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FC Bayern München: Besser, aber auch gut genug?

FC Bayern München

Besser, aber auch gut genug?

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    Torschütze Kingsley Coman (links) freut sich mit Passgeber Harry Kane über das entscheidende 1:0 des FC Bayern gegen Manchester United.
    Torschütze Kingsley Coman (links) freut sich mit Passgeber Harry Kane über das entscheidende 1:0 des FC Bayern gegen Manchester United. Foto: Simon Stacpoole, Witters

    Als Manuel Neuer hinterher vor die Medien trat, erschienen die eigentlich noch recht frischen Eindrücke vom vergangenen Samstag wie eine schon deutlich verblasste Erinnerung. Nach dem 1:5 in Frankfurt hatten der Kapitän des FC Bayern und seine Kollegen noch arg zerzaust das Feld geräumt. Nun aber, nach dem 1:0 im letzten Gruppenspiel der Champions League bei Manchester United am Dienstagabend, wirkte Neuer aufgeräumt. „Mit unserer Mannschaft können wir alles erreichen“, sagte der 37-Jährige, auch „das große Ziel“. Gemeint war das Finale der Champions League am 1. Juni 2024 in Wembley.

    Sein Optimismus war auf den souveränen Vortrag im Stadion Old Trafford zurückzuführen. „Ich finde, dass wir gerade das, was wir haben vermissen lassen in Frankfurt, hier gezeigt haben: Dass wir in jeden Zweikampf gegangen sind, dass wir die Duelle gewonnen haben, dass wir wach sind, konzentriert sind, jede Situation ernst nehmen“, zählte Neuer auf. In seinem 700. Profieinsatz auf Vereinsebene (497 für den FC Bayern und 203 für den FC Schalke) ohne Gegentor geblieben zu sein, freute ihn als Torwart besonders. Obwohl Manchester einen Heimsieg gebraucht hätte, um noch eine Minimalchance zu haben aufs Achtelfinale, bekam Neuer während des gesamten Spiels gerade einmal einen Ball auf sein Tor. Manchester schied als Gruppenletzter aus dem Europapokal aus. Die Bayern dagegen standen längst als Achtelfinalist und Gruppensieger fest. Ihre Rekordserie bauten sie auf 40 Gruppenspiele ohne Niederlage aus.

    Torwart Manuel Neuer lobt seine Verteidiger beim FC Bayern

    „ManU war sehr ungefährlich“, räumte Neuer ein, sah das aber auch als Verdienst seiner Vorderleute, allen voran von Minjae Kim und Dayot Upamecano. „Wir haben sie gut vom Tor weggehalten, defensiv wirklich eine Topleistung gezeigt, gerade unsere beiden Innenverteidiger“, lobte Neuer. Thomas Tuchel zeigte sich ebenfalls angetan, wie geschlossen die Mannschaft verteidigt habe. Für den Trainer war es sogar „die beste Leistung in der Gruppenphase“. Und das, obwohl die Bayern nur wenige nennenswerte Chancen kreiert hatten. Eine davon nutzte Kingsley Coman, als er nach Harry Kanes feinem Steckpass frei stehend vollendete (71.). 

    Es stimmt schon, dass die Bayern konzentriert aufgetreten waren und das Spiel stets kontrolliert hatten. Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass sie von Manchester kaum gefordert worden waren. Der englische Rekordmeister hatte sich einfach zu schwach präsentiert, um sein deutsches Pendant in Bedrängnis bringen zu können. Das sah auch Tuchel so, als er auf die unsichere Zukunft seines Gegenübers Erik ten Hag angesprochen worden war. Persönlichkeit, Breite und Qualität hätten bei United durch verletzungsbedingte Ausfälle gefehlt, sagte Tuchel zur Entlastung des Trainerkollegen, „das konnte man deutlich sehen“. 

    FC Bayern ist vor Stuttgart-Spiel wieder in der Spur

    Beim FC Bayern dagegen sehen sie sich nun wieder in der Spur und bereit für höhere Aufgaben. „Wir haben genügend Qualität, um in diesem Wettbewerb weit zu kommen. Das Ziel ist, die Champions League zu gewinnen“, erinnerte Mittelstürmer Harry Kane vor der Achtelfinal-Auslosung am Montag. Der Mittelstürmer sagte aber auch, dass man sich weiter verbessern müsse, um wirklich für den Titel infrage zu kommen. Doch zunächst einmal wartet in der Bundesliga auf den Tabellenzweiten FC Bayern am Sonntag das Spitzenspiel gegen den formstarken Dritten Stuttgart. Der VfB dürfte die Münchner mit einiger Wahrscheinlichkeit mehr fordern als ManU. „Sie haben einfach das Momentum. Die sind ein sehr gutes Team, sind gut zusammengewachsen und haben auch einen Top-Trainer“, befand Neuer über die Stuttgarter. Deshalb seien sie „ein sehr ernst zu nehmender Gegner“. Über Manchester United lässt sich das derzeit nicht sagen.

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