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FC Bayern: Langsam wird es eng: Hiroki Ito verstärkt die Bayern-Abwehr

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Langsam wird es eng: Hiroki Ito verstärkt die Bayern-Abwehr

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    Hiroki Ito hat für vier Jahre beim FC Bayern unterschrieben.
    Hiroki Ito hat für vier Jahre beim FC Bayern unterschrieben. Foto: Christian Kunz, dpa

    Es sind gar nicht mal so kleine Unterschiede. Beide Vereine präsentieren einen neuen Star. Während der deutsche Rekordmeister für den neuen Defensivspezialisten 23,5 Millionen Euro hinblättern muss, hat sich Real Madrid offenbar auf dem Schnäppchenmarkt bedient. Die Spanier überweisen für ihren neuen Stürmer keinen einzigen Euro nach Paris, wo er zuvor auf Torejagd gegangen ist. Dass sie Kylian Mbappé zum Nulltarif bekommen hätten, lässt sich trotzdem nicht feststellen (außer man folgt der kaufmännischen Arithmetik einiger Top-Klubs). Der französische Nationalspieler soll in etwa 100 Millionen Euro Handgeld erhalten haben, um seine Unterschrift unter einen Fünfjahres-Vertrag zu setzen. Der Kontrakt soll vorsehen, dass Mbappé rund 15 Millionen Euro netto pro Saison erhält. Wahrscheinlich ist das Paket somit dezent höherpreisig als jenes, das die Münchner für Hiroki Ito geschnürt haben.

    Am Dienstag haben die Bayern ihren vom VfB Stuttgart verpflichteten Neuzugang im Pressekämmerchen auf dem Trainingsgelände den Medien im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Es gab auch schon Spieler, die in der Allianz-Arena präsentiert wurden. Javi Martinez beispielsweise, ehedem mal der Rekordeinkauf der Münchner. Ein Ito aber ist kein Martinez und ein Mbappé schon mal gleich gar nicht. Genau genommen, ist er das genaue Gegenstück zu dem Weltstar. Nicht einzig aus dem Grunde, dass der Franzose dafür bezahlt wird, Tore zu erzielen, während Ito ja genau das verhindern soll.

    Mbappé spricht zu den Kindern, Ito zu den Reportern

    Mbappé präsentierte sich bei seiner Vorstellung am Dienstag etwa 75.000 Fans im Estadio Santiago Bernabeu und sprach spanisch etliche folkloristische Sätze zu den Anhängern und Anhängerinnen. Beispielsweise: „Ich werde mein Leben für diesen Klub und dieses Wappen geben! Ich will auch allen Kindern eine Botschaft mit auf den Weg geben: Ich war wie ihr, hatte einen Traum, den ich mir heute erfülle. Ich habe nur einen Ratschlag an euch: Mit Leidenschaft und einem Traum könnt ihr alles erreichen, was ihr wollt.“ Ito sprach nicht zu den Kindern. Möglicherweise, weil nur ein paar Journalisten da waren. Möglicherweise auch, weil er nicht als großer Redner bekannt ist. Vielleicht aber auch, weil auf dem Weg von der Frage zur Antwort über den Umweg des Simultandolmetschers vom Deutschen ins Japanische und wieder zurück einiges verloren gegangen ist. Lost in Translation an der Säbener Straße. Auf mehrere Fragen unterschiedlichster Stoßrichtung hat Ito laut Übersetzer gesagt, er wolle seinen Beitrag leisten und die Bayern hätten oft den Ball. Grundsätzlich ist das nicht falsch. Möglicherweise aber ging auch das ein oder andere Detail während der Übersetzungen verloren.

    Wichtiger aber ist ohnehin, wie Ito sich auf dem Feld verhält. Im Vergleich zu einigen seiner Konkurrenten genießt der 25-Jährige einen Start-Bonus, denn etliche der Bayern-Stars dürfen aufgrund ihrer Nationalmannschafts-Verpflichtungen der vergangenen Wochen nun noch etwas Urlaub genießen. Mit wem sich Ito dann tatsächlich misst, ist noch nicht bekannt. Sportdirektor Christoph Freund verwies während der Pressekonferenz darauf, dass die Transferphase bislang recht ruhig verlaufen sei und auch noch bis zum 31. August laufe. Gleichwohl sei man sehr zufrieden, in Ito, Palhinha und Michael Olise bereits drei Spieler verpflichtet zu haben.

    Leverkusens Jonathan Tah ist beim FC Bayern im Gespräch.
    Leverkusens Jonathan Tah ist beim FC Bayern im Gespräch. Foto: Federico Gambarini, dpa

    Mit Leverkusens Jonathan Tah oder dem zuletzt von Paris an Leipzig ausgeliehenen Xavi Simons werden weitere Spieler immer wieder mit den Münchnern in Verbindung gebracht. Zwar war der Münchner Kader in der vergangenen Saison quantitativ und qualitativ etwas zu dünn besetzt, um sich ernsthaft Hoffnungen auf den Champions-League-Erfolg machen zu können. Trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass etlichen Neuzugängen am Ende kein einziger Abgang gegenübersteht. Das würde nicht nur kaufmännischer Rechenkunst widersprechen, sondern auch einer gedeihlichen Kaderhygiene.

    So stehen derzeit mit Mathijs de Ligt, Dayot Upamecano, Minjae Kim, Eric Dier und Ito fünf Innenverteidiger unter Vertrag. Sollte auch noch Tah dazustoßen, deutet vieles auf mindestens einen Abgang hin. Bislang gilt de Ligt als wahrscheinlichster Verkaufskandidat. Manchester United soll ein möglicher Abnehmer sein. Auch auf der linken Abwehrseite sammeln sich nun einige Akteure. Weil dort eben auch Ito spielen kann. Und Raphael Guerreiro. Und Alphonso Davies. Das Interesse von Real Madrid an ihm gilt als verbrieft. Noch aber machen sich die Münchner Hoffnungen, dass er seinen 2025 auslaufenden Vertrag verlängert. „Die Tür ist noch nicht zu“, so Freund. Das dürfte Davies nach fünfeinhalb Jahren in Deutschland auch ohne Übersetzer verstehen.

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