Mit dem 3:1-Sieg gegen RW Ahlen hat der FC Augsburg seine Pflicht erledigt, am morgigen Dienstag wartet auf den Tabellenzweiten der zweiten Fußball-Bundesliga mit dem Pokal-Halbfinalspiel beim SV Werder Bremen (20.30 Uhr/live im ZDF und im Liveticker) die Kür. Seit gestern bereiten sich die Augsburger an der Weser auf das "Spiel des Jahres" vor.
Per Charterflug ging's am Nachmittag vom Augsburger Flughafen Mühlhausen in den hohen Norden. In einem Hotel am Bremer Stadtrand hat der FCA sein Quartier aufgeschlagen, auf dem Gelände der Bremer Uni finden heute und morgen die letzten Trainingseinheiten statt. Pressesprecher Dominik Schmitz kann sich in diesen Tagen über Mangel an Arbeit nicht beklagen. Das Interesse der Medien am FC Augsburg hat bisher nie gekannte Dimensionen erreicht. Schmitz muss zahlreiche Termine von Trainer, Manager und Spielern koordinieren. Allesamt sind begehrte Gesprächspartner für die Journalisten.
Schließlich sorgt der FCA für frischen Wind im bundesdeutschen Blätterwald. Deutsche Sonntagszeitungen veröffentlichten gestern lange Geschichten über den Verein, der darin als "FC Lummerland" bezeichnet wird. Nicht von ungefähr, denn seit Beginn dieser Saison arbeiten der Fußballklub und die Augsburger Puppenkiste eng zusammen. Mit einem Plakat, das Jim Knopf und Lukas den Lokomotivführer zeigt, werden die Gäste aus Bayern auch auf den Ankündigungsplakaten in der Bremer Innenstadt willkommen geheißen. Als "FC Lummerland" bezeichnet zu werden ist für Andreas Rettig kein Problem.
"Das zeigt doch, dass wir mittlerweile in ganz Deutschland positiv wahrgenommen werden, auch für die Puppenkiste ist die Zusammenarbeit ein Imagegewinn", sagt der Vereinsmanager. Er sieht dem Pokalknaller zuversichtlich entgegen. "Klar sind die Bremer Favorit, doch wir dürfen nicht in Ehrfurcht erstarren. Wir werden unsere Chancen bekommen", versprüht Rettig eine gehörige Portion Optimismus und fügt lächelnd an: "Wir fahren nach Berlin, ich bin total zuversichtlich."
Derweil analysierten Trainer Jos Luhukay und sein Assistent Markus Gellhaus gestern nochmals die Videoaufzeichnung des Samstagspiels der Hansestädter gegen den VfL Bochum. Personell gab es am Sonntagabend noch das eine oder andere Fragezeichen beim FCA. So ist der Einsatz des gegen Ahlen verletzt fehlenden Andrew Sinkala noch unsicher, Marcel Ndjeng plagt ein Bluterguss. Für die notwendige medizinische Betreuung ist jedoch gesorgt, denn gleich drei Physiotherapeuten kümmern sich um die Profis. Herbert Schmoll