Ruben Vargas fasste sich an den Kopf. 19 Minuten waren gespielt, als sich ihm die große Chance geboten hatte, erstmals bei einem großen Turnier einen Treffer zu erzielen. Der ungarische Abwehrspieler Kerkez hatte Vargas den Ball regelrecht in den Lauf gespielt, der Angreifer lief alleine auf Torhüter Gulasci zu. Vargas machte bei seinem Torschuss vieles richtig, aber nicht alles. Mit seiner Schulter verhinderte der Ungar das 0:2. Nach knapp einer Stunde hatte Vargas eine weitere Chance, seine Torpremiere bei einer EM zu erleben, beim Flachschuss hatte Gulasci jedoch bedeutend weniger Mühe, den Ball zu parieren.
Für Vargas lief im ersten Gruppenspiel der Europameisterschaft nicht alles optimal, seine vergebenen Chancen wirkten sich jedoch nicht folgenschwer auf den Spielausgang aus, weil an diesem Tag andere Schweizer trafen. Kwadwo Duah (12.), Michael Aebischer (45.) und Breel Embolo (90.+3) trafen beim 3:1 (2:0), zwischenzeitlich hatte Barnabas Varga (66.) verkürzt. Nach dem Sieg treffen die Schweizer in der Gruppe A auf Schottland (Mittwoch, 21 Uhr), ehe am Sonntag das Aufeinandertreffen mit Deutschland wartet.
Ruben Vargas möchte den FC Augsburg verlassen
Vargas, der auf dem linken Flügel agierte, ist derzeit bei der Euro der einzige Teilnehmer des FC Augsburg. Vor dem Turnier hatte der 25-Jährige erklärt, den FCA vor der kommenden Saison verlassen zu wollen. "Persönlich ist es kein Geheimnis, dass ich bereit wäre für den nächsten Schritt", hatte Vargas auf einer Pressekonferenz der Schweizer erklärt. Im Winter noch hatte Vargas sich gegen einen Transfer entschieden. Der italienische Erstligist AC Florenz und der Fußball-Bundesligist hatten sich bereits auf eine Ablösesumme in Höhe von sieben Millionen Euro geeinigt, doch Vargas blieb beim FCA, um sich in gewohntem Umfeld auf die Europameisterschaft vorzubereiten. Im ersten EM-Spiel zeigte Vargas eine ansprechende Leistung – auch wenn er in der 74. Minute ausgewechselt wurde und ihm kein Treffer gelang. In der EM-Qualifikation hatte Vargas drei Tore erzielt, beim Endturnier 2021 hat er im Elfmeterschießen getroffen. Diese Treffer werden jedoch nicht als EM-Turniertreffer gewertet.
Keinen glücklichen Tag erlebte FCA-Neuzugang Nedilkjo Labrovic mit der kroatischen Nationalmannschaft. Gegen Spanien unterlag der WM-Dritte deutlich mit 0:3 (0:3) und steht somit in der schweren Gruppe B in den Spielen gegen Albanien (Mittwoch, 15 Uhr) und Italien unter Zugzwang. Labrovic, 24, steht offiziell noch beim kroatischen Erstligisten HNK Rijeka unter Vertrag, ab 1. Juli wird er als Spieler des FC Augsburg geführt.