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FC Bayern: Bayern startet die Königsklasse: Prüfstein Leverkusen, Aufbaugegner Manchester?

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Bayern startet die Königsklasse: Prüfstein Leverkusen, Aufbaugegner Manchester?

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    In einer intensiven Partie trennten sich der FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen 2:2.
    In einer intensiven Partie trennten sich der FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen 2:2. Foto: Tom Weller, dpa

    Leverkusens Torwart und Kapitän Lukas Hradecky wirkte nach Spielende fast noch ein wenig größer als die 1,92 Meter, die er laut offiziellen Aufzeichnungen misst. Gleich mehrfach hatte der finnische Nationalkeeper stark gegen die Münchner Offensive, etwa gegen Sané (43.), Goretzka (44.) und Gnabry (45.), pariert. Vor allem die Parade gegen Kane, der frei vor dem Bayer-Tor aufgetaucht war (57.), blieb jedoch in Erinnerung. 

    So hieß es am Ende 2:2 in einem Spitzenspiel, das die Bezeichnung zu jeder Sekunde verdient hatte – und bei dem Hradecky der stärkste Spieler war. "Ich würde sagen, das Rezept ist bekannt, wenn man hier etwas holen will: Der Torwart muss ein paar Bälle halten, die Mannschaft muss kämpfen." Bei den Münchnern sei aber auch der Respekt vor den stark gestarteten Leverkusenern zu spüren gewesen: "Die hatten Schiss vor uns", so der Keeper.

    Ein Traumtor brachte die Bayern gegen Leverkusen aus dem Konzept – Tuchel hat "keine schlaue Antwort"

    Dabei hatte es nach rund 20 Minuten so ausgesehen, als ob alles so laufen würde wie immer, wenn Leverkusen mit großen Hoffnungen nach München kommt und sich dann einen Dämpfer abholt. Kane hatte den FCB in Führung gebracht (7.). Es war das vierte Tor im vierten Spiel – eine Bestmarke, die zuletzt im Jahr 2007 Miroslav Klose gelungen war. Leverkusen war teilweise nicht mal über die Mittellinie gekommen, profitierte aber nach 24 Minuten von einem Traum-Freistoßtor von Alejandro Grimaldo. Danach war sichtlich ein Bruch im Bayern-Spiel, wieder einmal. Erst kurz vor der Halbzeit besserte sich das wieder.

    Es ist ein Muster, das sich seit Tuchels Amtsübernahme in München zeigt: Immer wieder lässt sich die Mannschaft von Gegentoren verunsichern. Diesmal brach das Team zwar nicht auseinander, leistete sich aber einen gefährlichen Durchhänger. Warum das so ist – darauf könne er auch "keine schlaue Antwort" geben, sagte ein sichtlich unzufriedener Tuchel auf der Pressekonferenz nach Spielende. "Ein Wellental" sei es mal wieder gewesen, dass seine Mannschaft beschrieb. Auch im zweiten Durchgang habe es Chancen gegeben, noch mehr Tore zu erzielen – da hatte aber eben der eingangs erwähnte Hradecky etwas dagegen. Dass die Bayern nach dem späten Tor von Leon Goretzka auf Vorlage des erneut effektiven Jokers Mathys Tel (86.) sich aber dennoch den Ausgleich durch einen zweifelhaften Foulelfmeter einfingen, passte ins Bild: Es stimmt einfach noch nicht alles bei

    Der Elfmeter gegen die Bayern war zweifelhaft

    Tatsächlich fällt der Strafstoß aber unter die Kategorie "zweifelhaft": Hofmann suchte den Kontakt mit Davies im Strafraum, was er nach Abpfiff bei DAZN bestätigte. Dass Schiedsrichter Daniel Schlager den Elfmeter erst nach Sichtung der VAR-Bilder gab, sei laut Tuchel vielsagend. Palacios wars egal: Der Argentinier verwandelte seinen insgesamt dritten Strafstoß gegen die Münchner (90.+4). Für Tuchels Assistent Zsolt Löw, der seinen Ärger kundtat, gab es deswegen nach Abpfiff noch Rot.

    In der Summe, das gab auch Tuchel zu, sei das Remis leistungsgerecht gewesen. Die entscheidende Frage: Reicht die Form der Bayern dann auch aus, wenn unter der Woche Manchester United (Mittwoch, 21 Uhr) kommt? DAZN-Experte und Ex-Bayern-Spieler Michael Ballack sieht das gelassen: "Leverkusen hat in dieser Saison ein deutlich höheres Niveau als Manchester." Eine Aussage, die zu seinen aktiven Zeiten immer lächerlich falsch gewesen wäre, aktuell aber wohl stimmt. Die mal wieder auf dem Transfermarkt sehr aktiven Red Devils nehmen sich mal wieder eine faustdicke Krise. Am Wochenende setzte es eine 1:3-Heimpleite gegen Brighton, bei der der deutsche Nationalspieler Pascal Groß zum zwischenzeitlichen 0:2 traf. Es war die dritte Niederlage im fünften Ligaspiel.

    Jadon Sancho (rechts) hatte seinen Coach Erik ten Hag öffentlich kritisiert.
    Jadon Sancho (rechts) hatte seinen Coach Erik ten Hag öffentlich kritisiert. Foto: Martin Rickett/PA Wire, dpa

    Sancho, Maguire, Antony: Bei Manchester United gibt es derzeit überall Störfeuer

    Aber auch abseits des Platzes gibt es überall Störfeuer beim englischen Rekordmeister: Ex-Kapitän Harry Maguire wird von den eigenen Fans verspottet. Die Flucht zu West Ham United scheiterte offenbar an den Gehaltsforderungen des englischen Nationalverteidigers, dem nach seiner Einwechslung gegen Schottland passenderweise ein Eigentor unterlief. Völlig zerschnitten scheint das Tischtuch zwischen Trainer Erik ten Hag, der zwischen 2013 und 2015 die Bayern-Reserve trainierte, und seinem Star Jadon Sancho zu sein. Der Ex-BVB-Star ist suspendiert, darf vorerst nicht mehr mit der Mannschaft trainieren. Auslöser war der Verzicht ten Hags auf Sancho für das Spiel gegen Arsenal, das vom Trainer mit den laschen Trainingseindrücken begründet war. Auf X, ehemals Twitter, schoss der 23-Jährige zurück, bezichtigte seinen Trainer der Lüge und zeigte sich danach auch nicht einsichtig.

    Zu allem Überfluss gibt es noch Vorwürfe gegen den Angreifer Antony. Der 23-Jährige soll mehrere Frauen körperlich angegriffen haben. Auch der Brasilianer steht erst mal nicht mehr im Kader.

    Prüfstein Leverkusen, Aufbaugegner Manchester United? Es scheint fast so. Immerhin steht eines fest: Lukas Hradecky wird keine Bayern-Tore verhindern können. Er hat einen anderen Termin: Seine Leverkusener spielen erst am Donnerstag in der Euro League gegen die Schweden von BK Häcken. 

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