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FC Bayern: Julian Nagelsmann unter Druck - Bröckelt Rückhalt?

FC Bayern

Trainer Julian Nagelsmann steht beim FC Bayern ungewollt im Fokus

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    Bayern-Trainer Julian Nagelsmann auf dem Oktoberfest.
    Bayern-Trainer Julian Nagelsmann auf dem Oktoberfest. Foto: Sven Hoppe, dpa

    So widersinnig es klingt: Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn die Vereinsführung einem Trainer das Vertrauen ausspricht. Genauer gesagt: aussprechen muss. Eben das ist am Wochenende beim FC Bayern passiert, der beim 0:1 beim FC Augsburg die erste Saisonniederlage kassierte und damit zum vierten Mal in Folge ohne Ligasieg blieb. Nachdem Vorstandschef Oliver Kahn schon am Sonntag beim Besuch auf dem Oktoberfest betont hatte, Vertrauen in seinen Trainer zu haben, legte nun auch Präsident Herbert Hainer nach. "Wir sind von Julian Nagelsmann und unserer ganzen Mannschaft komplett überzeugt. Nach der Länderspielpause werden wir wieder richtig angreifen", sagte der 68-Jährige der

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    Für die Bayern kommen die Länderspiele zur Unzeit: 18 Spieler sind bei ihren Auswahlmannschaften unterwegs. Erst am Dienstag, 27. September, sind alle Profis wieder zusammen, bevor am Freitag, 30. September Wiedergutmachung in der Bundesliga möglich ist. Gegner ist dann Bayer Leverkusen, bevor es in der Champions League gegen Pilsen, in der Liga nach Dortmund und nach dem erneuten Spiel in Pilsen gegen den SC Freiburg geht – ein anspruchsvolles Programm.

    Beim 0:1 gegen den FC Augsburg endeten gleich mehrere Bayern-Serien

    Dass die Bayern in dieser Spielzeit derart straucheln würden, schien angesichts des furiosen Starts mit 15:1 Toren aus den ersten drei Spielen unvorstellbar. Das aktuelle Zahlenwerk ist weitaus düsterer: Gegen den FC Augsburg schoss der erfolgsverwöhnte Dauermeister erstmals nach 87 Ligaspielen kein Tor. Das letzte Mal blieb der FCB im Februar 2020 beim 0:0 gegen Leipzig torlos. Weil auch die letzten drei Spiele der vergangenen Saison nicht gewonnen wurden, kommen die Bayern saisonübergreifend nur auf drei Siege in den jüngsten zehn Ligaspielen.

    Kahn kündigte an, den Problemen "auf den Grund gehen zu wollen" – was schwer werden dürfte, wenn kaum ein Spieler vor Ort ist. Für den langjährigen Bayern-Spieler Markus Babbel ist vor allem die Rolle von Joshua Kimmich eine der Gründe für die sportliche Krise. Dieser komme als defensiver Mittelfeldspieler seiner Kernaufgabe nicht nach. "Da muss man mal fragen: Joshua, was willst Du eigentlich spielen? Er turnt zu viel herum", kritisierte Babbel im BR-Format Blickpunkt . Kimmich wolle Spielgestalter sein und vergesse dabei seine Kernaufgaben, so Babbel. Auch die Einsatzbereitschaft lasse bei Bayerns Nummer 6 zu wünschen übrig: "Bei jeder kleinen Berührung fällt er hin. Er muss wieder konzentrierter werden, disziplinierter werden."

    Tatsächlich war der körperliche Einsatz einer der Trümpfe des FC Augsburg beim Sieg gegen die Münchner: Der permanent aggressive FCA hat den Bayern beim Spiel in der WWK Arena "auf die Socken" gegeben, wie Sportvorstand Hasan Salihamidzic zugab. Allgemein, so gab der Bosnier zu, bekomme der FC Bayern "brutal Probleme gegen Mannschaften, die körperlich gegen uns spielen". Die Offensiv-Idee der Münchner sei zwar nicht entschlüsselt, aber schon ein "paarmal pariert".

    Einige Bayern-Spieler können mit dem Auftreten Nagelsmanns wohl nur wenig anfangen

    Ob zudem alle Spieler bedingungslos hinter Nagelsmann stehen, scheint nach einem Bericht des Kicker fraglich zu sein. Demnach können einige Spieler mit dem Auftreten des 35-Jährigen in der Öffentlichkeit teils nur wenig anfangen. Nagelsmann, der schon mal mit dem Skateboard zum Training kommt, scheint einigen wenig seriös. Zudem stehen die Kommunikation und der Führungsstil des Trainers in der Kritik. Schon nach der Niederlage gegen Augsburg hatte sich Nagelsmann sichtlich angegriffen präsentiert, Antworten einsilbig und im Telegramm-Stil präsentiert.

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