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FC Bayern: Der FC Bayern vor Real Madrid: Sie sind anderes gewohnt

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Der FC Bayern vor Real Madrid: Sie sind anderes gewohnt

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    Is was? Thomas Müller ist es gewohnt, dass es beim FC Bayern selten ruhig zugeht.
    Is was? Thomas Müller ist es gewohnt, dass es beim FC Bayern selten ruhig zugeht. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Es war die wohl beeindruckendste Leistung des Spieltags. Da bekommt er Druck von allen Seiten und windet sich doch elegant aus der Umklammerung. Erinnerte in seiner Wirkung an Konrad Laimer, der vor dem ersten Tor der Bayern den bröseligen Frankfurter Verteidigungswall energisch durchbrach. Laimer musste wenig später verletzt ausgewechselt werden. Dieses Schicksal blieb Max Eberl erspart, der sich so formvollendet aus dem Fragen-Dschungel wand.

    Selbstverständlich musste der Sportvorstand sich irgendwie zu den Aussagen von Uli Hoeneß positionieren. Und natürlich musste er das auf eine Weise tun, die keine weiteren Risse im Münchner Fundament hervorruft. Also stellte er die Erfolge von Hoeneß und Thomas Tuchel heraus und erläuterte, warum das Gemäkel des Aufsichtsrats Hoeneß an der Berufseinstellung des Trainer Tuchels nun wirklich keine Rolle spiele.

    Thomas Tuchel widerspricht Uli Hoeneß

    Der Coach sah das ein wenig anders und gab schon vor dem 2:1-Sieg gegen Frankfurt kund, dass er sich in seiner Ehre gekränkt fühle. Hoeneß hatte bei einer Veranstaltung der FAZ gesagt, dass Tuchel wenig bis nichts daran liege, junge Spieler weiterzuentwickeln. "Wenn wir etwas nachgewiesen haben im Trainer-Team in den letzten 15 Jahren, dann, dass junge Spieler – vor allem aus der Akademie – immer einen Platz bei uns im Training haben, und über Leistung auch immer einen Platz auf dem Platz haben. Und das haben wir übrigens auch jetzt bewiesen. Ich habe sehr wenig Verständnis dafür. Ich finde es absolut haltlos", so Tuchel. 

    Der Sieg gegen die Frankfurter geriet so schnell zur Nebensache. Dagegen hatte der Trainer nicht einmal etwas, schließlich war er es auch, der bereits am Freitag angekündigt hatte, dass die kommenden Tage vollumfänglich dem Aufeinandertreffen mit Real Madrid untergeordnet werden. Die Partie gegen die Frankfurter wurde mit jener Seriosität angegangen, die Tuchel gefordert hatte – ohne sich allerdings in Gänze zu verausgaben. Harry Kane traf abermals doppelt und so geriet der Gegentreffer zum zwischenzeitlichen Ausgleich von Hugo Ekitiké zur Randnotiz. Allerdings hatte Tuchel wenig Lust, sich mit Angelegenheiten zu beschäftigen, die sich fernab des Rasenrechteckes bewegen.

    Die Kritik von Hoeneß sei daher nicht nur inhaltlich falsch, sondern weise sich auch noch dadurch aus, dass es "keinen schlechteren Zeitpunkt jetzt für irgendwelche Nebenschauplätze" gebe. Die Münchner Spieler aber sind einiges gewohnt. Sie verloren einen Trainer, weil er Ski fuhr, sicherten sich die Meisterschaft in letzter Sekunde, nahmen zur Kenntnis, wie der Sportvorstand kurz vor dem letzten Saisonspiel gefeuert wurde und wurden nicht zuletzt diese Saison von ihrem eigenen Coach darauf hingewiesen, dass es dem Kader an einer "Holding Six" fehle. Dazu noch die ein oder andere Enttäuschung mit der Nationalmannschaft – ein brabbelnder Hoeneß gehört da eher in die Kategorie: bekannte Begleitmusik.

    Tuchel und der FC Bayern: Bald ist es vorbei

    Weitaus heftiger dürfte das Team treffen, dass der Einsatz etlicher Stammkräfte in der Partie am Dienstag gegen Real fraglich ist. Jamal Musiala musste das Training am Freitag wegen Kniebeschwerden abbrechen und stand deswegen gegen Frankfurt gar nicht im Kader. Die Schambeinentzündung von Leroy Sané lässt nur schwer Prognosen zu. Zudem mussten Laimer und zur Halbzeit auch noch Matthijs de Ligt frühzeitig verletzungsbedingt ausgewechselt werden. 

    Tuchel dürfte bei all den personellen Eventualitäten schlicht die Zeit fehlen, sich intensiv mit den Eigentümlichkeiten des Patrons vom Tegernsee auseinanderzusetzen. Möglicherweise überrascht ihn manchmal ein erleichtertes Lächeln bei dem Gedanken, den Großteil seiner Strecke beim FC Bayern hinter sich zu haben. Max Eberl dagegen steht noch relativ am Anfang. Er lächelt meistens freundlich. Noch aber musste er Konflikte mit Hoeneß nur kommentieren und nicht selbst austragen. 

    Bayern München Neuer - Kimmich (69. Tel), de Ligt (46. Kim), Dier, Mazraoui (69. Davies) - Laimer (28. Pavlovic), Goretzka - Choupo-Moting, Th. Müller, Guerreiro (81. Zvonarek) - Kane Eintracht Frankfurt Trapp - Tuta, R. Koch, Pacho - Buta (77. van de Beek), M. Götze (77. Larsson), Skhiri (88. Chandler), Dina Ebimbe (70. Nkounkou) - Knauff, Marmoush - Ekitiké (69. Bahoya) Tore 1:0 Kane (9.), 1:1 Ekitiké (23.), 2:1 Kane (61.) Zuschauer 75.000 (ausverkauft) Schiedsrichter Schlager (Rastatt) 

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