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FC Bayern: "Das kann nicht im Sinne des Spiels sein": Tuchel kritisiert Spielplan scharf

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"Das kann nicht im Sinne des Spiels sein": Tuchel kritisiert Spielplan scharf

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    Bayern-Trainer Thomas Tuchel sieht die Spielansetzung in Köln sehr kritisch.
    Bayern-Trainer Thomas Tuchel sieht die Spielansetzung in Köln sehr kritisch. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Es dürfte schon Länderspielreisen gegeben haben, bei denen die Nationalspieler des FC Bayern mit etwas mehr Schwung nach München zurückgekehrt sind. Der Frust ist selbstredend bei den deutschen Spielern groß, die gegen die Türkei und in Österreich zwei Pleiten einfuhren . Leroy Sané sorgte sogar für den negativen Höhepunkt mit seinem Ausraster und dem daraus resultierenden Platzverweis. Aber auch für Alphonso Davies war die Reise zum kanadischen Nationalteam vor allem beschwerlich: Trotz eines Tors und einer Vorlage gegen Jamaika war für sein Team im Viertelfinale der nordamerikanischen Nations League (ja, die gibt es wirklich) Schluss. Kingsley Coman und Dayot Upamecano ließen einem 14:0 gegen Gibraltar ein 2:2 gegen Griechenland folgen - die beste Nachricht dürfte es aber aus Vereinssicht gewesen sein, dass beide im zweiten Spiel auf die Bank rotieren durften.

    Zwar Siege, aber auch einige Reisekilometer im Gepäck haben Minjae Kim, der mit Südkorea 3:0 gegen China gewann, ebenso wie Noussair Mazraoui, der mit Marokkos Auswahl einen 2:0-Erfolg in Tansania einfuhr. Harry Kane hatte immerhin schon am Montag seine Termine mit Englands Nationalteam beendet, während Konrad Laimer bekanntlich einen Sieg gegen Deutschland einfahren durfte, aber vielleicht nicht allzu offensiv in der Bayern-Kabine damit umgehen sollte. Abschließendes Fazit: Ganz optimal ist die Vorbereitung der

    Die Spielansetzung in Köln ist für Thomas Tuchel "sehr, sehr unglücklich"

    Eine normale Vorbereitung sei angesichts dieses engen Spielplans "nicht möglich", sagte Trainer Thomas Tuchel. Die Ansetzung bezeichnete der Coach als "sehr, sehr unglücklich". Warum das so sei? "Ich glaube, dass es um Fernsehrechte geht, dass Sender ihre Mannschaften auswählen können", antwortete der 50-Jährige und lag damit wohl nicht falsch. Während Sky für alle Spiele am Samstag verantwortlich zeichnet, ist DAZN am Freitag und Sonntag mit der Übertragung dran - und hat natürlich ein Interesse daran, die quotenstarken Bayern auch von Zeit zu Zeit im Programm zu haben.

    Damit anfreunden will sich Tuchel dennoch nicht - und holte zu einer Fundamentalkritik aus. "Ich kann Ihnen sagen, dass das Feedback der Nationaltrainer ist, dass die Topspieler, die auf höchstem Niveau Champions League und in der Nationalmannschaft spielen, müde sind: mental müde, emotional müde, physisch müde." Es gehe nicht nur um die Spielminuten, sondern um die Reisezeit im Flugzeug, Bus oder Hotel. "Das ist belastend, und es kommt eine Zeitverschiebung dazu." Das Fazit des Trainers: "Das kann nicht im Sinne der Spieler sein. Deswegen kann es nicht im Sinne des Spiels sein." 

    Tuchel stützt Leroy Sané: "Er hat meinen vollen Schutz"

    Beim FC Bayern kommt aber eben nicht nur eine Müdigkeit, sondern mehrheitlich auch eine große Portion Frust hinzu. Wie man damit umgehen soll? "Wir tun alles dafür, dass sich unsere Spieler hier sicher und wohlfühlen." Neue und positive Energie sollen die Nationalspieler in München tanken. Ein kritisches Wort mit Rotsünder Sané soll es deswegen auch nicht geben: "Er hat sich normalerweise im Griff. Er hat meinen vollen Schutz, mein volles Vertrauen." Einen kleinen Vorteil hat der Platzverweis von Sané aber dann doch: Bei den nächsten Länderspielen im März (wohl gegen die Niederlande, wie Nationalcoach Koeman ausplauderte) wird der 27-Jährige wegen seiner Sperre nicht anreisen müssen.

    Zuletzt gab der FC Bayern zwei Neuzugänge bekannt: Der 17-jährige Stürmer Nestroy Irankunda aus Australien wird ab Sommer zum Rekordmeister stoßen. Die 3,4 Millionen Euro Ablöse, die sein bisheriger Verein Adelaide United erhält, sind für die Australier eine Rekordablöse - für die Bayern ein Einsatz auf eine Wette in die Zukunft. Für Tuchel ein gut investiertes Geld: Der Flügelstürmer sei "sehr schnell und hat großes Potenzial". Vorerst wird der Teenager, der im Februar volljährig wird, bei der zweiten Mannschaft spielen und bei der Vorbereitung bei den Profis reinschnuppern.

    René Maric: Vom Blogger zum Trainer-Chef beim FC Bayern

    Eine von Beginn an tragende Rolle soll hingegen René Maric übernehmen. Der 31-Jährige, der als Co-Trainer schon in Mönchengladbach, Salzburg und Leeds arbeitete, übernimmt die neu geschaffene Position des Teamleiters Trainerentwicklung und Spielidee und wird als Schnittstelle zwischen Nachwuchs- und Profiabteilung fungieren. Der Österreicher ist einer der außergewöhnlichsten Personalien der Bundesliga: Nach seinem frühen Karriereende startete er einen Taktikblog und machte sich so für Marco Rose interessant, der ihn als Assistenten verpflichtete. Tuchel verspricht sich von dem neuen Mitarbeiter einen "positiven Input für die Nachwuchsentwicklung". 

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