Eines kann man dem FC Augsburg nicht vorwerfen, dass seine Spiele in der Bundesliga langweilig sind. Nicht immer hochklassig, aber langweilig – seltenst. Auch das 2:2 beim VfL Wolfsburg hatte bis zur letzten Sekunde hohen Unterhaltungswert. Früher gehen, um dem Stau zu entgehen, ist beim FCA derzeit nicht ratsam. Allerdings konnten die FCA-Fans am Ende zuletzt nie befreiend mit den Spielern jubeln, sondern mussten immer zusammen mit ihnen späte Nackenschläge verdauen. 1:1 in den Schlusssekunden gegen , jetzt 2:2 gegen ein gutes Wolfsburg. Zu sehen ist: Die Taktik, die Trainer Enrico Maaßen in den Spielen vorgibt, greift.
Das Spiel von FCA-Trainer Enrico Maaßen ist risikobehaftet
Natürlich lässt sich über die eine oder andere Personalentscheidung immer diskutieren, doch was Maaßen an taktischen Vorgaben macht, passt. Die Gegner haben immer Probleme sich auf den FCA einzustellen. Dass seine Art, Fußball spielen zu lassen, risikobehaftet ist, ist nicht zu übersehen und gehört zum FCA in der Saison 22/23 wie der Zwetschgendatschi zu Augsburg.
Dass sich derzeit die Weiterentwicklung der Mannschaft noch nicht so in der Tabelle niederschlägt, hat Gründe. Erstens muss Maaßen schon die ganze Saison über auf wichtige Schlüsselspieler gerade in der Defensive verzichten. Felix Uduokhai, Reece Oxford und auch Niklas Dorsch spielen nur sporadisch. Andre Hahn fällt langfristig aus. Ermedin Demirovic fällt jetzt Rot-gesperrt drei Spiele aus. Das macht ständig Umbauten nötig.
FCA-Neuzugänge haben viel Potenzial, müssen aber noch stabiler spielen
Die Neuzugänge haben gezeigt, wie viel Potenzial sie haben. Aber dies in jedem Spiel, in jeder Minute in der Bundesliga abrufen zu können, braucht Zeit.
Und dann kommen noch individuelle Fehler von Spielern dazu, bei denen man sie nicht erwartet. So wie jetzt bei Torhüter Rafal Gikiewicz oder bei Jeffrey Gouweleeuw gegen Schalke. Und eine Magen-Darm-Grippe wie bei Gouweleeuw kann nicht eingeplant werden.
Auch den 1. FC Heidenheim hat es erwischt
Manchmal sind Dinge auch einfach nicht zu erklären. Da kann sich Enrico Maaßen auch mal mit Frank Schmidt, dem Trainer des 1. FC Heidenheim, austauschen. Der Zweitligist, der deutlich hörbar an die Tür zur Bundesliga klopft, führte am Samstagabend bis in die Nachspielzeit hinein beim 1. FC Kaiserslautern mit 2:0. Dann schoss Torjäger Tim Kleindienst einen Elfmeter nicht zum 3:0 ins Tor, sondern an den Pfosten (90.+2). Und Kaiserslautern glich mit zwei Toren (90.+3 und 90.+5) noch aus.