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FC Bayern: "Ein Lastwagen voller Schokolade" für de Ligts Grätsche gegen Paris

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"Ein Lastwagen voller Schokolade" für de Ligts Grätsche gegen Paris

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    Yann Sommer (rechts) feiert Matthijs de Ligt für dessen Rettungstat - und will sich auf ungewöhnliche Weise bedanken.
    Yann Sommer (rechts) feiert Matthijs de Ligt für dessen Rettungstat - und will sich auf ungewöhnliche Weise bedanken. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Satte 67 Millionen Euro war den Bayern im Sommer die Verpflichtung des Niederländers Matthijs de Ligt von Juventus Turin wert. Das ist selbst für den deutschen Rekordmeister viel Geld – und so mancher war verwundert, dass nicht ein ähnlicher Betrag für einen Stürmer, sondern in einen Innenverteidiger investiert wurde. Spätestens am Mittwochabend um etwa 21.38 Uhr hat de Ligt einen Teil dieser Ablösesummer wieder hereingeholt. Es war die Zeit, in der der 23-Jährige im Achtelfinale der Champions League gegen Paris St. Germain einen dicken Patzer seines Torwarts Yann

    Vielleicht zweifelte der ein oder andere Spieler in Diensten von Paris in diesem Moment daran, ob es an diesem Abend noch ein Durchkommen gegen die Bayern-Defensive um de Ligt geben würde. Falls das so war, hätte er damit recht gehabt: 2:0 hieß es am Ende gegen die mit aberwitzigen Summen aufgerüstete Millionentruppe aus Paris. Zusammen mit dem 1:0-Sieg im Hinspiel liest sich das recht souverän, ist es aber nicht. Gibt zum Beispiel auch Thomas Müller zu, wie er bei DAZN verriet: In manchen Situationen hatte der FCB "das Glück auf seiner Seite" und sprach auch gleich den Moment aus Minute 38 an: "Wenn da das 1:0 fällt, dann weiß man nicht, wie die Mannschaften reagieren."

    Sommer über de Ligt: "Werde ihm einen Lastwagen Schweizer Schokolade vor die Haustür stellen"

    Sah auch der Verursacher der Situation, Yann Sommer selbst so: "Wenn da was schief geht, geht das Spiel anders aus." Was ihm in der Szene durch den Kopf gegangen sei? "Ich hatte meine Lösung, Stanisic. Die wurde dann zugestellt und ich hatte keine Lösung mehr." 

    Statt einer Lösung hatte der FC Bayern letztlich de Ligt, dessen Einsatz der Schweizer Sommer als "unfassbar" bezeichnet und ein verlockendes Angebot nach eidgenössischem Stil macht: "Ich werde ihm einen Lastwagen Schweizer Schokolade vor die Haustür stellen." Von seinem Trainer Julian Nagelsmann gab es für de Ligt ein Extralob: "Neun von zehn Verteidiger bleiben in der Situation stehen, weil sie denken: Es ist vorbei." Statt des Wendepunkts für Paris geriet die Szene zum Power-up für die Bayern-Elf und ihre Fans: Diese bejubelten die de-Ligt-Grätsche wie ein Tor. Der Niederländer selbst –völlig zu Recht übrigens – auch.

    Dem derart gelobten de Ligt war so viel Lobhudelei auf seine Person sichtlich unangenehm. Als er nach Spielende darauf angesprochen wurde, stellte er die Mannschaftsleistung in den Vordergrund: "Wenn wir gegen solche Offensivspieler wie Paris sie hat zweimal zu null spielen, ist das für Verteidiger toll." Der Schlüssel zum Erfolg sei die Intensität gewesen: "Wir hatten den Siegeswillen." Zur Siegesgrätsche sagte er lapidar: "Never give up, das ist mein Motto." Auf das Sommer'sche Schokoladenangebot angesprochen, lächelte er verlegen: "Ich mag "Lasst uns wieder über Fußball reden."

    Bayern-Präsident Herbert Hainer zeigt sich euphorisch

    Es sind Töne, die sein Trainer Julian Nagelsmann gerne hören wird. Auf das Rezept für den Erfolg angesprochen, sagte er auf der Pressekonferenz, dass Spielwitz und Leidenschaft miteinander kombiniert werden müssen: "Wenn wir nur zocken wollen, gibt es viele Mannschaften in der Bundesliga, die uns wehtun könnnen." Im Viertelfinale der Champions League, das dank der zerstückelten Ansetzung der aktuellen K.-o.-Runde erst am 17. März ausgelost wird, hat hingegen fast jede Mannschaft die Fähigkeiten dazu. Dass mit Paris eines der teuersten und potenziell besten Teams ausgeschaltet wurde, ist aber ein starkes Signal – für die Bayern, die Spieler und nicht zuletzt für Nagelsmann selbst.

    Sonderlich viel Euphorie wollte sich Sportvorstand Hasan Salihamidzic auch nicht zugestehen. "Es ist das Achtelfinale, es ist noch ein weiter Weg." Entscheidend für den Erfolg gegen Paris sei "eindeutig die Mannschaftsleistung" gewesen, in der jeder dem anderen geholfen habe, in der sich jeder gegenseitig gepusht habe. Deutlich positiver sieht Vereinspräsident Herbert Hainer die Sache: "Ich sehe keinen, der stärker ist", sagte der 68-Jährige mit Blick auf die Teams, die schon im Viertelfinale stehen oder es noch schaffen können. Dass Paris nun raus ist, verleitete den Bayern-Boss zu einer kleinen Spitze: Das Aus der aus Katar unterstützten Mannschaft zeige, "dass man mit Geld nicht alles machen kann". Mit Schokolade ist hingegen schon deutlich mehr möglich.

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