Wer steht beim FC Bayern im Tor? Die Antwort auf diese Frage war jahrelang klar, seit der erneuten Verletzung von Manuel Neuer ist dies aber eine Dauerbaustelle. Den Saisonauftakt wird der 37-Jährige ebenso verpassen wie den Supercup am Samstagabend. Yann Sommer wurde für zu leicht befunden und ist wieder weg, Alexander Nübel ist nach Stuttgart verliehen. Bleibt nur Sven Ulreich.
Der habe seine Sache gegen Leipzig gut gemacht und trage keine Schuld an der Niederlage, befand Vorstandschef Jan-Christian Dreesen am Rande der Vorstellung von Harry Kane. Zugleich machte der Funktionär deutlich, dass bei den Bayern dringend noch ein Keeper gesucht wird – und wurde dabei überraschend deutlich.
Der Spanier Kepa stand kurz vor einem Wechsel zu den Bayern
Demnach stand der Rekordmeister kurz vor der Verpflichtung von Chelseas Schlussmann Kepa Arrizabalaga. Der hält mit einer Ablösesumme von 80 Millionen Euro bis heute den Rekord als teuerster Torwart des Weltfußballs, hat in London mit der Verpflichtung seines Landsmannes Robert Sánchez aber erhebliche interne Konkurrenz bekommen. Viel hätte nicht gefehlt und Kepa, so der Spitzname des 28-Jährigen, wäre mit Englands Nationalmannschaftskapitän am Sonntag der Öffentlichkeit vorgestellt worden, so Dreesen: "Wir sind vorgestern sehr dicht dran gewesen. Wir hätten mit Kepa heute einen Torwart präsentieren wollen, wenn er sich dann nicht doch für Real Madrid entschieden hätte." Real musste nach dem Kreuzbandriss seines Stammtorwarts Thibaut Courtois kurzfristig auf Torwartsuche gehen – und scheint deutlich schneller als die Bayern ans Ziel gekommen zu sein. Eine offizielle Bestätigung zum Wechsel Kepas steht noch aus.
Dreesen zeigt sich aber zuversichtlich, dass es auch zwischen den Pfosten bald einen Neuzugang bei den Bayern geben werde: "Ich bin zuversichtlich, dass wir bis 1. September eine Lösung finden werden." Als möglicher Kandidat gilt David de Gea, der lange Stammtorwart bei Real Madrid war und aktuell vereinslos ist, weil er seinen Vertrag beim englischen Klub nicht verlängern wollte. Auch Marokkos Stammtorwart Bono vom FC Sevilla soll eine Überlegung bei den Kaderplanern spielen. Weniger wahrscheinlich scheint mittlerweile der Transfer von Gerónimo Rulli. Der argentinische Torwart von Ajax Amsterdam verletzte sich beim 4:1-Saisonauftakt gegen Heracles Almelo an der Schulter, bei seiner Auswechslung musste er auf einer Trage vom Platz gebracht werden. Wie lange Rulli ausfällt, blieb am Sonntagvormittag offen. Neuer soll "in der zweiten Jahreshälfte" zurückkehren, so Dreesen.