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FC Bayern: Fans wehren sich mit Petition gegen den Verkauf von Matthijs de Ligt

FC Bayern München

De Ligt ist das erste Opfer des Bayern-Umbaus

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    Matthijs de Ligt steht bei den Fans des FC Bayern hoch im Kurs - der Verein scheint sich von ihm trennen zu wollen.
    Matthijs de Ligt steht bei den Fans des FC Bayern hoch im Kurs - der Verein scheint sich von ihm trennen zu wollen. Foto: Tom Weller, dpa

    Matthijs de Ligt hatte keine Lust zu sprechen. Nach dem Spiel seiner Niederländer gegen Rumänien ging der 24-Jährige wortlos an den Journalisten vorbei. De Ligt wusste wohl, dass keine sportlichen Fragen auf ihn zugekommen wären. Oranje hatte zwar mit 3:0 gegen das Überraschungsteam gewonnen und eine eindrucksvolle Visitenkarte für den Rest des Turniers abgegeben, der Anteil des Innenverteidigers daran aber ist recht überschaubar. Keine einzige Minute stand der Defensivmann im bisherigen Turnierverlauf auf dem Rasen - auch nicht in der Münchner Arena, seinem Heimatstadion. Wobei: Ob de Ligt noch lange als Spieler der Münchner gelten wird, ist derzeit mehr als fraglich.

    Ein Umbruch steht in diesem Sommer an beim FC Bayern, mal wieder. Die Wunschliste, die sich Neu-Trainer Vincent Kompany und Sportvorstand Max Eberl zurechtgelegt haben, ist ebenso lang wie teuer. Der Wechsel von Hiroki Ito vom VfB Stuttgart für etwa 23,5 Millionen Euro ist bereits fix, der Wechsel des französischen Rechtsaußen Michael Olise von Crystal Palace für etwa 50 Millionen Euro gilt als praktisch fix. Überdies sollen Xavi Simons, der vergangene Saison von Paris nach Leipzig verliehen war, und Jonathan Tah vom deutschen Meister Bayer Leverkusen in den engeren Fokus gerückt sein. Letztgenannter ist Innenverteidiger - wie de Ligt. Auch der Japaner Ito spielt am liebsten dort. Das und der Umstand, dass de Ligt mit einem kolportierten Jahresgehalt von knapp 20 Millionen Euro zu den Bestverdienern beim FC Bayern zählt, heißt das: Die Zukunftsaussichten von Matthijs de Ligt sind nicht gerade rosig - zumal Kompany keinen großen Wert auf dessen Dienste legt. Mehr Tempo soll in die Bayern-Defensive - und bei allen Stärken von de Ligt gehört der Antritt nicht gerade zu seinen Vorzügen.

    Matthijs de Ligt soll Manchester United bereits zugesagt haben

    Dem Vernehmen nach soll der FC Bayern dem Spieler bereits mitgeteilt haben, dass er gehen darf und soll. Als gänzlich unverkäuflich gelten zwar auch zwei andere zentrale Verteidiger in der Münchner Defensive, Minjae Kim und Dayot Upamecano, nicht. Bei de Ligt gibt es aber offenbar den größten Markt - und das, obwohl er gerade nicht auf dem Platz Werbung in eigener Sache betreiben kann. Der Niederländer, vor zwei Jahren für 67,5 Millionen Euro von Juventus Turin verpflichtet, genießt in Fußball-Europa immer noch einen herausragenden Ruf. Vor allem Manchester Uniteds Trainer Erik ten Hag, der seinen Landsmann mit gerade mal 19 Jahren bei Ajax Amsterdam zum jüngsten Spielführer der Klubgeschichte gemacht hatte, gilt als großer Fan. Passenderweise zeigte sich Englands Rekordmeister traditionell meist recht spendabel, wenn es um neue Anschaffungen für den Kader geht. Laut dem obligatorischen Transferexperten Fabrizio Romano soll de Ligt Manchester bereits seine Zusage gegeben haben.

    Bei vielen Anhängern des FC Bayern stoßen die Pläne ihres Vereins auf Widerstand. De Ligt gilt als beliebt bei den Fans - und einige haben nun auf andere Weise den Kampf um ihren Liebling aufgenommen. Auf der Plattform Chance.org gibt es neuerdings sogar eine Petition, wonach de Ligt nicht transferiert werden soll. Der Niederländer, so die Begründung, habe schon oft seine Weltklasse unter Beweis gestellt. „Wahrscheinlich ist er der beste (Verteidiger, Anm. d. Red.) in unserem Kader. Nicht grundlos wurde er zu unserem besten Spieler der Saison 2022/23 gewählt.“ Zudem wäre ein Verkauf auch als finanzieller Sicht nicht die allerbeste Idee, weise de Ligt doch ein großes Steigerungspotential auf und wäre in einigen Jahren wegen seiner Reife bestimmt auch ein Kandidat für das Kapitänsamt. Ob sich die Bayern-Verantwortlichen von diesen Argumenten überzeugen lassen, dürfte fraglich sein.

    Bayern-Profi Joshua Kimmich ist gerade für Deutschland bei der EM aktiv.
    Bayern-Profi Joshua Kimmich ist gerade für Deutschland bei der EM aktiv. Foto: Christian Charisius, dpa

    Joao Palhinha im Anflug - schlechte Aussichten für Joshua Kimmich

    Sehr wahrscheinlich wird de Ligt aber nicht der einzige Spieler sein, den die Bayern in diesem Sommer einen Abschied nahelegen. Es braucht schließlich Platz für die neuen Hoffnungsträger, die alsbald ihre Verträge unterzeichnen werden. Sehr wahrscheinlich wird auch der Portugiese Joao Palhinha zeitnah sein Servus unter ein Arbeitspapier setzen. Der 28-Jährige war vor einem Jahr schon zur Unterschrift in München. Ein Transfer zerschlug sich aber in letzter Sekunde, weil sein bisheriger Klub Fulham keinen Ersatz fand. Das scheint nun anders zu sein. Kommt Palhinha, dürfte das die Aktien von Leon Goretzka und vor allem von Joshua Kimmich nicht erhöhen, die ebenfalls im defensiven Mittelfeld zu Hause sind. Bei Kimmich läuft zudem der Vertrag in einem Jahr aus. Bedeutet: Nur in diesem Sommer würde ein Wechsel des Nationalspielers noch Geld einbringen.

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