Vorsicht ist geboten. Die Ablenkungsmöglichkeiten sind gewaltig. Nur um Fußball zu spielen, erscheint der mehrwöchige Ausflug im Juni und Juli in die USA eigentlich verschenkt. Auch wenn 120 Millionen Euro Preisgeld locken, sollte sich der FC Bayern den Titel bei der Klub-WM in diesem Sommer sichern. Und sportlicher Ruhm, es ist ja nicht irgendein Wettbewerb, den die Münchner gewinnen wollen. Dank der findigen Fifa-Bosse treffen sich im Sommer die besten Vereinsteams der Welt zum Wettstreit. Wer gewinnt, darf sich als weltbester Klub bezeichnen. Wer kann das nicht wollen?
Entsprechend betonen die Münchner Verantwortlichen immer wieder, wie hoch der sportliche Ehrgeiz ihrer Kicker zu sein habe. Konzentration auf die Performance auf dem Rasen ist gefordert. Immerzu. Ohne Ablenkung. Aber gelingt das wirklich? Immerhin hat sich der FC Bayern für sein Quartier auf Zeit einen riesigen Sportkomplex in Walt Disney World ausgesucht. Also in jenem Freizeitpark bei Orlando, der mit Vergnügungen lockt wie Las Vegas an seinen Spieltischen.
FC Bayern in den USA: Soll bloß keiner an eine Urlaubsreise denken
Touristen zahlen viel Geld, um sich in Disney World austoben zu können. Die Bayern-Profis können sie so nebenbei genießen - als Zusatz zu Trainingseinheiten oder nach Spielen. Solle bloß keiner auf die Idee kommen, der Ausflug nach Florida sei eine Urlaubsreise, warnte gleich Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen - um gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Auch wenn die Familien der Spieler zumindest in den ersten Tagen des Turniers im Münchner Basiscamp dabei sein dürfen.
220 Hektar ist das Sportgelände groß, von dem die Münchner einen Teil für ihre Übungseinheiten nutzen werden. Der FC Hollywood bei Disney also - hätte man sich kaum besser ausdenken können. Münchens Edelkicker mit ihrem Hang zum Luxus beim Unterhaltungsweltkonzern. Da sollte doch die ein oder andere spannende Geschichte herausspringen. Thomas Müller geht seine letzten Karriere-Meter bei den Bayern an der Hand von Mickey Mouse, Joshua Kimmich erlebt bei Star Wars fremde Galaxien und Jamal Musiala hoppelt als Bambi durch die Gegend.
Münchens Jungstar mag nicht der allergrößte Fan seines Spitznamens sein, die Disney-Figur aber begleitet den Offensivspieler seit seinen ersten Tagen bei den Profis. Leroy Sané hatte ihm diesen Namen verpasst. Weil er so dünne Beine habe und so jung gewesen sei, als er zu den Profis gestoßen war, erklärte Musiala. Nun kann er hautnah überprüfen, ob es tatsächlich stimmt. Nur das Fußballspielen dabei nicht vergessen.
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