Bayern-Trainer Hansi Flick hat erneut Ärger mit Politikern: Nachdem der Coach seinen Zwist mit dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach noch in einem persönlichen Gespräch glätten konnte, geht der Coach nun juristisch gegen den AfD-Bundestagsabgeordneten Johannes Huber vor.
Der Grund: Huber, der Kreisvorsitzender der AfD Freising-Pfaffenhofen ist, hatte auf seiner Facebook-Seite das Zitat von Flick aufgegriffen, das auf Karl Lauterbach gemünzt war. Der Wortlaut hierzu: "Man kann die sogenannten Experten langsam nicht mehr hören." Dazu verwendete Huber auch ein Bild von Flick. Mittlerweile ist der Post zwar wieder gelöscht, der Ärger von Flick aber noch nicht verraucht.
Flick gegen die AfD: "Möchte mit dieser Partei nicht in Verbindung gebracht werden"
In der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr, Sky) bestätigte der 55-Jährige, dass er juristische Schritte gegen den AfD-Politiker eingeleitet hat: "Ich habe das meinem Anwalt übergeben und gehe mit allen Möglichkeiten dagegen vor." Die Begründung Flicks: "Ich möchte mit dieser Partei nicht in Verbindung gebracht werden. Das sind nicht meine Werte, nicht meine Überzeugung."
Die Aussprache mit Karl Lauterbach verlief hingegen bestens. Nachdem der SPD-Bundestagsabgeordnete die Reisen des FC Bayern und den Umgang des Vereins mit der Corona-Infektion Thomas Müllers kritisiert hatte, war Flick im Vorfeld des Spiels gegen Bielefeld der Kragen geplatzt. Das ist mittlerweile vergessen. Zu den Inhalten des Telefongesprächs wollte der Bayern-Coach nichts verraten, sagte aber: "Es war ein sehr gutes und interessantes Gespräch. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und jeder konnte aus diesem Gespräch etwas mitnehmen."
FC Bayern München: Verletzter Corentin Tolisso fällt drei Monate aus
Auf die Stimmung geschlagen hat den Bayern jedoch die Verletzung von Corentin Tolisso. Der Franzose verletzte sich im Training schwer, riss sich eine Sehne im linken Oberschenkel und musste am Freitag operiert werden. "Wir gehen davon aus, dass er drei Monate fehlen wird", sagte Flick. Das wäre gleichbedeutend mit dem Saisonaus. "Das tut mir sehr leid für ihn, weil er in den kommenden Wochen die Möglichkeit gehabt hätte, zu zeigen was er kann."
Flick, der selbst in seiner Spielerlaufbahn oft verletzt war, sprach angesichts der langen Verletungshistorie des Mittelfeldspieler "fast schon von einer Tragik" in diesem Zusammenhang. Damit ist auch die Zukunft des Franzosen mehr offen denn je: Der Vertrag des 2017 für 42,5 Millionen Euro verpflichteten Tolisso läuft im Sommer 2022 aus, was bedeutet: Entweder der Vertrag wird verlängert - oder Tolisso soll wechseln, damit der FC Bayern noch eine Ablösesumme erhält. Flick sagte dazu: "Der FC Bayern ist dafür bekannt, dass sie in diesen Situationen zu Spielern halten."
Lesen Sie auch:
- Wegen Corona: Gesundheitsamt ermittelt beim FC Bayern
- Nach Kritik: Karl Lauterbach geht auf Hansi Flicks Angebot ein
- Angriff auf Lauterbach: Diesen Fehler hätte Hansi Flick nicht machen dürfen
- Der FC Bayern und seine Transfers: Stil hat nicht die höchste Priorität
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.