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Kommentar: Shoppingtour mit Gewinnern und Verlierern: Winter-Transfers steigern Wert des FCA

Kommentar

Shoppingtour mit Gewinnern und Verlierern: Winter-Transfers steigern Wert des FCA

Robert Götz
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    Fast wie ein Wimmelbild von Ali Mitgutsch. FCA-Trainer Enrico Maaßen mit fünf seiner Neuzugänge.
    Fast wie ein Wimmelbild von Ali Mitgutsch. FCA-Trainer Enrico Maaßen mit fünf seiner Neuzugänge. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Normalerweise ist der Winter keine optimale Zeit für Großbaustellen, auch nicht im Profi-Fußball. Diese These vertrat bisher auch Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter. Seit zehn Jahren ist er der sportliche Architekt des FCA und bis auf wenige Ausnahmen hielt er sich daran. Doch in diesem Winter unterzog er den Bundesliga-Kader einer gründlichen Sanierung. Sein Bauleiter Enrico Maaßen hat wohl darauf gedrängt. Seit Juni hat er als Trainer das Sagen. Zu Beginn hatte er den ihm zur Verfügung gestellten Kader noch für gut befunden. Groß mitgewirkt hatte er daran selbst nicht. Jetzt sah er dringenden Handlungsbedarf. 

    FCA hatte zuletzt großes Verletzungspech

    Das lag unter anderem am Verletzungspech. Andre Hahn (Außenbahn), Reece Oxford (Innenverteidigung), Niklas Dorsch (defensives Mittelfeld) und zuletzt auch Iago (Außenverteidigung) fielen und fallen teilweise noch immer über Wochen und Monate aus. Dazu kamen die abwanderungswilligen Florian Niederlechner und Carlos Gruezo. Und dann wurden auch noch die Schwachstellen beseitigt, die Maaßen im laufenden Spielbetrieb aufgefallen sind. Die sind jetzt nicht so gravierend, dass man um die gesamte Bausubstanz fürchten muss, aber je früher man die Schäden beseitigt, desto besser.

    FC Augsburg setzt auf junge talentierte Spieler

    In der Branche sagt man, dass ein Trainer mindestens zwei bis drei Transferperioden braucht, um den Kader nach seinen Vorstellungen umzubauen. Maaßen gibt Gas. Aber nicht mit abgeklärten Profis, sondern mit jungen, talentierten Spielern aus dem Ausland. Mit Entwicklungs- und Wertsteigerungspotenzial. Das spricht für ihn und gegen eine Torschlusspanik im Abstiegskampf. Solche Rohdiamanten zu finden, erfordert normalerweise eine längerfristige Beobachtung. Christoph Janker (Leiter Lizenzspieler) und Scoutingchef Timon Pauls mit seinem Team um Kai Hagen Semmler haben anscheinend gut hingeschaut.

    So hatte man sich mit Neuzugang Mbuku schon für den Sommer geeinigt. Bei ihm und einigen anderen hat man aber bereits jetzt zugegriffen, als sich die Gelegenheit bot. Christoph Janker (Leiter Lizenzspieler) und Scoutingchef Timon Pauls mit seinem Team um Kai Hagen Semmler haben anscheinend einen guten Job gemacht.

    Der FCA ist auch nicht mit dem großen Geldkoffer durch die Welt geflogen, sondern Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll zeigte wieder einmal Verhandlungsgeschick. Die ersten Eindrücke sind also positiv. Jetzt muss nur noch die Klasse gehalten werden. 

    Die Verlierer der FCA-Shoppingtour? Die eigenen Nachwuchsspieler

    Es gibt aber auch Verlierer: die eigenen Nachwuchsspieler. Auf jeden Fall in dieser Saison. Keiner ist mehr in Bundesliga-Nähe. Jetzt kann man darüber jammern oder sich der Herausforderung stellen. Vor allem die Verantwortlichen im Nachwuchsleistungszentrum sind gefordert. Sie müssen die eigenen Talente so gut ausbilden, dass man in der Profi-Abteilung in Zukunft gar nicht mehr auf die Idee kommt, so viele junge Spieler von auswärts zu holen. Es zählt am Ende die Leistung, so hart ist das Profi-Geschäft Bundesliga. 

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