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FC Bayern: 3:0! Dezimierte Bayern geben sich gegen den VfB keine Blöße

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3:0! Dezimierte Bayern geben sich gegen den VfB keine Blöße

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    Die beiden schon wieder: Leroy Sané (links) legte den ersten Treffer für Harry Kane auf. Der Engländer traf gegen den VfB Stuttgart doppelt und hat nun schon 20 Saisontore auf dem Konto.
    Die beiden schon wieder: Leroy Sané (links) legte den ersten Treffer für Harry Kane auf. Der Engländer traf gegen den VfB Stuttgart doppelt und hat nun schon 20 Saisontore auf dem Konto. Foto: Lennart Preiss, Witters

    Der FC Bayern gegen Stuttgart – das ist in diesen Tagen wirklich wieder ein Bundesliga-Spitzenspiel. Allerdings war die Partie am Sonntagabend eine mit unterschiedlichen Vorzeichen. Alleine die Mienen der Trainer vor Spielbeginn sprachen Bände. Während VfB-Coach Sebastian Hoeneß sich mit einem Lächeln darauf freute, "die Bayern ärgern zu dürfen", glich sich die Laune bei seinem Gegenüber Thomas Tuchel den Temperaturen in der Allianz Arena an. Grund waren die kurzfristigen Ausfälle im ohnehin chronisch dünnen Bayern-Kader.

    Kurz vor Anpfiff hatten sich infolge eines grippalen Infekts Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Sven Ulreich abgemeldet und das Feld der Verletzten um Coman, Mazraoui und Gnabry erweitert. Die Folge: Konrad Laimer, Aleksandar Pavlovic und Thomas Müller rückten in die Startelf, mit Aseko Nkili stand ein 18-Jähriger erstmals im Bayern-Kader und war somit einer von nur 15 Feldspielern. Beinahe wäre auch noch der ebenfalls kränkelnde Kane ausgefallen, der Engländer meldete sich aber fit. Die Stimmungslagen nach dem Abpfiff der Partie waren dann wieder recht ungleich: Mit 3:0 siegte der Rekordmeister auch in der Höhe völlig verdient im Verfolgerduell.

    Und erneut gab er die Vorlage: Leroy Sane legte zum 1:0 für die Bayern durch Kane auf.
    Und erneut gab er die Vorlage: Leroy Sane legte zum 1:0 für die Bayern durch Kane auf. Foto: Lennart Preiss, Witters

    Leroy Sané holte seinen 16. Scorerpunkt dieser Saison - persönlicher Rekord

    Tuchel hatte seinem neu formierten Team zuvor bei DAZN den Rücken gestärkt: "Wir hätten es uns anders gewünscht, aber die Mannschaft, die auf dem Platz steht, ist eine gute Mannschaft und hat unser Vertrauen." Dass dieses Vertrauen gerechtfertigt war, war schon nach 83 Sekunden zu sehen: Nach einem Ballverlust von Karazor schickte Thomas Müller Leroy Sané steil. Alexander Nübel im VfB-Tor kam raus, wurde aber von Sané ausgetanzt. Der legte quer auf Kane – 1:0 für Bayern. Es war Sanés 16. Torbeteiligung (je acht Treffer und Assists) in dieser Saison – persönlicher Rekord. Zudem trafen die Bayern im 64. Bundesliga-Heimspiel in Folge und stellten damit den Rekord aus den Jahren 1970 bis 1974 ein, den sie selbst aufgestellt hatten.

    Stuttgart spielte weiter konzentriert mit. Bayern ließ sich indes nichts vom personellen Aderlass anmerken, im Gegenteil: Pavlovic, der von Kimmich nicht nur die Position, sondern auch das Ausführen der Standards übernommen hatte, schlug einen Freistoß auf Kim, der zum vermeintlichen 2:0 einköpfte (25.). Das Tor wurde wegen Abseitsstellung nicht gegeben.

    Gleich zweimal jubelten die Bayern-Fans vergeblich

    Bayern musste sich nur den Vorwurf machen lassen, allzu leichtfertig mit den eigenen Chancen umzugehen. Sané (29.) scheiterte zuerst an Nübel, dann an einem allzu spitzen Winkel (37.). Kane tauchte frei vor dem VfB-Tor auf, vergab aber leichtfertig (40.). Ein anderer Versuch des Engländers wurde zu Musiala abgewehrt, der aber haarscharf übers Tor schoss (45.). Am Ende des ersten Durchgangs schoss Müller ins Tor ein, aber auch er stand knapp im Abseits (45.+2). Stuttgart war mit 0:1 zur Pause mehr als gut bedient, die Bayern waren drückend überlegen.

    Alles gut also auch mit einem kleineren Kader? Mitnichten. Vieles spricht dafür, dass der FC Bayern bald auf dem Transfermarkt aktiv werden wird, auch wenn Vorstands-Chef Jan-Christian Dreesen bei DAZN einschränkte: "Das Winter-Transferfenster ist immer sehr kompliziert. Hier eine Verbesserung zu finden, ist nicht ganz einfach." Der kurzfristige Ausfall von Kimmich und Goretzka sei aber "unglaublich ärgerlich" und bekräftigte Dreesen in der Auffassung: "Wir wollen uns weiter verstärken, wollen etwas versuchen."

    Konrad Laimer, Aleksandar Pavlovic und Harry Kane bejubeln das 2:0 für die Bayern.
    Konrad Laimer, Aleksandar Pavlovic und Harry Kane bejubeln das 2:0 für die Bayern. Foto: Lennartpreiss, Witters

    Bayerns Aleksandar Pavlovic: Ein 19-Jähriger trumpfte auf

    Dass jedoch auch im eigenen Nachwuchs gute Spieler zu finden sind, belegte Aleksandar Pavlovic: Die Standards des 19-Jährigen sorgten permanent für Gefahr im VfB-Strafraum. Eine Freistoßflanke wurde von Karazor ungenügend geklärt, landete bei Kane – und der bedankte sich per Kopf mit seinem 20. Saisontreffer zum 2:0 (55.). Auch das 3:0 entstand nach einem Pavlovic-Standard: Eine Ecke brachte der Mittelfeldspieler in den VfB-Strafraum, wo Min-jae Kim dann doch noch zu seinem ersten Bundesliga-Tor kam – 3:0 (63.). Eine Genugtuung für den nach der Frankfurt-Pleite hart kritisierten Kim – aber auch was für eine Werbung von Pavlovic in eigener Sache. Der gebürtige Münchner mit dem deutschen und serbischen Pass machte im Mittelfeld der Bayern eine gute Figur.

    Von Stuttgart kam im zweiten Durchgang lange nur noch wenig bis nichts mehr. Der VfB versuchte zwar vieles, blieb mutig. Das alleine reicht aber auch gegen dezimierte Münchner nicht aus.

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