Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Kommentar : FCA-Niederlage in Heidenheim: Das war ein Schuss vor den Bug

Kommentar

FCA-Niederlage in Heidenheim: Das war ein Schuss vor den Bug

Robert Götz
    • |
    • |
    Ein nachdenklicher FCA-Trainer Jess Thorup in Heidenheim.
    Ein nachdenklicher FCA-Trainer Jess Thorup in Heidenheim. Foto: Harry Langer, dpa

    Es klingt schon etwas komisch, wenn man nach einer 0:4-Niederlage einer Mannschaft bescheinigen kann, dass ihr Spiel, vorrangig das nach vorn, phasenweise ganz passabel ausgesehen hat. Diese Erkenntnis bringt den FC Augsburg nach dem herben Einbruch beim 1. FC Heidenheim nicht weiter.

    Heidenheim feiert nicht nur die Tore, sondern jeden gewonnenen Zweikampf

    An diesem Tag war einfach ein Klassenunterschied zu sehen. Nicht in der Qualität der Einzelspieler, sondern im Arbeiten als Kollektiv. Die Heidenheimer feierten nicht nur ihre Tore, sondern jeden gewonnenen Zweikampf wie das Heimspiel-Los in der Conference League gegen den FC Chelsea. Sie kämpften und arbeiten füreinander, als gebe es kein Morgen.

    Die FCA-Profis, besonders in der zweiten Hälfte, stürmten hingegen mit viel Naivität in die Pleite. In die unangenehme Defensiv-Arbeit, in die Basics wie eklige Zweikämpfe, wollte sich aber keiner bei 40 Grad in der prallen Sonne so richtig verbeißen. Dies führte zu riesigen Freiräumen für die Heidenheimer, die diese gnadenlos effizient ausnützten.

    FCA-Trainer Jess Thorup muss ein schwieriges Puzzle zusammensetzen

    Die Ernüchterung beim FC Augsburg und seinen Fans ist nach dem zweiten Bundesliga-Spieltag und vor der ersten Länderspielpause groß. Hatte die sportliche Leitung doch vor der Saison erklärt, das Image der „Grauen Maus“ ablegen zu wollen. Bei den Transferaktivitäten, die bis in die Schlussminuten des Deadline-Days andauerten, hat der FCA das auf jeden Fall getan. Geschäftsführer Michael Ströll und Sportdirektor Marinko Jurendic haben FCA-Trainer Jess Thorup einen illusteren Kader mit vielen, sicher hoch veranlagten Spielern aus verschiedensten Kulturkreisen für diese Saison an die Hand gegeben. Am Trainer liegt es nun, dieses gefühlte 10.000-Teile-Puzzle möglichst schnell zusammenzufügen.

    Zwölf FCA-Spieler fehlen in der Länderspielpause

    Am besten geht das mit Erfolgen. „Es gibt eben keinen Ersatz für Siege“, pflegt Stefan Reuter, lange FCA-Sport-Geschäftsführer und jetzt Berater, zu sagen. Jetzt kann man diesen Spruch als Floskel abtun, doch er trägt viel Wahres in sich. Je besser die sportliche Situation, desto leichter fällt es, hart an sich zu arbeiten.

    Allerdings hat der FCA da ein kleines Problem. Saisonübergreifend wartet der Bundesligist seit sieben Punktspielen auf einen Sieg. Es wird also eine Friemelarbeit für Thorup. Sie wird aber länger dauern als die Länderspielpause, auch wenn gute Ansätze in Heidenheim zu sehen waren. Denn beim FCA ist ein Dutzend Spieler ausgeflogen. Das spricht für die individuelle Qualität, auch der neuen Profis, macht die Arbeit für Thorup aber nicht einfacher. Aber vielleicht war das 0:4 ja zur richtigen Zeit einen Schuss vor den Bug. Zwei Siege in den zwei aufeinanderfolgenden Heimspielen gegen St. Pauli und Mainz wäre die richtige Antwort darauf.

    Diskutieren Sie mit
    1 Kommentar
    Peter Schnaas

    Es isr vielleicht zu früh sich mit der Einkaufpolitik zu beschäftigen, aber es sieht mir ganz nach einem zusammengewürfelten Haufen aus und das auf den letzten Drücker. Nicht einmal die Abgänge wurden halbwegs gleichwertig ersetzt. Ob sich Labrovic, Matsima, Giannoulis, Onyeka, Maurice, Okugawa, Mounie performen und sich schnell integrieren lassen steht in den Sternen. Der Anteil der Ausländer ist so hoch wie noch nie. Offenbar kein Problem, unser Sportdirektor ist ja mehrsprachig! Selbst ein Schlotterbeck war in Freiburg nie Stammspieler, sondern nur immer verlieren. Da machen es Andere besser - "mehr Klasse als Masse" heißt da die Devise.. Heidenheim verliert drei Klasseleute und holt einen 18-jährigen Leihspieler namens Wanner von Bayern, der sofort einschlägt.

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden