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Kristijan Jakic vom FC Augsburg hat einen großen Traum

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Augsburgs Kristijan Jakic hat einen großen Traum

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    Kristijan Jakic kann auch emotional, wie hier nach dem 2:2-Ausgleich gegen Leipzig.
    Kristijan Jakic kann auch emotional, wie hier nach dem 2:2-Ausgleich gegen Leipzig. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Kristijan Jakic mag es gerne ruhig. Zumindest in seinem Privatleben. Ein guter Kaffee und viel Ruhe – damit ist der Mittelfeldspieler des FC Augsburg schon zufrieden. Er braucht nicht das bunte Treiben in einer Großstadt. Den ganzen Trubel und die Hektik. Da dürfte er es mit seinem Engagement beim FC im Vergleich zu seiner vorherigen Station in Frankfurt ganz gut getroffen haben. Die beiden Städte ließen sich nicht vergleichen, sagt er und schmunzelt. Hier das beschauliche Augsburg, dort das aufgeregte Frankfurt.

    Jakic fühlt sich beim FCA wohl. Mitte Januar kam der 26-Jährige von der Eintracht, nur zwei Tage vor dem Auswärtsspiel in Mönchengladbach. Am Niederrhein war der Kroate sofort dabei, gut 30 Minuten vor Schlusspfiff wurde er bereits eingewechselt. Seitdem stand er in jeder Partie in der Augsburger Startelf. Eine lange Eingewöhnungszeit brauchte er nicht. Das spricht für den 26-Jährigen. "Ich bin sehr dankbar, dass ich hier meine Chance bekomme. Vom ersten Tag an habe ich mich wohlgefühlt, es ist wie in einer Familie hier", sagt Jakic über den FCA. Er spüre das Vertrauen und die Zufriedenheit. Darauf ausruhen aber werde er sich nicht.

    Jakic hat einiges nachzuholen. In Frankfurt bekam er zuletzt kaum mehr Einsatzzeit. "Ich konnte dem Team nicht helfen, aber auch mir selbst nicht", sagt er. Er kam ins Grübeln, hat er doch ein klares Ziel: Er möchte unbedingt bei der Europameisterschaft im Sommer in Deutschland dabei sein. Dieses Ziel sah er in Gefahr. "Wenn man im Verein nicht regelmäßig spielt, wird man nicht nominiert", sagt er. Er hat das zu spüren bekommen, als er zuletzt keine Einladung mehr für die Nationalmannschaft erhalten hatte.

    Der FCA hat einen Spielertypen wie Jakic gesucht

    Das soll sich bald wieder ändern. Beim FCA sieht er genau den richtigen Ort, um sich wieder für Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic zu empfehlen. "Ich muss mir den Platz verdienen. Wenn ich in Augsburg gut spiele, habe ich die Chance", sagt er. Auch deshalb kam der Anruf von Augsburgs Sportdirektor Marinko Jurendic genau zur richtigen Zeit. Der FCA suchte nach Stabilität im defensiven Zentrum, Jakic bringt die. "Er verrichtet viel Laufarbeit vor der Abwehr und ist unsere Verbindung zwischen Offensive und Defensive", sagt Jurendic. Im Idealfall profitieren Spieler und Verein vom Transfer.

    Bei Jakic deutet viel darauf hin, dass diese Idee funktioniert. Der schnelle Augsburger Fußball passe besser zu ihm als der Ballbesitzfußball von Dino Toppmöller in Frankfurt. Jakic ist der Abräumer vor der Abwehr, er soll möglichst viele Bälle gewinnen und sie schnell wieder nach vorne bringen. Beim 2:2 gegen Leipzig war der 26-Jährige einer der stärksten Augsburger. "Er hat überragend gespielt. Er sieht, wo der Ball hinkommt und gewinnt fast jeden Zweikampf. Ich bin sehr zufrieden mit ihm", sagt Trainer Jess Thorup. 

    Jakic schmeichelt das Lob, möchte es aber nicht für sich alleine einheimsen. "Ich möchte da keinen Spieler herausnehmen, wir haben als Team gut gespielt", sagt er. Und: "Ich bin noch nicht bei 100 Prozent, bekomme aber immer mehr Selbstvertrauen." Der nächste Entwicklungsschritt müsse nun sein, so Thorup, das Spiel nach vorne noch zu verfeinern. Dann könnte es auch mit der EM klappen.

    Jakic sieht beim FC Augsburg viel Potenzial

    Das Nationalteam steht für Kristijan Jakic über allem. Mit Frankfurt hatte er die Europa League gewonnen, Rang drei mit Kroatien bei der WM 2022 sei für ihn aber deutlich bedeutender. "Das Nationalteam ist das höchste, was man erreichen kann", sagt er. In Katar hatte er nur wenige Minuten gespielt, aber selbst die hätten ihn zu Freudentränen gerührt. Nach dem Turnier war er in seinem Heimatort begeistert empfangen worden. "Die Leute in Kroatien halten immer zusammen. Sie unterstützen dich immer, egal in welcher Sportart", sagt er. 

    Jakic ist in einem kleinen Dorf aufgewachsen, seine Familie wohnt noch dort. Sobald er mal Zeit hat, fährt er hin. Oft ist das nicht der Fall. Meist kommen seine Eltern mit seinem jüngeren Bruder zu Besuch nach Deutschland. Der 14-Jährige geht noch in Kroatien zur Schule, kann also nur in den Ferien mitkommen. 

    Mit seiner Freundin hat Kristijan Jakic bereits eine Wohnung in der Nähe von Augsburg gefunden. Außerhalb des Zentrums, der Ruhe wegen. Der Verein habe ihm bei der Suche sehr geholfen. So musste er nur wenige Tage im Hotel bleiben. Auch das half ihm, sich von Beginn an in Augsburg wohlzufühlen. 

    Der FCA hat Jakic zunächst bis Saisonende ausgeliehen, allerdings eine Kaufoption. Jakic würde sich freuen, wenn diese gezogen wird. Er würde gerne über diese Saison hinaus beim FCA bleiben. "Das muss ich mir verdienen", sagt er. Der 26-Jährige sieht viel Potenzial im Verein. "Wir haben ein wirklich gutes Team hier. Wir spielen guten Fußball und haben das zuletzt gegen die großen Teams gezeigt", sagt er. Jetzt gehe es darum, in den nächsten Partien ordentlich zu punkten. "Wenn wir in Mainz nicht nachlegen, bringt uns der Punkt gegen Leipzig wenig", sagt Jakic.

    Hier finden Sie die Playlist zum FCA-Podcast „Viererkette“

    Unsere Sportreporter reisen mit dem FC Augsburg quer durch die Republik, notfalls auch Europa und die ganze Welt, um über das Geschehen erzählen zu können. Im FCA-Podcast „Viererkette“ sprechen sie darüber. Eine neue Folge erscheint nach Spieltagen meist bis spätestens Montag 18 Uhr.

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