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FC Bayern: Bayerns Verteidiger Minaje Kim leistet Militärdienst im Homeoffice ab

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Bayerns Verteidiger Minaje Kim leistet Militärdienst im Homeoffice ab

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    Min-Jae Kim vom FC Bayern leistet seinen Militärdienst im Homeoffice.
    Min-Jae Kim vom FC Bayern leistet seinen Militärdienst im Homeoffice. Foto: Leonie Horky, Witters

    Die Geschichte der Wehrpflicht ist gespickt mit Kuriositäten, Anekdoten und unerwarteten Wendungen. Das gilt selbstredend auch für den Dienst, der an der zivilen Front geleistet wurde. Der mobile Pflegeeinsatz verschafft Zugang in ungewöhnliche Situationen: Wenn in der Senioren-Klöppelgruppe auch der Zivi den Tee nur mit Schuss trinken darf, um dazuzugehören, stiftet das ein stringentes Gefühl des Zusammenhalts. Auch die Uniform bietet herrlichen Stoff für Rückblicke: Wenn in der Bundeswehr-Kantine auf dem Kartoffelsack der legendäre und oft zitierte Satz „Geeignet für Schweinemast und Bundeswehr“ entdeckt wird, weiß die Grundwehrdienst-Gang: Für uns ist gesorgt. Und für die Schweine auch.

    Alleine aus humoristischen und anekdotischen Gründen wäre es also ein großer Gewinn, wenn die 2011 zu den Akten gelegte Wehrpflicht hierzulande wieder eingeführt würde. Andere Länder sind bekanntlich nie davon abgerückt. In Südkorea zum Beispiel sind 24 Monate Pflicht, dazu müssen Reservisten auch in den nachfolgenden acht Jahren insgesamt 160 Stunden Wehrübungen ableisten.

    Die Wehrpflicht sorgte dafür, dass Minjae Kim später beim FC Bayern eintraf

    Ausnahmen, aber eben keine Befreiung gibt es für Spitzensportler oder Popstars: Sie müssen noch 18 Monate ableisten, komme was wolle. Diese Erfahrung musste Minjae Kim, seines Zeichens Verteidiger in Diensten des FC Bayern und mit einem südkoreanischen Pass ausgestattet, machen. Schon die Ankunft des Defensivspielers im Trainingslager des FC Bayern hatte sich vor einem guten Jahr verzögert, weil nach seinem Wechsel erstmal der militärische Drill anstand. Was gut für den Soldaten ist, muss aber nicht gut für den Fußballer sein, wie Kim sagte: „Für meinen körperlichen Zustand war die militärische Grundausbildung mehr oder weniger nutzlos, ich war danach in einer sehr schlechten körperlichen Verfassung.“

    Rund 100 Stunden musste der 27-Jährige aber weiterhin ableisten. Das Gute daran, wie nun bei der Bild zu hören war: Kim darf den Rest des Wehrdienstes im Homeoffice ableisten. Bedeutet: Statt im Schlamm zu robben, sitzt er in virtuellen Meetings, bei denen er mit südkoreanischen Kindern und Jugendlichen über Werte wie Disziplin und Ausdauer spricht.

    Sehr wahrscheinlich werden aber auch wichtige Elemente des Grundwehrdienstes wie die südkoreanische Variante des Kartenspiels Schafkopf, das Erzählen der besten Häschen-Witze oder die Standpauke des Feldwebels wegen des nicht fein säuberlich gemachten Bettes in digitaler Form nachgeholt werden. Sonst würde das alles ja keinerlei Sinn ergeben. Das Gute daran: Das Homeoffice hat uns gelehrt, dass dort, wo eine Videoschalte ist, auch eine Stummschaltungsfunktion ist.

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