ganz konkret: Ein erstes Angebot über 70 Millionen Euro lehnte der Spurs-Boss bereits ab, beharrt auf einer dreistelligen Millionenablöse.

    Am 23. Juli stellt FC Bayern das neue Team vor – mit Harry Kane?

    Was jedoch für die Bayern spricht: Platzt der Transfer von Kane doch noch, hat auch Tottenham ein Problem. Der Kapitän der Spurs und der englischen Nationalelf hat bei seinem Heimatklub einen Vertrag, der im Sommer 2024 ausläuft. Spätestens dann wird er wechseln – dann aber eben ablösefrei. Die Aussicht, für einen bald 30-Jährigen nochmals eine saftige Einnahme zu bekommen, ist auch bei den Londonern ein Thema, zumal der Verein in der kommenden Saison nicht im Europacup vertreten ist. Dazu kommt: Wollen die Spurs einen Nachfolger verpflichten, braucht auch das Zeit – und am 1. September ist das Transferfenster geschlossen.

    Sadio Mane hat seine enttäuschende Saison hinter sich.
    Sadio Mane hat seine enttäuschende Saison hinter sich. Foto: Sven Hoppe/Deutsche Presse-Agentur GmbH, dpa

    Die Bayern würden Kane hingegen am liebsten so früh wie möglich mit einem roten Trikot ausstatten. Bis zum Trainingsstart am kommenden Donnerstag – es ist der späteste aller Bundesligisten – wird das wohl nicht klappen. Zur Präsentation der Mannschaft in der Allianz-Arena am Sonntag, 23. Juli, würde ein Abschluss in Sachen Kane aber wohl perfekt passen. Zumal es am Montag darauf nach Japan und Singapur ins Trainingslager geht. Bei der Werbetour würde es nicht schaden, wenn die heißeste Personalie bis dahin geklärt wäre.

    Sadio Mané könnte einem Ex-Mitspieler nach Saudi-Arabien folgen

    Die heißeste Personalie des Vorjahres hieß übrigens Sadio Mané. Der Senegalese, mit riesigen Erwartungen vom FC Liverpool gekommen, blickt hingegen auf eine aus persönlicher Sicht desaströse Saison zurück und soll den Verein baldmöglichst verlassen. Das scheint auch zu klappen: Interesse besteht offenbar sowohl aus England als auch aus Saudi-Arabien. Laut dem unvermeidlichen Transferexperten Fabrizio Romano scheint Al-Ahli aus Dschidda Interesse an dem Angreifer zu zeigen. Dazu würde passen: Mit Roberto Firminho steht seit kurzem ein ehemaliger Sturmkollege unter Vertrag. Ein Abgang des einstigen Hoffnungsträgers Mané wäre in diesem Kane-Sommer aber auch nur eine Fußnote.

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