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FC Bayern München erzielt neuen Rekordumsatz und gedenkt Franz Beckenbauer

FC Bayern

Über eine Milliarde Euro Umsatz: Der FC Bayern vermeldet neue Rekorde

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    Über eine Milliarde Umsatz, fast 400.000 Mitglieder: Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München, vermeldete neue Rekordzahlen.
    Über eine Milliarde Umsatz, fast 400.000 Mitglieder: Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München, vermeldete neue Rekordzahlen. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Die Jahreshauptversammlung des FC Bayern: Das war in der Vergangenheit der Schauplatz großer Emotionen: Es gab Freude über Titel, Ärger über das umstrittene Katar-Sponsoring, Tränen der Freude und großen Ärger. An diesem Sonntag konnte der Rekordmeister seinen Mitgliedern erstmals seit elf Jahren keinen Titel der Männer präsentieren, dafür aber neue Rekordzahlen: 1,017 Milliarden Euro beträgt der Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2023/24. „Das sind Dimensionen, die selbst der FC Bayern lange nicht für möglich gehalten hatte. Mit solchen Zahlen kann die Zukunft kommen“, sagte Präsident Herbert Hainer. Zudem konnte auch die Anzahl der Mitglieder nochmals gesteigert werden: 382.000 Menschen sind beim FC Bayern Mitglied. Das sind mehr Menschen, als etwa in Florenz leben, sagte Hainer und fügte an: „Kein anderer Klub kann da mithalten. Unser Ziel muss es fürs nächste Jahr die 400.000er-Marke sein.“ Ende Februar feiert der Verein seinen 125. Geburtstag.

    Es sind Zahlen, die tatsächlich kaum jemand für möglich gehalten hatte: Vor zwei Jahren betrug der Umsatz noch 690 Millionen Euro, vor einem Jahr vermeldete der Verein den bisherigen Rekordwert von 882 Millionen Euro. Der FC Bayern ist damit wirtschaftlich in neue Dimensionen vorgestoßen - und dafür brauchte es aus sportlicher Sicht nicht einmal eines Titels des Zugpferds, der Männer-Fußballmannschaft. Folglich beschränkte sich der Rückblick auf das vergangene sportliche Jahr auf die Tore von Harry Kane, den Einzug ins Halbfinale der Champions League - was die Männer angeht. Titel holten hingegen die Fußball-Frauen (Supercupsieger, Meisterschaft) und die Basketballer (Pokalsieger, Meisterschaft). Dafür gab es wohlwollenden Applaus. Es war die erste Jahreshauptversammlung nach dem Tod der Bayern-Legende Franz Beckenbauer. In der ersten Reihe saßen, neben Uli Hoeneß, seine Witwe Heidi und ihr gemeinsamer Sohn Joel. Nach einer Videozusammenstellung, die das Leben Beckenbauers würdigte, erhoben sich die Mitglieder zu stehenden Ovationen. „Wäre der FC Bayern nur für einen kurzen Moment ohne Franz Beckenbauer vorstellbar? Nicht eine Sekunde.“

    Der FC Bayern hat aktuell  382.000 und ist somit der größte Verein der Welt.
    Der FC Bayern hat aktuell 382.000 und ist somit der größte Verein der Welt. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Die Nummer 5 von Beckenbauer wird beim FC Bayern nicht mehr vergeben

    Hainer würdigte das Andenken an Franz Beckenbauer. An die Vereinslegende gerichtet, sagte er: „Die Geschichte des FC Bayern wäre ohne dich eine ganz andere geworden. Du hast den Verein zu dem gemacht, das er heute ist. Du hast dem FC Bayern die Strahlkraft gegeben.“ Mit dem Tod Beckenbauers habe der FCB „die größte Persönlichkeit seiner Geschichte verloren“, so Hainer. „Lieber Franz, du fehlst uns, du fehlst uns sehr. Aber was uns vereint, ist die Erinnerung an dich. Mir gefällt die Vorstellung, dass du gerade zu uns hinuntersiehst.“ Beckenbauer werde „immer unser Kaiser bleiben“, weswegen Hainer den Mitgliedern eine besondere Aktion vorschlug: „Wenn sie damt einverstanden sind, dann schlagen wir vor, dass die Nummer 5 von Franz Beckenabuer von heute an nie mehr vergeben wird.“ Die Abstimmung verlief eindeutig und per Akklamation.

    Dass Rückennummern in Gedenken an Vereinslegenden nicht mehr vergeben werden, ist in anderen Sportarten eher Usus, im Fußball noch selten. Der FC Bayern greift zum ersten Mal zu dieser Praxis. International vergibt etwa Ajax Amsterdam die Nummer 14 von  Johan Cruyff nicht mehr, der AC Milan hat Paolo Maldinis 3 gesperrt und bei der SSC Neapel darf keiner mehr die 10 von Diego Maradona tragen.

    Videobotschaft von Vincent Kompany an die Bayern-Fans

    Beckenbauers Andenken rürhte die Menschen sichtlich. Ein anderer wesentlicher Faktor für die gute Stimmung war selbstredend der sportliche Erfolg tags zuvor gewesen: Mit 4:2 hatte der FC Bayern am Samstagnachmittag den 1. FC Heidenheim besiegt - und das Überraschende war angesichts einer drückenden Überlegenheit der Bayern eigentlich gewesen, dass die Gäste von der Ostalb überhaupt zu zwei Treffern gekommen waren. Sportvorstand Max Eberl hatte nach dem Sieg gesagt: „Ich bin seit fast 20 Jahren dabei. Bei jedem Spiel vor der Jahreshauptversammlung war die Aufregung größer als bei den anderen. So ein Spiel beeinflusst ein Stück weit die Stimmung. Deswegen sind wir sehr froh, dass wie das Spiel gewonnen haben.“

    Einen Gefallen könne man den Fans aber nicht tun: Die Meldung der Vertragsverlängerung von Jamal Musiala, der mit zwei Toren nach seiner Einwechslung großen Anteil am Sieg hatte. „Das wird nicht passieren.“ Trainer Vincent Kompany hatte nach dem Spiel gesagt: „Ich war noch nie auf einer Jahreshauptversammlung, das ist etwas Deutsches. Aber was sehr deutlich ist, ist dass die Fans eine wichtige Rolle bei uns spielen.“ Bei der Veranstaltung konnte er nicht dabei sein, weil zugleich die Trainingseinheit für das letzte Champions-League-Spiel des Jahres gegen Donezk anstand. Der Belgier wandte sich mit einer Videobotschaft an die gekommenen Fans: „Ihr Mitglieder seid die Basis des Vereins.“

    Bayern-Präsident Hainer: „Nach der Serie ist vor der Serie“

    Herbert Hainer nahm Stellung zur Meisterschaftsablösung durch Leverkusen und gab eine Kampfansage ab: „Nach elf deutschen Meisterschaften endete seine Serie, auf die wir mehr als stolz sein können. Und eines ist klar: Nach der Serie ist vor der Serie. Und diesen Rekord kann einzig der FC Bayern überbieten.“ Neben der Meisterschaft und der erstmals ausgetragenen Klub-WM soll das Finale der Champions League, das 2025 in München stattfindet, mit Beteiligung des FC Bayern stattfinden. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen gab die Losung aus. Finale dahoam soll es nicht sein: „Dieses Mal nennen wir es Titel Dahoam!“

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    1 Kommentar
    Wolfgang Schwank

    Die Milliarde beim Umsatz geknackt - das ist es, was für einen Fußballverein scheinbar das Wichtigste geworden ist. Derartige Veranstaltungen ähneln halt einer Aktionärsversammlung mehr als einer Mitgliederversammlung. Ist folgerichtig, denn das zentrale Momentum ist das Business geworden. Vermutlich wäre es den FCB-Fans, zu denen ich nicht gehöre und von denen es unter den 380tausend Eventies wohl noch ein paar gibt, deutlich lieber, die Vereinführung könnte den einen oder anderen sportlichen Titel präsentieren. Wobei, für die Protagonisten ist dies allein als Basis für den wirtschaftlichen Erfolg von Bedeutung. Aber so funktiuoniert halt die Unterhaltungsindustrie/Bereich Profifußball.

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