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FC Bayern: Müllers unglückliche Premiere: Bayern-Sorgen vor dem Salzburg-Spiel

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Müllers unglückliche Premiere: Bayern-Sorgen vor dem Salzburg-Spiel

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    „Ich habe noch gerufen, dass ich ihn habe“: Bayerns Torwart Sven Ulreich hätte den Freistoß der Leverkusener abgefangen – wenn nicht Thomas Müller den Ball in die eigenen Maschen befördert hätte.
    „Ich habe noch gerufen, dass ich ihn habe“: Bayerns Torwart Sven Ulreich hätte den Freistoß der Leverkusener abgefangen – wenn nicht Thomas Müller den Ball in die eigenen Maschen befördert hätte. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Aus der Sicht von Thomas Müller könnte man meinen, dass man so ziemlich alles erlebt hat im Fußball. Denn der Erfahrungsschatz des 32-Jährigen setzt sich immerhin aus 14 Spielzeiten in der Profi-Mannschaft des FC Bayern, 615 Pflichtspielen für die Münchner sowie 110 Länderspielen zusammen. Müller hat in dieser Zeit vornehmlich sehr viele Tore geschossen und vorbereitet sowie sehr viele Titel gewonnen, hat aber auch Enttäuschungen wie Niederlagen und Trainerwechsel (nicht so oft, aber immerhin) erlebt. 

    Eine Erfahrung blieb ihm bislang erspart: ein Eigentor. Eben das sollte sich am Samstag nach einer guten halben Stunde Spielzeit gegen Leverkusen ändern. Ein Freistoß von Bayers Kerem Demirbay wäre die sichere Beute von Bayern-Torwart Sven Ulreich geworden, wenn nicht Müller den Ball bei seinem Klärungsversuch ins eigene Tor gedroschen hätte. Müller traf zum 1:1 für Leverkusen, was auch den Endstand bedeutete.

    Bayern gegen Leverkusen - das war zuletzt eine klare Sache

    Es war ein Treffer, wie es ihn der allgemeinen Fußball-Logik eigentlich nicht geben dürfte. Gewissermaßen war es ein Fehler in der Matrix: Müller und ein Eigentor. Müller, der Kommunikator auf dem Platz und ein Treffer infolge einer verpassten Absprache zwischen Torwart und Feldspieler – schließlich hatte Ulreich "noch gerufen, dass ich ihn habe", wie der Keeper beteuerte. Überhaupt: Bayern und Leverkusen, das in den vergangenen fünf Begegnungen trotz meist guter Formkurve immer brav die Punkte den Bayern überlassen hatte.

    Gerade dieses Szenario schien sich in der ersten halben Stunde des Spiels zu wiederholen: Die Bayern kontrollierten das Spiel, dessen Geschehen sich zu großen Teilen in der Hälfte der Leverkusener abspielte und gingen durch Niklas Süle in Führung. Der zum Saisonende scheidende Abwehrspieler hatte die Konfusion nach einer Ecke ausgenutzt und den Ball in die Maschen befördert. Auch das passierte im Übrigen gegen die allgemeine Wahrscheinlichkeit: Der 26-Jährige hatte im Januar 2021 seinen letzten Treffer erzielt.

    Der FC Bayern München um Abwehr-Chef Niklas Süle (M.) spielte nur unentschieden gegen Leverkusen.
    Der FC Bayern München um Abwehr-Chef Niklas Süle (M.) spielte nur unentschieden gegen Leverkusen. Foto: Sven Hoppe/dpa

    Torschütze Süle: "Das darf uns nicht passieren"

    Der unverhoffte Torschütze Süle zog nach Abpfiff ein gemischtes Fazit: "Wir haben eine der besten ersten 30 Minuten der Saison gespielt. Nach dem 1:1 waren wir verunsichert und sind ein bisschen zusammengefallen. Das darf uns nicht passieren." Tatsächlich genügte das Gegentor, um die Bayern-Abwehr (wieder mal) ins Schwimmen zu bringen. Hätte Leverkusen bei einer weniger dilettantischen Chancenverwertung einer der drei Großchancen vor der Pause genutzt – wer weiß, ob die Bayern an diesem unwahrscheinlichen Tag noch zurückgekommen wären.

    Die Leistung der Abwehr dürfte den FCB-Verantwortlichen vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen RB Salzburg Sorge bereitet haben. Vor allem Dayot Upamecano, der mit einem völlig missratenen Rückpass auf Ulreich seinen Gegenspieler Amine Adli in Szene gebracht hatte, gab erneut ein Rätsel auf. Das sah auch Trainer Julian Nagelsmann so. Er nahm seinen Spieler, der "eine Maschine im Verteidigen ist", aber auch in Schutz: "Upa weiß, dass er den Fehlpass nicht spielen sollte." Nun sei der Franzose gefragt, schnellstens die Fehlerquote zu senken und häufiger "einfache Lösungen" zu wählen. Denn eben diese Klarheit wird am Dienstagabend gegen Salzburg gefragt sein.

    Bayern-Torhüter Manuel Neuer.
    Bayern-Torhüter Manuel Neuer. Foto: Matthias Balk/dpa

    Manuel Neuer könnte sein Comeback geben

    Bereits das knappe 1:1 im Hinspiel hatte schon veranschaulicht, dass der Schongang gegen den österreichischen Meister nicht genügen wird. Kann sich der FC Bayern den Punktverlust in der Liga angesichts des recht komfortablen Vorsprungs auf den BVB noch erlauben, hätte ein Blackout in der Bayern-Defensive im Europapokal drastischere Folgen. Immerhin: Die Chancen stehen offenbar gut, dass Manuel Neuer sein Comeback im Bayern-Tor geben wird. Wobei Neuer beim Premieren-Eigentor von Thomas Müller auch machtlos gewesen wäre.

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