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FC Bayern München: Der FC Bayern vor Arsenal: Die letzten Kräfte müssen ran

FC Bayern München

Der FC Bayern vor Arsenal: Die letzten Kräfte müssen ran

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    Thomas Tuchel setzt im Rückspiel auf Leroy Sané. Dieser müsse „solange es irgendwie geht, spielen“.
    Thomas Tuchel setzt im Rückspiel auf Leroy Sané. Dieser müsse „solange es irgendwie geht, spielen“. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Arsenal vor der Brust, die Planungen für die neue Saison im Kopf: Es sind abermals komplizierte Tage beim FC Bayern. Während sich Trainer Thomas Tuchel und sein Team auf das wichtige Rückspiel gegen Arsenal London am Mittwoch (21 Uhr, DAZN) vorbereiten, will mancher schon weißen Rauch von der Säbener Straße aufsteigen sehen. Wie Sky berichtet, soll sich die Trainer-Findungskommission der Bayern auf einen Favoriten festgelegt haben – und demnach wäre der Nachfolger von Tuchel auch sein Vorgänger. 

    Julian Nagelsmann soll demnach zum Rekordmeister zurückkehren und einen Drei- bis Vierjahresvertrag unterschreiben. Der 36-Jährige, aktuell beim DFB als Bundestrainer beschäftigt, soll Gefallen an dem Plan finden und stünde einer Rückkehr positiv gegenüber. Zugleich müsste er sich um einen neuen Co-Trainer bemühen: Sandro Wagner, der ihm bei der Nationalelf assistiert, will anscheinend lieber beim Verband bleiben und hat (noch) keine Lust auf eine Rückkehr zum FCB, für den er als Spieler zweimal auflief.

    Harry Kane von München auf dem Podium.
    Harry Kane von München auf dem Podium. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Bayern-Star Harry Kane: „Wir wollen die Saison am Leben halten“

    Harry Kane gibt sich zurückhaltend, als er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Arsenal auf die mögliche Trainer-Rückkehr angesprochen wird. „Ich kenne Julian Nagelsmann nicht persönlich. Thomas Tuchel ist hier bis zum Ende der Saison, das ist das, was für mich zählt. Wir haben noch wichtige Spiele vor der Brust.“ Ein bisschen schwingt bei Kane da schon die Hoffnung mit, als er von „Spiele“ und nicht einem einzigen Spiel gegen Arsenal spricht, die noch Aufschluss über die Bewertung der Saison geben können. Idealerweise geht es in der Champions League nach dem Treffen mit Arsenal weiter; Gegner wäre der Sieger aus dem Duell Manchester City/Real Madrid.

    Jetzt aber erst mal Arsenal, gegen das Kane (fast) so gerne trifft wie gegen kein anderes Team. 15 Tore in 20 Partien sind es bis jetzt, nur gegen Everton (16) und Leicester (20) traf der 30-Jährige noch öfter. Idealerweise wird diese Statistik am Mittwoch ausgebaut, so Kane: „Wir haben eine großartige Möglichkeit und wollen die Saison am Leben halten.“ Kane verbindet eine besondere Geschichte mit den Gunners, für die er in der Jugend ein Jahr spielte und die ihn, weil er damals zu pummelig war, aussortierten. Ein Foto aus den Jugendjahren zeigt ihn im Arsenal-Trikot und wird zuverlässig von englischen Medien wieder hervorgekramt, wenn Kane auf und meistens auch gegen Arsenal trifft.

    Der FC Bayern München hofft im Rückspiel gegen Arsenal London darauf Leroy Sane einsetzen zu können.
    Der FC Bayern München hofft im Rückspiel gegen Arsenal London darauf Leroy Sane einsetzen zu können. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Leroy Sané kann spielen und „muss auf die Zähne beißen“

    Wer am Mittwoch nach dem 2:2 im Hinspiel favorisiert ist? Schwer zu sagen. Arsenal verpatzte zwar mit 0:2 gegen Aston Villa die Generalprobe, die Bayern plagen nach dem Ausfall von Coman und Gnabry auf den Flügeln große Verletzungssorgen . Der zuletzt gegen Köln geschonte Leroy Sané „kann spielen und muss auf die Zähne beißen“, sagte Tuchel auf der Pressekonferenz und fügte angesichts der engen Personaldecke an: „Wahrscheinlich muss er, solange es irgendwie geht, spielen.“ Neuer kehrt ebenfalls nach seiner Pause wieder ins Tor zurück.

    Die meisten Positionen in der Aufstellung der Bayern ergeben sich infolge der Personalsituation von selbst, sehr wahrscheinlich etwa wird Musiala die zweite Flügelposition besetzen und Müller in der Offensiv-Zentrale agieren. Bei der Doppel-Sechs ist das Rennen ebenfalls zugunsten der Besetzung aus dem Hinspiel, also Konrad Laimer und Leon Goretzka, gefallen. Aleksandar Pavlovic sei zwar wieder fit, habe aber nun die erste reguläre Trainingswoche wieder hinter sich. Zu wenig Argumente also, um die Zentrale aus dem Hinspiel wieder auseinanderzureißen.

    Speziell die Linksverteidiger-Position dürfte aber spannend werden. Noussair Mazraoui, eigentlich rechts zu Hause, durfte gegen Köln dort Spielpraxis sammeln und machte seine Sache nicht sonderlich gut. Angesichts der Sperre von Davies werde er oder Guerreiro gegen Arsenal spielen, wobei der Trend zum Marokkaner geht. Das ist auch deswegen spannend, weil Arsenals Spiels mit Bukayo Saka und Martin Ödegaard „immer ein wenig rechtslastig“ ist, wie Tuchel in seiner recht offenen Analyse sagte. Dort versuchen die Londoner, stets eine Überzahl zu schaffen. Bedeutet: Wer auch immer links bei den Bayern spielt, dürfte sich über zu wenig Arbeit nicht beklagen können.

    Insgesamt setzt Tuchel auch auf die Kraft des Heimspiels, nachdem in London keine Bayern-Fans erlaubt waren: „Jeder Fan muss mit der Bereitschaft kommen, uns zu pushen. Wir brauchen die Extra-Prozente.“ Und weiter, so Tuchel: „Wir brauchen jeden Zuschauer, der bereit ist, mit uns zu kämpfen.“ Ob es einer dieser speziellen „Allianz-Arena-Momente“ wird, wie ihn Thomas Müller am Samstag beschwor, oder ob ab Mittwochabend die Luft aus der Saison raus ist? Die Bayern haben es in der Hand. Das ist in diesen Zeiten auf jeden Fall eine gute Nachricht.

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