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FC Bayern in der Champions League: Siege, die nicht zum Achtelfinale führen

Champions League

FC Bayern in der Champions League: Gut, aber nicht gut genug

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    Thomas Müller traf für den FC Bayern.
    Thomas Müller traf für den FC Bayern. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Der Gedanke ist naheliegend: Für außergewöhnliche Ereignisse braucht es außergewöhnliche Maßnahmen. Ein direkter Einzug ins Achtelfinale der Champions League schien für den FC Bayern vor dem abschließenden Spieltag der Gruppenphase außerhalb jeglicher realistischer Reichweite. Von Platz 15 aus hätten die Münchner dafür unter die besten acht Teams stürmen müssen. Voraussetzung dafür war neben etlicher unwahrscheinlicher Ergebnisse der Konkurrenz ein eigener Sieg – und der am besten noch in fulminanter Höhe.

    Immerhin schien der Gegner für einen etwaigen Kantersieg geeignet. Schließlich hatte Slovan Bratislava in dieser Saison bis zum Mittwochabend noch keinen Punkt in der Königsklasse geholt – und so blieb es auch.

    Bayern in der Champions League: Kompany setzt auf überraschendes Trio

    Münchnens Trainer Vincent Kompany hatte die Chancen auf eine erfolgreiche tabellarische Aufholjagd auf zehn Prozent taxiert. Zum Zwecke einer halbwegs wahrheitsgemäßen Einschätzung hatte der Trainer in Eigenregie eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und den Tabellenrechner mit etlichen Ergebnissen gefüttert, sagte er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.

    Was er nicht sagte, war, dass er zu außergewöhnlichen Maßnahmen greifen würde. So verzichtete er beispielsweise in Jamal Musiala auf einen Spieler, der in der Vergangenheit ja durchaus schon angedeutet hat, das Offensivspiel beleben zu können. Kompany aber setzte in Mathys Tel, Sacha Boey und Josip Stanisic auf ein Trio, das entweder gerade erst genesen ist oder aber bisher in den Planungen des Trainers keine Rolle gespielt hat (Tel).

    Dazu ließ der Trainer seine Mannschaft in einer taktischen Formation auflaufen, die so selten zu bestaunen ist. Stanisic und Minjae Kim bildeten eine Zweierkette, die dann und wann von Joshua Kimmich und/oder Boey erweitert wurde. Zunächst schien diese Versuchsanordnung überaus erfolgreich zu sein. Bereits nach acht Minuten setzte Thomas Müller eine Kimmich-Flanke per Kopf zum 1:0 ins Tor. Hernach aber gelang es den Münchnern nur selten, sich durch die vielbeinige Abwehr der Slowaken zu spielen. Stattdessen war es Tigran Barseghyan, der alleine auf Manuel Neuer zusteuerte, nachdem er Stanisic genarrt hatte. Der Keeper aber lieferte einen Beweis alter Klasse und parierte prächtig (26).

    Auch hernach ließen die Münchner zwingenden Zug gen gegnerisches Tor vermissen, weshalb zur Pause nur eine äußerst schmale 1:0-Führung stand. Zu diesem Zeitpunkt trennten die Münchner noch weitere sieben Treffer, um das Außergewöhnliche zu schaffen. Die Blicke etlicher Fans wanderten trotzdem immer wieder zu den Handys. So eine sich permanent ändernde Live-Tabelle hat einen ganz eigenen Charme – zudem konnte parallel auch noch das Viertelfinal-Spiel der deutschen Handballer bei der WM verfolgt werden, das von Spannung im klassischen Sinn lebte und mit einer bitteren Niederlage für das DHB-Team endete.

    Bayerns außergewöhnlicher Kampf ums Achtelfinale scheitert

    Etwas überraschend reagierte Kompany weder personell noch strukturell auf die mäßige erste Halbzeit. Mit Blick auf die kommenden Aufgaben entfalten die Entscheidungen des Trainers allerdings durchaus Sinnhaftigkeit. Schließlich werden die Münchner im Verlauf der weiteren Saison mit ihren Kräften haushalten müssen – zumal der direkte Einzug ins Achtelfinale ja tatsächlich unwahrscheinlich war. Durch den Umweg über die Play-off-Partien stehen den Münchnern zwei zusätzliche Partien im Februar bevor – die das Bundesliga-Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen einrahmen.

    Nach 62 Minuten wechselte Kompany in Serge Gnabry, Kingsley Coman und Musiala drei neue Offensivspieler ein. Eine Maßnahme, die sich schnell auszahlen sollte, denn bereits eine Minute später bereitete Musiala das 2:0 durch Kane vor (63.). Anschließend markierte Kingsley Coman per Abstauber für das 3:0 (84.).Für den Schlusspunkt sorgte allerdings Bratislavas Marko Tolic mit einem wuchtigen Schuss. Am Ende: ein recht gewöhnliches Spiel. Für den direkten Einzug ins Achtelfinale hat das nicht gereicht. Die Münchner müssen eine Ehrenrunde drehen. Das ist das schon eher ungewöhnlich. Am Freitag wird ausgelost, auf wen die Bayern dann treffen werden.

    Tore 1:0 Müller (8.); 2:0 Kane (63); 3:0 Coman (84.); 3:1 Tolic (90.) Zuschauer 75.000

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