Oliver Kahn und der FC Bayern - das ist eine Verbindung, die zu aktiven Zeiten des Torwarts perfekt zu passen schien. Als Funktionär ist die Karriere von Kahn bislang weit weniger erfolgreich. Die Gerüchte, wonach sich die Zeit des ehemaligen Welttorhüters als Vorstandsvorsitzender zum Saisonende vorbei sein könnte, halten sich hartnäckig. Vielsagend waren diesbezüglich die Aussagen von Vereinspräsident Herbert Hainer nach dem 2:0-Sieg gegen Hertha BSC Berlin, in denen er ein klares Bekenntnis zu Kahn vermied.
Darauf angesprochen, dass die Entscheidung gegen Kahn bereits gefallen sein soll, antwortete Hainer: "Wir konzentrieren uns auf das Sportliche, das ist das Wichtigste: Was unten auf dem Platz passiert und dass wir die elfte Deutsche Meisterschaft gewinnen. Ansonsten analysieren und debattieren wir über die Gesamtlage und besprechen das in aller Ruhe - intern und sehr umsichtig, wie man es vom FC Bayern gewöhnt ist." Auf erneute Nachfrage, ob es denn bereits eine personelle Entscheidung bezüglich Kahn gebe, sagte Hainer: "Wir kümmern uns nur um den Sport." Ein klares Bekenntnis pro Kahn hört sich anders an.
Die Sitzung des Aufsichtsrats des FC Bayern wird laut Hainer "spannend"
Abgelöst werden kann Kahn vom neunköpfigen Aufsichtsrat, dessen nächste Sitzung am Montag, 22. Mai, stattfinden - in der Woche vor dem letzten Spieltag. Hainer sagt zu diesem Treffen: "Diesmal wird es spannend, aber vielleicht haben wir bis dahin schon die deutsche Meisterschaft entschieden."
Oliver Kahn gab sich, auf die Debatte um seine Person angesprochen, cool: "Jeder, der einen Vertrag beim FC Bayern unterschrieben hat, muss wissen auf was er sich eingelassen hat." Dass es Kritik gebe wenn die Ziele verfehlt werden, sei normal. Darauf angesprochen, ob er davon ausgehe, in der kommenden Saison noch im Amt zu sein, antwortete Kahn: "Aber selbstverständlich bin ich noch hier." Dass die Aufsichtsratssitzung unangenehm für ihn werden könnte, sei normal - auch dass "sehr kritisch" diskutiert werden wird: "Wir werden sicherlich auch sehr analytisch sein, uns sehr viele Fragen stellen."