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FC Bayern: Bestätigt: Jérome Boateng bekommt keinen Vertrag beim FC Bayern

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Bestätigt: Jérome Boateng bekommt keinen Vertrag beim FC Bayern

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    Jerome Boateng spielte elf Jahre für den FC Bayern, wurde 2014 Weltmeister mit der DFB-Auswahl.
    Jerome Boateng spielte elf Jahre für den FC Bayern, wurde 2014 Weltmeister mit der DFB-Auswahl. Foto: Tom Weller, dpa (Archivbild)

    Jérome Boateng und der FC Bayern – diese Konstellation wird keine Neuauflage erfahren. Der deutsche Rekordmeister gab vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg am Sonntag (17.30 Uhr, DAZN) bekannt, dass der 35-Jährige, der seit einer Woche als Trainingsgast bei den Bayern dabei ist, keinen neuen Vertrag bekommen wird. Damit bleibt der Kader in der Defensive angespannt, die Bayern ersparen sich aber auch zusätzlichen Wirbel. Schon der Umstand, dass eine Verpflichtung Boatengs in Erwägung gezogen wurde, rief viel öffentliche Kritik auf den Plan. 

    Gegen den 35-Jährigen läuft ein Verfahren wegen Körperverletzung. In einem Karibik-Urlaub soll er 2018 die Mutter seiner beiden Töchter geschlagen, bespuckt und beleidigt haben. Vom Landgericht München wurde Boateng dafür zu einer Geldstrafe von 1,2 Millionen Euro – es entspricht 120 Tagessätzen zu jeweils 10.000 Euro – verurteilt. Boateng bestreitet die Vorwürfe. Wegen eines Formfehlers muss das Verfahren neu aufgerollt werden.

    Bayern-Trainer Tuchel: Entscheidung hat "nicht nur eine sportliche Komponente"

    Bayern-Trainer Thomas Tuchel hatte schon auf der Pressekonferenz vor der Entscheidung angedeutet, dass auch die öffentliche Kritik eine Rolle bei der Überlegung gespielt hatte. "Es hat nicht nur eine sportliche Komponente, diese Entscheidung." Eine sportliche Überlegung sei es hingegen gewesen, den seit Juli vertragslosen Ex-Nationalspieler, der wiederum ein "extrem verdienter Spieler des Klubs ist", zu testen. "Wir hatten in Münster eine absolute Notsituation im Kader, als kein Innenverteidiger mehr fit war." Letztlich mussten Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui und Mittelfeldspieler Leon Goretzka die beiden Positionen ausfüllen. 

    "Das war die Grundlage. Auf dieser Grundlage ist ein bisschen Zeit vergangen, wir sind schlauer als vorher", so Tuchel. Mit Dayot Upamecano und Min-jae Kim sind zwei zentrale Verteidiger wieder fit. Der dritte und letzte Kicker, der die Position spielen kann, ist Matthijs de Ligt. Der Niederländer fällt mit Knieproblemen aber länger als erwartet aus, so Tuchel: "Es geht nicht so schnell vorwärts, wie wir uns das gewünscht haben." Ein neuer Verteidiger dürfte auf der Wunschliste Tuchels für das Winter-Transferfenster ganz oben stehen. Boateng habe sich "gut präsentiert, sich gut verhalten". Letztlich sei die Entscheidung gegen den Weltmeister von 2014 getroffen worden.

    Bayerns Thomas Müller (r) will dem Nationalteam «Würze» geben.
    Bayerns Thomas Müller (r) will dem Nationalteam «Würze» geben. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Für Thomas Müller sind laut Tuchel keine 50 Einsätze in der Startelf möglich

    Auch für einen anderen Weltmeister lieferten die Aussagen von Tuchel auf der Pressekonferenz einige Aufschlüsse – womöglich aber nicht diejenigen, die sich Thomas Müller selbst erhofft hatte. Der war in den letzten Spielen immer erst als Einwechselspieler gekommen, zuletzt beim Sieg in Kopenhagen. Ob es nun gegen Freiburg einen Müller in der Startelf gebe? Das sei möglich, so Tuchel. 

    Zugleich sei die Rolle des Angreifers mittlerweile eine andere als noch vor einigen Jahren: "Ohne jetzt einen Abgesang zu starten: Er hat in seiner Karriere immer mit extrem viel Aufwand gespielt, sich immer über die Laufwege definiert. Und er hat ordentlich auf die Socken bekommen, Millionen von Zweikämpfen absolviert." All das führe dazu, dass es in dieser Phase der Karriere nicht mehr drin sei, 50-mal von Beginn an zu spielen. Das bedeute aber eben nicht, dass Müller nicht mehr wichtig sei für die Bayern, im Gegenteil: "Er hat immer noch herausragende Fähigkeiten, er hat ein unglaubliches Fußballwissen, er hat eine super Antizipation. Es sieht und erkennt Räume, bevor es wirklich alle anderen tun." Aus "Müller spielt immer", wie es sein Förderer und erster Bayern-Trainer Louis van Gaal gesagt hatte, wurde also "Müller spielt immer seltener". Der Vertrag des Stürmers läuft im Sommer 2024 aus. Vieles deutet derzeit nicht auf eine Verlängerung hin.

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