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FC Bayern München: 3:0! Die Bayern schlagen nach der Hinspielpleite gegen Lazio zurück

FC Bayern München

3:0! Die Bayern schlagen nach der Hinspielpleite gegen Lazio zurück

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    Geht doch: Gegen ein tief stehendes Lazio Rom taten sich die Bayern lange schwer – bis wieder einmal Harry Kane (Mitte) den Bann brach. Am Ende stand die Qualifikation fürs Viertelfinale der Champions League.
    Geht doch: Gegen ein tief stehendes Lazio Rom taten sich die Bayern lange schwer – bis wieder einmal Harry Kane (Mitte) den Bann brach. Am Ende stand die Qualifikation fürs Viertelfinale der Champions League. Foto: Tom Weller, dpa

    Die überdeutliche Ansage des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge hätte es sehr wahrscheinlich nicht gebraucht. Aber es kann ja nicht schaden, vor dem Rückspiel gegen Lazio Rom in der Champions League nochmals betont zu haben: "Sollten wir ausscheiden, würde die Saison schlecht enden, sehr schlecht." Gegenüber der Gazzetta dello Sport machte der 68-Jährige gar gerade subtil deutlich, wie sein Umgang mit Trainer Thomas Tuchel für diesen Fall gewesen wäre. Am Ende sorgte die Mannschaft der Münchner dafür, dass die Hoffnungen auf den Henkelpott weiterleben und Tuchel auch am Wochenende noch Trainer ist. Mit einem souveränen 3:0 machte der FCB den Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse klar und glich so die 0:1-Hinspielpleite aus.

    Der Trainer selbst hatte im Vorfeld auf eine disziplinierte Leistung seines Teams gehofft. Bei Amazonprime sagte er: "Wir sind in guten Phasen eine sehr gute Mannschaft." Gegen Lazio werde es darum gehen, die guten Phasen überwiegen zu lassen. Der Auftritt am Dienstagabend dürfte zu den besseren Auftritten der Bayern in dieser Saison gezählt haben: Die Münchner setzten die Gäste von Beginn an unter Druck und kamen durch Musiala (14.), Sané (15.) und Kane (17.) zu guten Chancen. Die Taktik der Römer war es, defensiv vor allem im Zentrum stabil zu stehen und bei Kontern für Gefahr zu sorgen. Im Laufe der ersten Halbzeit drückten die Bayern immer mehr, waren minutenlang mit allen Feldspielern in der Nähe des Lazio-Strafraums, taten sich aber auch schwer. Dieses Risiko birgt Gefahren – und wäre beinahe bestraft worden. Bei einem Gegenstoß kam Ciro Immobile per Kopf aus fünf Metern an den Ball, setzte ihn aber ans Außennetz (37.).

    Pavlovic zeigte wieder ein starkes Spiel - und Kane brach den Bann

    Stattdessen zahlte sich danach der Aufwand der Bayern endlich aus: Nach einem öffnenden Pass des wieder bärenstarken Aleksandar Pavlovic auf Müller gelangte der Ball über Guerreiro an Harry Kane – und der Engländer brachte sein Team per Kopfball in Führung: 1:0 (39.). Ivan Provedel im Römer Tor war noch dran, konnte den Ball aber nicht entscheidend abwehren. Es war ein Treffer, der sichtlich eine kollektive Erleichterung bedeutete. Beinahe wäre direkt danach das 2:0 gefallen, doch Musialas Schuss ging knapp am langen Pfosten vorbei (40.). Kurz vor der Pause klingelte es aber dann tatsächlich nochmal im Kasten der Italiener: Nach einer Bayern-Ecke schien der Ball schon geklärt zu sein, als Matthijs de Ligt ihn per Vollspann nochmal in den Strafraum beförderte. Im Fünfmeterraum wartete Thomas Müller und nickte ein – 2:0! (45.+1) Die Führung war angesichts der Spielanteile hochverdient. Auch die Statistik sprach eine deutliche Sprache. Die Torschussbilanz stand bei 17:3 für die Bayern, mit 303 Pässen hatten sie deutlich mehr als Lazio (211) gespielt, dazu kamen 59 Prozent Ballbesitz.

    In der bis dato lautstarken Kurve der Italiener schien es zumindest kurzzeitig, als ob jemand den Stecker gezogen hätte. Einige Auswärtsfans hatten schon vor dem Anpfiff in der Münchner Innenstadt unangenehm auf sich aufmerksam gemacht. Die Zeitung La Repubblica veröffentlichte ein Handyvideo aus dem Hofbräuhaus, in dem die Lazio-Anhänger ein Lied anstimmen, an dessen Ende sie "Duce, Duce, Duce" (Führer) rufen. Zudem ist auf dem Video zu sehen, wie einige Fans den "Römischen Gruß" mit ausgestrecktem Arm zeigen. Der römische Stadtrat für Sport, Alessandro Onorato, verurteilte das Geschehen scharf: Bilder wie die der Lazio-Anhänger "ziehen die Mannschaft, alle Fans und die Stadt Rom in den Dreck".

    Der Pfosten verhinderte ein Müller-Tor

    Sportlich machten die Bayern nach dem Seitenwechsel da weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört hatten: Jamal Musiala hatte mit einem Distanzschuss die Chance aufs 3:0 (53.), verpasste aber ebenso wie Raphael Guerreiro (59.) nur knapp. Die Bayern wollten das dritte Tor. Sollten es tatsächlich mal zwei gute Halbzeiten der Bayern und unbedrängter Sieg werden? Die Antwort gab der zuletzt kriselnde Leroy Sané: Der Nationalspieler, von Pavlovic in Szene gesetzt, zog von rechtsaußen in die Mitte, schloss mit seinem linken Fuß ab. Keeper Provedel konnte nur abklatschen – ein Geschenk, das Harry Kane annahm und zum 3:0 abschloss (66.). Zu diesem Zeitpunkt saß einer, der bei Lazio für die Tore zuständig ist, schon draußen: Ciro Immobile musste nach einem Schlag aufs Knie ausgewechselt werden. Die Bayern hatten immer noch nicht genug – doch der Pfosten verhinderte den vierten Treffer durch Müller (71.).

    Wie es in der Königsklasse weitergeht, entscheidet sich am Freitag in einer Woche, wenn das Viertelfinale ausgelost wird. Die Hoffnung der Bayern auf einen Titel und damit eine passable Saison – sie glimmt weiter. Auch bei Rummenigge.

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