Wenn der FC Augsburg am Samstag um 15.30 Uhr beim FC St. Pauli antreten wird, dann ist er Teil einer Premiere im deutschen Profifußball. Erstmals werden die Schiedsrichter ihre Entscheidungen bei ausgewählten Partien nach einem Kontakt mit dem Videoschiedsrichter den Zuschauern im Stadion erklären.
Wer ist dabei?
Neun Klubs sind bei ihren Heimspielen daran beteiligt. In der Bundesliga sind das Bayern München, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, FC St. Pauli, SC Freiburg, Bayer Leverkusen und RB Leipzig, in der 2. Bundesliga sind es Fortuna Düsseldorf und die SpVgg Greuther Fürth. Start ist beim Spiel Fortuna Düsseldorf gegen SSV Ulm (13 Uhr), dann folgen die Partien FC Bayern München gegen Holstein Kiel und FC St. Pauli gegen den FCA (beide 15.30 Uhr). Am Sonntag sind dann noch die Spiele Eintracht Frankfurt gegen VfL Wolfsburg (15.30 Uhr) und Bayer Leverkusen gegen die TSG Hoffenheim (17.30 Uhr) als Testläufe eingeplant.
Warum diese neun Klubs?
Alle neun Klubs waren im Herbst 2024 an der Kommission Fußball der DFL beteiligt. Dieses Gremium bereitete den Test gemeinsam mit der DFB Schiri GmbH vor.
Wie lange läuft die Testphase?
Am Ende der Saison wird Bilanz gezogen. Fällt das Fazit aber während der Testphase schon positiv aus, könnten in der aktuellen Saison weitere Stadien einbezogen werden.
Wie läuft die Ansage ab?
Die Schiedsrichter müssen auf einen Knopf an ihrem Headset drücken. Damit werden sie mit den Lautsprechern der Stadien verbunden und können sprechen.
Was wird verkündet?
Die Schiedsrichter sollen immer dann eine Durchsage machen, wenn sie eine Entscheidung nach der Kontrolle am Monitor am Spielfeldrand getroffen haben. Auch wenn eine Entscheidung nach einer VAR-Empfehlung über das Headset geändert wurde, soll der Schiedsrichter die Zuschauer informieren. Er wird mitteilen, was geprüft wurde, was das Ergebnis der Prüfung ist, welche Entscheidung getroffen wird. Eine Erklärung der Entscheidung im regeltechnischen Sinne ist nicht vorgesehen.
Gibt es diese Erklärung im Fußball schon?
Ja. Die FIFA nutzt das Prinzip in ihren Turnieren häufig. Es gibt die Durchsagen zum Beispiel schon in Portugal, im englischen Ligapokal und im niederländischen Pokal.
Was könnte schieflaufen?
Der Schiedsrichter könnte im Stadion schlecht zu verstehen sein und er könnte sich bei der Durchsage versprechen.
Welcher Schiedsrichter pfeift die Begegnung des FCA beim FC St. Pauli?
Schiedsrichter ist Tobias Reichel mit seinen Assistenten Christian Bandurski und Marcel Pelgrim. Der 39-jährige Reichel kommt aus Sindelfingen und pfeift seit 2021 in der Bundesliga. In dieser Saison leitete er Ende November das Heimspiel des FCA gegen den VfL Bochum (1:0). Als Vierter Offizieller ist Dr. Max Burda eingeteilt. Videoassistent ist Markus Schmidt.
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