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FC Bayern München: Harry Kane reist trotz Knöchelverletzung zur Nationalelf

FC Bayern München

Harry Kane reist trotz Knöchelverletzung zur Nationalelf

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    Ein Bild, auf das Verantwortliche und Fans des FC Bayern verzichten könnten: Harry Kane ist verletzt. Gegen Darmstadt knickte der Stürmer mit dem Knöchel um.
    Ein Bild, auf das Verantwortliche und Fans des FC Bayern verzichten könnten: Harry Kane ist verletzt. Gegen Darmstadt knickte der Stürmer mit dem Knöchel um. Foto: Uwe Anspach

    Es ist eine Szene, die schon beim Zusehen wehtut: Eine Viertelstunde vor Ende des Spiels zwischen Darmstadt und den FC Bayern lupft Jamal Musiala den Ball über Lilien-Keeper Marcel Schuhen an die Latte. Harry Kane will tun, was ein Bayern-Trainer Thomas Tuchel nach Abpfiff des 5:2-Siegs noch nicht zu sagen, aber: "Wenn Harry freiwillig vom Feld geht, besteht ein kleiner Anlass zur Sorge, denn er will immer Tore erzielen." Der Knöchel werde gekühlt. "Wir hoffen, dass es bei dem Schreckmoment bleibt."

    Denn leider gehört zu den Dingen, die Harry Kane zumindest ab und an tut, auch: sich am Knöchel verletzen. Der 30-Jährige ist zwar selten im Krankenstand, verpasste aber schon einige Spiele infolge einer Blessur in diesem Bereich. Zuletzt war das in der Schlussphase der Saison 21/22 der Fall, aber vor allem in seiner Anfangszeit plagten ihn immer wieder Probleme mit dem Knöchel. Kane wird jedenfalls zur englischen Nationalmannschaft reisen und dort "in enger Absprache mit der medizinischen Abteilung des FC Bayern" von den Teamärzten behandelt, teilten die Münchner am Sonntag mit und bestätigten lediglich eine nicht genauer diagnostizierte Verletzung am linken Sprunggelenk. Wie wichtig Kane für seinen Verein ist, wurde beim Sieg in Darmstadt einmal mehr deutlich: Sein 31. Saisontor war nicht nur der Treffer zum 2:1 (45.+1), sondern stellte auch einen neuen Bundesligarekord dar.

    Gegen Darmstadt knackte Bayern-Stürmer Harry Kane den Rekord von Uwe Seeler

    Noch nie hat ein Liganeuling in seiner Debütsaison so viele Tore erzielt. Die bisherige Bestmarke hielt ein gewisser Uwe Seeler, der in der Premierensaison der Bundesliga 1963/64 auf insgesamt 30 Treffer gekommen war. Entwarnung gab es hingegen bei Aleksandar Pavlovic: Der Neu-Nationalspieler musste nach 58 Minuten wegen eines dick angeschwollenen Auges vom Feld, feierte aber schon den Sieg mit den Fans bestens gelaunt und konnte dabei den Spott seines Teamkollegen Thomas Müller aushalten, der in gespielter Solidarität auch ein Auge zugekniffen hatte. Der 19-Jährige selbst sagte nach Spielende: "Es ist nichts Schlimmes. Ich habe keinen Cut und mit dem Kopf ist auch alles gut."

    Alles scheint auch mit der Formkurve des FC Bayern wieder in Ordnung zu sein. In Darmstadt lieferte der Rekordmeister den zweiten hohen Sieg nach dem 8:1 gegen Mainz in der Vorwoche. Dabei zeigte Jamal Musiala einmal mehr, dass er nach dem Formknick in der Hinrunde, verbunden mit vielen Verletzungen, immer besser in die Spur kommt. Gegen Darmstadt sammelte er zwei Treffer und eine Vorlage und ließ Lilien–Coach Torsten Lieberknecht schwärmen: "Wenn man nicht direkt beteiligt ist als gegnerische Mannschaft, ist es ein Hochgenuss, dem Jungen zuzuschauen. Deutschland kann sich glücklich schätzen, dass wir solch einen Spieler haben. Er wird die Mannschaft zur Europameisterschaft führen – wenn sie nicht Europameister werden mit ihm."

    Musiala spielt herausragenden Fußball

    Letzteres Kompliment nötigte seinem Bayern-Kollegen Tuchel ein "Wow" ab. Ob Tuchel nun die Titelprognose Lieberknechts oder die Einschätzung seines Spielers gemeint hatte, ließ er offen. Dass Musiala immer besser in Fahrt kommt und sieben seiner zehn Saisontore in der Rückrunde erzielt hat, sei aber auch kein Geheimnis: "Das Potential ist herausragend, nur die Effizienz war lange nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben." Nun treffe Musiala die richtigen Entscheidungen, war einmal mehr spielentscheidend. Kurzfristig könnte Musiala wohl sogar einen fehlenden Kane ausgleichen. Den langfristigen Beweis will beim FCB aber niemand antreten müssen.

    Darmstadt 98: Schuhen - Klarer (50. C. Zimmermann), Ja. Müller, Isherwood - Skarke (79. Polter), Franjic (79. K. Gjasula), Holland (71. Karic), Justvan - Kempe - Vilhelmsson, Honsak (71. Seydel)

    Bayern München: Neuer - Kimmich, de Ligt, Dier, Guerreiro (71. Davies) - Pavlovic (58. Laimer), Goretzka - Sané (70. Tel), Müller (71. Gnabry), Musiala - Kane (82. Choupo-Moting)

    Tore: 1:0 Skarke (28.), 1:1 Musiala (36.), 1:2 Kane (45.+1), 1:3 Musiala (64.), 1:4 Gnabry (74.), 1:5 Tel (90.+3), 2:5 Vilhelmsson (90.+5)

    Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart) - Zuschauer: 17.810 (ausverkauft)

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